Wien (OTS) – Europa war in den vergangenen Jahren einer Reihe
massiver Stresstests
ausgesetzt: Die Pandemie, der Angriffskrieg Russlands gegen die
Ukraine, die Neuausrichtung der Sicherheitsarchitektur im
Spannungsfeld geopolitischer Machtverschiebungen sowie der Zuspruch
für europa- und demokratiefeindliche Parteien haben das politische
Umfeld fundamental verändert. Die Alterung europäischer
Gesellschaften, Migrationsbewegungen und die rasante technologische
Transformation werfen zudem neue sicherheitspolitische und
gesellschaftliche Fragen auf. All diese Entwicklungen zeigen: Europa
muss sich neu erfinden.
Das ist der Gründungsanstoß für die Europe’s Futures Initiative (
EFI). Von Wien aus wird sie mit konkreten, zukunftsfähigen Lösungen
für die drängendsten politischen und gesellschaftlichen Fragen
unserer Zeit als Impulsgeberin für ganz Europa agieren. Expert:innen
aus allen Teilen des Kontinents werden ab Jänner 2026 auf Basis
wissenschaftlicher Forschung praxisnahe Vorschläge für
Zivilgesellschaft und Politik erarbeiten und diese öffentlich zur
Diskussion stellen. Ihr Fundament sind die zentralen Werte Europas:
Freiheit und Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte.
Diese gilt es durch neue Ansätze zu bewahren und zu stärken.
Zwtl.: Mitglieder tragen die Europe’s Futures Initiative
Die Gründung der Initiative baut auf dem erfolgreichen Fellowship
-Programm „Europe’s Futures“ auf. Seit 2018 macht das von der ERSTE
Stiftung und dem Institut für die Wissenschaft vom Menschen (IWM)
initiierte Programm ausgewählte Persönlichkeiten aus Wissenschaft,
Journalismus, Zivilgesellschaft und Think Tanks aus ganz Europa zu
Fellows. Das dadurch entstandene Netzwerk ist der Kern der Europe’s
Futures Initiative. Im Unterschied zu anderen Einrichtungen wird
diese von ihren zukünftigen Mitgliedern getragen. Sie sind es, die
über Inhalte und Projekte der EFI bestimmen. Es entsteht eine
Plattform für Expert:innen, Akademiker:innen und Gestalter:innen, die
international in verschiedenen Institutionen verankert sind, aber in
Wien einen neuen Fokuspunkt für Austausch und Zusammenarbeit finden.
Zwtl.: Eine unabhängige Plattform aus und für ganz Europa
„Die Europe’s Futures Initiative wird als Institution den Raum
dafür schaffen, dass einige der klügsten Köpfe des Kontinents von
Wien aus gemeinsam an der Zukunft Europas arbeiten. Sie hat den
klaren Auftrag, diese mit neuen, kreativen Ansätzen von Nord bis Süd,
von West bis Ost mitzugestalten und selbstverständlich Zentral-, Süd-
und Osteuropa einzubeziehen,“ sagt Boris Marte, CEO der ERSTE
Stiftung.
Die Europe’s Futures Initiative wurde von der ERSTE Stiftung
initiiert. Sie fungiert und wirkt als unabhängige Einrichtung. Die
operative Leitung übernimmt ein:e Direktor:in. An der Spitze der EFI
entscheidet ein Board über Finanzen, Governance und strategische
Ausrichtung.
Zwtl.: Alexander Schallenberg ist Präsident des Boards
Der ehemalige österreichische Bundeskanzler und Außenminister
Alexander Schallenberg wurde zum Präsidenten des Boards bestellt.
„Wir sind sehr glücklich, dass es uns gelungen ist, für die Position
des Präsidenten in einer neu entstehenden Institution eine so
eminente politische Persönlichkeit und einen versierten Kämpfer für
das freie, demokratische Europa zu gewinnen, dem Zentral-, Süd- und
Osteuropa besonders am Herzen liegen“, sagt Boris Marte.
„Ich freue mich und bin geehrt, diese neue Rolle anzunehmen.
Gerade in Zeiten wie diesen, in denen vertraute Gewissheiten
schwinden, können von dieser Initiative wichtige Impulse ausgehen.
Das europäische Lebens- und Wirtschaftsmodell kommt zunehmend unter
Druck. Wir müssen uns daher entschlossen für starke Demokratien,
offene Marktwirtschaften und pluralistische Gesellschaften
einsetzen,“ sagt Alexander Schallenberg, Präsident der Europe’s
Futures Initiative.
In den kommenden Monaten wird der Direktor oder die Direktorin
der EFI berufen werden. Bis Ende des Jahres soll die Organisation im
Detail aufgebaut sein.