Wien (PK) – Der Budgetvoranschlag für den Bereich Sport ist in der
Untergliederung 17 (Wohnen, Medien, Telekommunikation und Sport)
enthalten. Insgesamt sind für die gesamte Untergliederung 434 Mio. Ꞓ
für das Jahr 2025 sowie 718 Mio. Ꞓ für das Jahr 2026 vorgesehen. Für
den Bereich Sport sind 2025 davon Auszahlungen in Höhe von 202 Mio. Ꞓ
budgetiert ( 67 d.B. ). Dies entspricht laut parlamentarischem
Budgetdienst für den Sportbereich einem Rückgang von 24 Mio. Ꞓ bzw.
10,5 % im Vergleich zum tatsächlichen Erfolg 2024. Für 2026 sind für
den Sport Mittel in der gleichen Höhe vorgesehen ( 68 d.B. ).

Im heutigen Budgetausschuss des Nationalrats stellte sich dazu
Staatssekretärin Michaela Schmidt den Fragen der Abgeordneten. Mit
Blick auf die Einsparungen sagte Schmidt, dass sie “gerne ein anderes
Budget gehabt hätte”, aber froh sei, dass die Mittel für die tägliche
Bewegungseinheit in Bildungseinrichtungen nicht nur abgesichert,
sondern um 10 % erhöht werden könnten. Dazu werde das bestehende Drei
-Säulen-Modell um eine vierte Säule ergänzt und die Fachverbände
verstärkt eingebunden. Die tägliche Bewegungseinheit in
Bildungseinrichtungen sei Basis für ein sportliches Leben und trage
dazu bei, dass Nachwuchs im Spitzensport entstehe, so Schmidt.

Tägliche Bewegungseinheit: Arbeitsgruppe mit anderen Ministerien

Auf Nachfragen von Markus Leinfellner (FPÖ), Harald Schuh (FPÖ),
Agnes Sirkka Prammer (Grüne) und Manfred Sams (SPÖ) zur täglichen
Bewegungseinheit in Bildungseinrichtungen berichtete Schmidt, dass
der Ausrollungsgrad derzeit bei 14 Prozent liege. Die Kosten dafür
betragen derzeit rund 15 Mio. Ꞓ jährlich. Es sei offensichtlich, dass
ein Vollausbau nicht allein aus dem Sportbudget gestemmt werden
könne, daher gebe es Gespräche in einer interministeriellen
Arbeitsgruppe. Das Bildungsressort trage über Personalkosten und
Supplierungen zur täglichen Bewegungseinheit bei, so Schmidt. Die
zuletzt angestrebte Bund-Länder-Vereinbarung gebe es nicht, da die
Länder fordern, dass der Bund die Kosten vollständig übernehmen
solle, ergänzte ein Experte aus dem Ministerium.

Einsparungen im Sportbuget

Die Einsparungen im Sport betreffen laut der Analyse des
parlamentarischen Budgetdienstes sowohl die Allgemeine als auch die
Besondere Sportförderung. Für “Allgemeine Sportförderung und
Services” sind 2025 und 2026 je 85 Mio. Ꞓ veranschlagt. Für 2025
bedeutet dies einen Rückgang gegenüber dem vorläufigen Erfolg 2024
von 13 Mio. Ꞓ, der insbesondere die Auszahlungen aus Transfers
betrifft. Die Auszahlungen aus Transfers werden 2025 und 2026 mit je
77 Mio. Ꞓ budgetiert (2024: 91 Mio. Ꞓ). Darin enthalten sind unter
anderem Projekte wie etwa die tägliche Bewegungseinheit, die mit dem
Programm “Kinder gesund bewegen” zusammengeführt wurde. Weiters
befinden sich hier auch die Budgetmittel für die athletenspezifische
Spitzensportförderung in der Höhe von jeweils 7 Mio. Ꞓ für 2025 und
2026.

Die “Besondere Sportförderung” wird für 2025 und 2026 mit je 110
Mio. Ꞓ veranschlagt. Dies bedeutet 2025 eine Reduktion der
Budgetmittel um 10 Mio. Ꞓ gegenüber dem vorläufigen Erfolg 2024. Für
die Bundessporteinrichtungen GmbH sind 2025 und 2026 jeweils 6,7 Mio.
Ꞓ vorgesehen.

Ausschussdebatte: Sponsoring, Bürokratieabbau, Nationalstadion

Markus Leinfellner (FPÖ) thematisierte die Erhöhung der
Glücksspielsteuer und erkundigte sich nach möglichen negativen
Auswirkungen auf das Sportsponsoring. Er fragte, ob dafür eine
allfällige Kompensation vorgesehen sei. Staatssekretärin Schmidt
antwortete, dass dies nicht Gegenstand der Vollziehung des Budgets
sei. Sie sei froh, wenn der Sport Sponsorgelder einwerbe, auf
spezielle Branchen habe das Sportressort dabei jedoch keinen
Einfluss. Es sei davon auszugehen, dass Sponsoren mit ihrem
Sponsoring Unternehmenszwecke und keine karitativen Zwecke verfolgen,
so Schmidt.

