Wien (OTS) – Rund 150 Fachleute aus den Bereichen Energie,
Naturschutz und
Wissenschaft – darunter hochkarätige internationale Speaker –
diskutierten innovative Ansätze für einen nachhaltigen
Stromnetzausbau in Zeiten des Klimawandels.
Neben der Bedeutung einer starken Strominfrastruktur für die
sichere Stromversorgung, die Erreichung der Klima- und Energieziele
Österreichs, die Integration der erneuerbaren Energien und die
Elektrifizierung aller Lebensbereiche haben Stromleitungen auch
positive Effekte für die Artenvielfalt, den Naturschutz und den
Schutz von Fauna und Flora. So tragen z.B. zahlreiche
Habitatmanagement-Maßnahmen, die die APG zum Ausgleich der Eingriffe
in die Natur aufgrund des Leitungsbaus umsetzt, dazu bei, gefährdeten
Tierarten einen Lebensraum zu bieten.
Planung, Forschung und Dialog werden konsequent vernetzt – ab
jetzt auch international
Im Rahmen des Habitatmanagements kümmert sich APG seit fast 30
Jahren in enger Zusammenarbeit mit zahlreichen Expert:innen darum,
die Umgebung der Stromleitungen zu beliebten und lebenswerten Orten
für Pflanzen und Tiere zu machen. Zum Zweck dieser übergreifenden
Zusammenarbeit und des Informationsaustauschs zwischen Technik und
Natur veranstaltet APG darüber hinaus seit 2016 regelmäßig
Naturschutztagungen.
„Als überregionaler Stromnetzbetreiber verantworten wir die
sichere Stromversorgung Österreichs und engagieren uns darüber hinaus
aktiv für den Umweltschutz entlang unserer Leitungen. Seit fast drei
Jahrzehnten setzen wir mit gezieltem Habitatmanagement ein Zeichen
für Biodiversität im Sinne von Artenvielfalt bzw. dem Schutz von
Fauna und Flora. Fachtagungen wie diese sind dafür essenziell, denn
sie schaffen den wertvollen Austausch zwischen Netzbetreibern,
Vertretern von Behörden sowie NGOs. Nur gemeinsam können wir Lösungen
finden und eine versorgungssichere und nachhaltige Energiewende
ermöglichen,” sagt Sven Aberle, der bei APG das Habitatmanagement
verantwortet und ergänzt: „Heuer konnten wir erstmals hochkarätige
internationale Speaker für unser Podium gewinnen – damit heben wir
die Tagung auf ein neues Level und ermöglichen einen
Erfahrungsaustausch über nationale Grenzen hinweg.“ Vor dem
Hintergrund vielseitiger EU-Vorgaben zum Umweltrecht ist
internationaler Erfahrungsaustausch von hoher Bedeutung: Wie werden
die Vorgaben in den einzelnen Ländern umgesetzt und mit welchen
Strategien wird man den Vorgaben gerecht?
Im Fokus: Klimawandel als Herausforderung für Umwelt und
Stromnetze
Hauptthema der Tagung war die Netzentwicklung unter den
Rahmenbedingungen des Klimawandels und des Naturschutzes. Vor diesem
Hintergrund diskutierten die Fachexpert:innen mit den teilnehmenden
Stakeholdern grenzüberschreitende Herausforderungen und mögliche
Lösungsansätze und gingen der Frage nach, welche Anpassungen beim
Netzausbau erforderlich sind. Im Anschluss an spannende Vorträge zu
Biodiversitäts-Hotspots und alpine Begrünungsmaßnahmen beim Thema
Restaurationsökologie lag der Fokus auf technischen
Monitoringmethoden beim Vogelschutz: Radar- und Kameratechnologien
zur Erfassung von Vogelbewegungen wurden ebenso behandelt wie die
Wirksamkeit konkreter Vogelschutzmaßnahmen im Betrieb. Die Wirkung
von Leitungsmarkierungen und neueste Erkenntnisse von
Vogelradaruntersuchungen in Österreich wurden direkt am Vogelradar
präsentiert.
Als Teil der Fachtagung erfolgten an beiden Tagen geführte
Exkursionen, die einen eindrucksvollen Praxisbezug lieferten. Ein
Besuch der Schotterrasenflächen in St. Pankraz bot wertvolle
Einblicke in die Bedeutung kleinstrukturierter Lebensräume für die
Biodiversität und unterstrich eindrucksvoll, was durch gezielte
Maßnahmen auch im unmittelbaren Umfeld technischer Infrastruktur
möglich ist. Darüber hinaus erkundeten die Teilnehmer:innen das
Natura 2000 Gebiet Wörschacher Moos. Dort wurde gezeigt, wie
Pflegemaßnahmen helfen einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche
spezialisierte Arten zu erhalten und dessen ökologische Funktion im
regionalen Naturhaushalt zu sichern.
Weitere Infos: APG-Fachtagungen – Österreich braucht Strom