Wien (OTS) – Am 24. Juni 1950 gründeten die Alliierten den Verein
„Wiener
Jugendkreis – Guter Nachbar“ und legten damit die Basis für die
Offene Wiener Jugendarbeit. Ziel war die demokratische Entwicklung in
der Stadt zu fördern und zukünftig Organisationen wie die
Hitlerjugend zu verhindern. 2025 feiert die Stadt Wien den 75.
Geburtstag der Offenen Wiener Kinder- und Jugendarbeit und
gleichzeitig auch 50 Jahre Grundkurs „Jugendarbeit“ und 15 Jahre FAIR
-PLAY-TEAMS, zwei wichtige Eckpfeiler der Profession. Am 23. Juni
2025 fand im Wien Museum ein Festakt statt, der die historische und
politische Entwicklung und die heutige Bedeutung würdigte.
Geschichte mit Ferienspiel-Maskottchen Holli Knolli von 1982
gefeiert
Ein historischer Rückblick von Bürgermeister Michael Ludwig,
Standpunkte von Vizebürgermeisterin und Jugendstadträtin Bettina
Emmerling, Landesjugendereferentin Brigitte Bauer-Sebek und Vertreter
*innen von Kinder- und Jugendorganisationen standen auf dem Programm.
Die Keynote des Festakts sprach Paulus Hochgatterer, Kinder- und
Jugendpsychiater und Autor zum Thema „Jugend jetzt“. Zum Schluss
traten Holli, das heutige WIENXTRA-Ferienspielmaskottchen, und Holli
Knolli, sein Vorgänger im Originalkostüm aus dem Jahr 1982 gemeinsam
auf. Das Kostüm wurde vom Design-Team der Modeschule Hetzendorf nach
alten Fotos nachgeschneidert.
Mit Haltung und Engagement für junges Demokratie-Bewusstsein
Bürgermeister Michael Ludwig: „Seit ihren Anfängen fördert die
Wiener Kinder- und Jugendarbeit das Bewusstsein junger Menschen für
Demokratie und ein friedliches Miteinander. Sie wirkt präventiv gegen
Radikalisierung und Gewalt und stärkt gesellschaftliche Teilhabe. Wir
müssen weiterhin daran arbeiten, dass Jugendliche demokratische
Prozesse verstehen und aktiv mitgestalten können. Mein herzlicher
Dank gilt allen, die sich mit Engagement für die Wiener Kinder- und
Jugendarbeit einsetzen. Alles Gute zum 75. Jubiläum!“
Bettina Emmerling, Vizebürgermeisterin und Jugendstadträtin
betonte, dass Kinder- und Jugendarbeit sich nicht nur, aber auch für
junge Menschen einsetzt, die es nicht so leicht im Leben haben. Das
Prinzip der Freiwilligkeit und der Fokus auf Freizeit ermöglichen
Zugänge und Beziehungen, die Schule und andere Bildungsinstitutionen
nicht haben. „Jugendarbeit in Wien heißt Chancen schaffen, Vertrauen
aufbauen und Haltung zeigen und das auch in schwierigen Zeiten. Die
hohe Professionalität, das Fachwissen und das Engagement machen den
Erfolg der Jugendarbeit aus“ , so Vizebürgermeisterin und
Jugendstadträtin Bettina Emmerling.
“Der Umgang mit Kindern ist immer auch eine Frage von Haltung und
der professionelle Umgang mit Kindern in seiner jeweils aktuellen
Form kann nur verstanden werden, wenn man ihn auch als Reaktion auf
die Gegebenheiten der Zeit versteht“ , sagt Paulus Hochgatterer,
österreichischer Kinder- und Jugendpsychiater und Schriftsteller.
Vielfältiges Kinder- und Jugendangebot für unterschiedliche
Bedürfnisse
Landesjugendreferentin Brigitte Bauer-Sebek: „Die Stadt
investiert viel in Kinder- und Jugendarbeit und dieses Investment
zahlt sich aus. Wien hat eine in Europa einzigartig vielfältige
Angebots- und Organisationsstruktur, von der Parkbetreuung, FAIR-PLAY
-TEAMs, Kinderkultur-Programmen und Jugend-Events bis zur digitalen
Kinder- und Jugendarbeit. So erreichen wir in Wien unterschiedliche
Zielgruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, für ein liebenswertes
und lebenswertes Wien für alle jungen Menschen.“
Über 800 Mitarbeitende
Im Jahr 2025 umfasst die Offene Kinder- und Jugendarbeit 80
Standorte, über 800 Mitarbeitende in mehr als 20 Vereinen rund 160
betreute Parks und mehr als 350 regelmäßig besuchte Orte im
öffentlichen Raum. Neben der Offenen Kinder- und Jugendarbeit gibt es
die verbandliche Kinder- und Jugendarbeit mit rund 25 Organisationen,
die ebenfalls von der Stadt Wien unterstützt werden. Die 75-jährige
Geschichte der Offenen Wiener Kinder- und Jugendarbeit ist im
Geschichte Wiki der Stadt Wien online zu lesen: Offene Kinder- und
Jugendarbeit – Wien Geschichte Wiki