Wien (OTS) – Im Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen wurden
erfolgreich die
Weichen zur Renaturierung des größten alpinen Auwalds im Zillertal
gestellt. Eine Schlüsselmaßnahme war der Bau eines kleinen
Schutzdamms, der zum einen die Weidefreistellung im fragilsten
Bereich des rund vier Hektar großen Auwalds erleichtert und zum
anderen die Weideflächen absichert. Zusätzlich wurden rund 150 junge
Grauerlen gesetzt, um die Naturverjüngung des gefährdeten
Erlenbestands zu flankieren. Der erfolgreichen Umsetzung gingen fast
acht Jahre intensiver Planung und Vorarbeit voraus.

Der Auwald auf der Schwemmalm und dem Projekt kommt auch deswegen
eine ganz besondere Bedeutung zu, da Weichholzauen fast gänzlich aus
dem Tiroler Landschaftsbild und Naturraum verschwunden sind. Vor Ort
haben verschiedene Faktoren wie Beweidung, Straßenverlegungen und
Naturereignisse dazu geführt, dass Teile dieses Auwalds als akut
gefährdet einzustufen waren. In einer gemeinsamen Aktion setzten
Vertreter:innen der Projektpartner Blühendes Österreich – BILLA
gemeinnützige Privatstiftung, Almeigentümerin Familie Penz und Henkel
20 weitere Grauerlen. Das gezielte Setzen heimischer Grauerlen aus
den Tiroler Forstgärten soll auch in den nächsten Jahren fortgesetzt
werden, bis sich die Entwicklung des Auwalds stabilisiert hat.

Zwtl.: Alpine Auwälder in Gefahr

Der Grauerlen-Auwald der Schwemmalm ist eine naturschutzfachliche
Rarität im Hochgebirgs-Naturpark, befindet sich auf rund 1.350 m
entlang des Zemmbachs und bildet den größten Auwaldkomplex im
Schutzgebiet. Auwälder zählen zu den artenreichsten und zugleich am
stärksten bedrohten Lebensräumen Mitteleuropas. Sie entstehen dort,
wo Flüsse regelmäßig über die Ufer treten und bieten spezialisierten
Pflanzen und Tieren wertvollen Lebensraum. Gerade Auwälder zählen
leider zu jenen Lebensräumen im alpinen Raum, die zuletzt von starken
Rückgängen betroffen waren. Hauptursächlich dafür sind die Verbauung
von Flüssen, Rodungen, die Nutzung von Wasserkraft und die umfassende
Umgestaltung der Talräume, von denen viele heute als Siedlungs- oder
Wirtschaftsraum dienen.

„Die Erlenbestände in Tirol haben in den letzten Jahrzehnten
dramatische Einbußen erlitten. Umso wichtiger ist es, verbliebene
Relikträume wie den Auwald auf der Schwemmalm zu erhalten“ , betont
Peter Huemer, Vorstand von Blühendes Österreich und
Schmetterlingsexperte der Tiroler Landesmuseen. „Mit Blühendes
Österreich leisten wir durch Projekte wie dieses einen konkreten
Beitrag zur Renaturierung ökologisch wertvoller Lebensräume in
Österreich.“

Zwtl.: Gemeinsam für die Rettung des alpinen Auwalds

Möglich wurde das Projekt durch die Zusammenarbeit zwischen
Blühendes Österreich – BILLA gemeinnützige Privatstiftung, dem
Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen, der Almeigentümerin Familie
Penz sowie dem Unternehmen Henkel. Mit 25.000 Euro wurde die
Umsetzung der Renaturierungsmaßnahmen finanziell unterstützt, das
Gesamtvolumen des Projekts beläuft sich auf rund 80.000 Euro.

Die Freude über den erfolgreichen Projektabschluss ist bei allen
Beteiligten spürbar: „Dieses Projekt ist ein Paradebeispiel dafür,
wie Naturschutz und Almwirtschaft Hand in Hand gehen können. Dass wir
heute gemeinsam wieder Grauerlen setzen konnten, macht mich stolz. Es
zeigt, was möglich ist, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen“
, kommentiert Willi Seifert, Geschäftsführer des Hochgebirgs-
Naturparks Zillertaler Alpen den Projektabschluss.

„Nachhaltigkeit bedeutet bei BILLA für uns, genau solche Projekte
aktiv zu fördern und langfristig Wirkung zu erzielen. So freut es
mich besonders, dass wir seit Gründung von Blühendes Österreich
bereits elf wertvolle Naturschutzprojekte in Tirol erfolgreich
umsetzen konnten und mit dem Auwald-Projekt im Zillertal ein weiteres
hinzukommt“ , so Bernhard Kreuzer, BILLA Vertriebsleiter Salzburg und
Tirol.

Berthold Benedek, Senior Key Account Manager Henkel, hebt
abschließend den Wert des gemeinsamen Engagements hervor: „Das
Projekt im Zillertal zeigt, wie Zusammenarbeit konkrete
Verbesserungen für gefährdete Lebensräume möglich werden. Für Henkel
ist es ein schöner Erfolg, hier gemeinsam einen sichtbaren Beitrag
zum Naturschutz leisten zu können.”