Nicole Sunitsch (FPÖ) betonte, dass jedes Kind schwimmen können
sollte und fragte nach der Sicherstellung von Schwimmkursen. Petra
Tanzler (SPÖ) erkundigte sich nach dem Status-Quo bei der
Schwimminfrastruktur. Schwimmkurse seien Aufgabe der Bundesländer und
auch Schwimmhallen seien Ländersache, sagte Schmidt. Bundesrelevante
Sport-Infrastruktur wie 50-Meter-Becken, die für den Spitzensport
benötigt werden, unterstütze der Bund. Pläne gebe es für solche in
Klagenfurt und Innsbruck, aktuelle Unterlagen dazu würden aber keine
vorliegen, so Schmidt.

Christoph Zarits (ÖVP) ging darauf ein, dass auch der Sport zur
Budgetkonsolidierung gezwungen sei, es 2027 jedoch das Ziel sein
müsse, dass das Sportbudget wieder auf das Niveau von 2024 anwachsen
werde. Staatssekretärin Schmidt bestätigte dieses Ziel, dessen
Erreichung eine gemeinsame Anstrengung sein müsse.

Angesprochen von Christoph Zarits (ÖVP) und Maximilian Köllner (
SPÖ) auf das Thema Entbürokratisierung im Bereich der
Sportförderungen sagte Schmidt, dass eine Arbeitsgruppe dazu
Maßnahmen erarbeite. Umfasst seien dabei die Themen IT und
Digitalisierung, Recht und Musterverträge sowie Rechnungslegung.

Janos Juvan (NEOS) sprach den Bau des ÖFB-Trainingszentrum Aspern
an. Dazu verwies Schmidt auf den im Dezember 2023 unterzeichneten
Fördervertrag. Der Bund trage rund 23 Mio. Ꞓ zu den Gesamtkosten von
70,52 Mio. Ꞓ bei. Die Fertigstellung sei für Herbst 2025 geplant, so
Schmidt.

Agnes Sirkka Prammer (Grüne) fragte nach Projekten zur
Förderungen von Integration, Gleichstellung und Inklusion im Sport.
Staatssekretärin Schmidt nannte den Sportförderungen-Call “Innovation
2025”. Vor Ablauf der Einreichfrist im Mai gingen dafür laut Schmidt
38 Anträge ein, die nun geprüft werden. Das Gesamtvolumen für diese
Sportförderung betrage 1 Mio. Ꞓ für Projekte mit bis zu drei Jahren
Laufzeit.

Nach dem aktuellen Stand zu den Planungen für ein Nationalstadion
und der diesbezüglichen Einbindung der Stakeholder erkundigte sich
Werner Kogler (Grüne). Vor dem Hintergrund der notwendigen
Budgetsanierung könnte derzeit kein Bau im dreistelligen
Millionenbereich budgetiert werden, antwortete Staatssekretärin
Schmidt. Im Regierungsprogramm sei die Prüfung des Baus eines
Nationalstadions festgeschrieben, diese Prüfung werde in mehreren
Stufen erfolgen, so Schmidt. Wichtigster Stakeholder im Austausch sei
dabei die Stadt Wien. Der ÖFB werde “mitgehört”, doch dieser werde
ein Nationalstadion nur für vier Spiele pro Jahr nutzen, daher müsse
man überlegen, wie man ein solches die übrigen 361 Tage im Jahr
nutzen wolle, sagte Schmidt.

Mitverhandelt wurden der Bundesfinanzrahmen 2025 bis 2028 und der
Bundesfinanzrahmen 2026 bis 2029 ( 66 d.B. ). (Fortsetzung
Budgetausschuss) bea

HINWEIS: Der Budgetdienst des Parlaments bietet ökonomische
Analysen zur Budgetpolitik und zu Vorlagen des Bundesministeriums für
Finanzen.

Details zu den Budgets 2025 und 2026, den Änderungen gegenüber
den Vorjahren sowie der Entwicklung des laufenden Budgetvollzugs
bietet das interaktive Visualisierungstool des Budgetdiensts. Dort
erhalten Sie einen raschen und transparenten Überblick über relevante
Budgetdaten. Eine Lesehilfe zu den Budgetunterlagen 2025 und 2026
dient der Orientierung und dem besseren Verständnis der umfangreichen
Unterlagen. Sie enthält auch den Zeitplan für die Verhandlungen der
einzelnen Kapitel.

Alle aktuellen Daten zum Budgetvollzug (Monatsberichte) finden
Sie auf der Website des Finanzministeriums .