Klagenfurt (OTS) – Die Wietersdorfer Gruppe blickt auf ein
erfolgreiches Geschäftsjahr
2024 zurück. Trotz stagnierender Baukonjunktur und zunehmendem
Wettbewerbsdruck in Europa stieg der weltweite Gruppenumsatz auf
1.105 Millionen Euro. Dies entspricht einem Plus von 3,2 Prozent im
Vergleich zum Geschäftsjahr 2023. Damit bestätigt sich einmal mehr
die Wirksamkeit der konsequent verfolgten
Internationalisierungsstrategie.
Positive und negative Entwicklungen im europäischen Markt
Europa bleibt mit knapp 70 Prozent Umsatzanteil und einer
Steigerung von 2,9 Prozent weiterhin der wichtigste Markt für die
Wietersdorfer Gruppe, die in den fünf Geschäftsfeldern Zement und
Beton, Kalk, GFK-Rohrsysteme, PP-Rohrsysteme und Industriemineralien
tätig ist. Allerdings sind die regionalen Unterschiede deutlich
sichtbar: In Österreich ging der Umsatz um 12,4 Prozent auf 156,1
Millionen Euro zurück, was auf die stark rückläufige Baukonjunktur
und hohe Kostenbelastungen zurückzuführen ist. Ein ähnliches Bild
zeigt sich in Deutschland, jedoch mit einem geringeren Umsatzrückgang
von 2,8 Prozent auf 147,4 Millionen Euro. Im Gegensatz dazu
entwickelten sich Italien mit einem Umsatzplus von 17,4 Prozent auf
107 Millionen Euro und Spanien mit einer Umsatzverdopplung auf 28,7
Millionen Euro positiv. Diese Entwicklung wurde vor allem durch
staatlich geförderte Infrastrukturprojekte in den Bereichen
Trinkwasser, Energie und Verkehr getrieben, wovon die
Unternehmensgruppe profitieren konnte. Umsatzstärkstes Land innerhalb
der Wietersdorfer Gruppe bleiben weiterhin die USA mit einem Umsatz
von 176,9 Millionen Euro, was einem Anteil von 16 Prozent am
Gruppenumsatz entspricht – gefolgt von Österreich, Deutschland und
Slowenien.
Internationale Expansion kompensiert europäische Marktschwäche
Während die Bauwirtschaft in Teilen Europas stagnierte, konnte
die Wietersdorfer Gruppe insbesondere in Australien und Afrika
deutliche Wachstumsimpulse setzen. In Australien stieg der Umsatz
durch den Erwerb von RPC Pipe Systems um 122 Prozent auf 3,5
Millionen Euro. Im Vergleich zu den anderen Kontinenten spielt
Australien innerhalb der Unternehmensgruppe noch eine untergeordnete
Rolle. Australien gilt für die Wietersdorfer Gruppe aber als
wichtiger Wachstumstreiber, dessen Marktbearbeitung durch das
Kärntner Unternehmen gerade erst begonnen hat – zumal bis 2050 ein
Bevölkerungswachstum von 34 Prozent erwartet wird. Ähnliches trifft
auf Afrika zu: Mit einem Umsatz von 52,9 Millionen Euro im
Geschäftsjahr 2024 wurde ein Wachstum von 67,4 Prozent erzielt. Die
Wietersdorfer Gruppe setzt am afrikanischen Kontinent vor allem
Entsalzungsanlagen, Trinkwasser- und Bewässerungsprojekte um. Im Juni
dieses Jahres wird eine dritte Produktionslinie eröffnet, die dem
künftigen Wachstum Rechnung trägt. In Südamerika erhöhte sich der
Umsatz um 97,1 Prozent auf 20,6 Millionen Euro – in Verbindung mit
der vollständigen Übernahme des lateinamerikanischen GFK-
Rohrsystemherstellers O-tek im vergangenen Jahr. „Unsere
Investitionen in internationale Märkte wie Australien, Afrika und
Lateinamerika zahlen sich klar aus. Sie schaffen Unabhängigkeit von
konjunkturellen Schwankungen in Europa und eröffnen uns enorme
Wachstumspotenziale. Wir sehen, dass Infrastruktur ein globales
Zukunftsthema ist, und wir liefern die Lösungen dafür“, unterstreicht
Michael Junghans, CEO der Wietersdorfer Gruppe, die strategische
Relevanz der eingeschlagenen Internationalisierungsstrategie.
Rohrsysteme stärkster Umsatzträger
Die Geschäftsfelder der Wietersdorfer Gruppe entwickelten sich
insgesamt stabil. Den größten Anteil am Umsatz trugen – wie in den
Vorjahren – die Geschäftsfelder GFK-Rohrsysteme und PP-Rohrsysteme,
die zusammen etwas mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes ausmachen.
Ein Viertel des Gruppenumsatzes stammt aus dem Geschäftsfeld Zement
und Beton, gefolgt vom Geschäftsfeld Industriemineralien, das 17
Prozent zum Umsatz beiträgt. Das Geschäftsfeld Kalk steuert vier
Prozent bei.
Internationalisierung spiegelt sich in Personalstrategie und
Innovationskultur
Die Wietersdorfer Gruppe investiert gezielt in die Entwicklung
und Förderung ihrer weltweit 3.670 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Mit dem Geschäftsjahr 2024 ist bereits ein Viertel der Belegschaft
außerhalb Europas tätig. „Unsere Mitarbeitenden weltweit leisten
einen entscheidenden Beitrag dazu, dass wir neue Märkte erschließen,
Innovationen und die digitale Transformation gezielt vorantreiben
können. Sie verbinden technisches Know-how mit Unternehmergeist.
Diese Kombination macht uns als Gruppe erfolgreich“, erklärt Hannes
Gailer, CFO der Wietersdorfer Gruppe.
Um künftig die besten Talente zu gewinnen, wurde das
Studierendenprogramm „Go International“ weiter ausgebaut und erstmals
für internationale Studierende geöffnet. Die Zahl der Bewerbungen hat
sich gegenüber dem Vorjahr verdreifacht. Für künftige Management- und
Expertenrollen setzt die Gruppe auf ein international ausgerolltes,
zweijähriges Talent-Management-Programm, in dem bereichsübergreifende
Projektarbeit die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg fördert.
Impulse für Innovation setzt der neue Wietersdorfer AI-Contest,
bei dem Mitarbeitende aus allen fünf Geschäftsfeldern je ein Projekt
zur Anwendung von künstlicher Intelligenz entwickeln. Die Vielfalt
der Ansätze zeigt das Potenzial digitaler Technologien innerhalb der
Gruppe:
–
Poloplast (PP-Rohrsysteme): humanoide Roboter für repetitive
Produktionsaufgaben
–
Alpacem (Zement und Beton): „SENSAI“ – KI-gestütztes
Umweltmonitoring
–
Amiblu (GFK-Rohrsysteme): AI-optimized pipe design
–
InterCal (Kalk): „AI Driven Smart Production“ – AI-Tool für
integrierte Produktionsplanung
Die vielversprechendsten Projekte werden 2025 im Rahmen einer
Studienreise ins Silicon Valley vertieft.
Blick nach vorn: gut vorbereitet auf ein herausforderndes Jahr
2025
Die Wietersdorfer Gruppe blickt auch im laufenden Geschäftsjahr
2025 auf ein herausforderndes Umfeld. Neben der anhaltend schwachen
Baukonjunktur, hohen Energie- und Lohnkosten, Fachkräftemangel und
regulatorischer Komplexität in Kerneuropa bereitet insbesondere der
jüngste Zollstreit Sorgen. Erste protektionistische Maßnahmen könnten
sich mittelfristig auf die internationalen Lieferketten und
Absatzmärkte auswirken. Dennoch zeigt sich die Unternehmensführung
zuversichtlich: „Wir sind für 2025 gut gerüstet. Unsere
diversifizierte internationale Aufstellung, die gezielte
Weiterentwicklung unserer Mitarbeitenden sowie unser klarer Fokus auf
Innovation und Digitalisierung geben uns die nötige Stabilität und
Zukunftsorientierung, um auch unter schwierigen Bedingungen
erfolgreich zu wirtschaften“, betonen Junghans und Gailer
abschließend.