Wien (OTS) – Ein mangelhaftes Interesse der Bundesregierung am
Ehrenamt – und hier
speziell an den Bedürfnissen der 4.400 Freiwilligen Feuerwehren im
Land – ortet die FPÖ. Generalsekretär NAbg. Christian Hafenecker und
FPÖ-Ehrenamtssprecher NAbg. Harald Thau gaben deshalb heute den
Startschuss für die Petition „Angesaugt.at – Weniger Bürokratie. Mehr
Einsatzkraft“, die ab sofort online unter www.angesaugt.at
unterstützt werden kann. Hafenecker, selbst seit über 30 Jahren
Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Kaumberg, sagte bei der
heutigen Pressekonferenz: „Ich weiß, was es bedeutet, wenn man in der
Nacht aus dem Bett springen muss, um anderen zu helfen. Die
Freiwilligen Feuerwehren brauchen daher die bestmöglichen
Rahmenbedingungen. Das wollen wir mit unserer Petition sicherstellen.
Denn wer – wie die über 355.000 Mitglieder der Freiwilligen
Feuerwehren seine Freizeit und oft auch seine Gesundheit opfert, um
Leben zu retten, verdient mehr als einen Händedruck!“

Damit im Einsatzfall auch alles reibungslos funktioniert, muss
entsprechend geübt werden – und hier gebe es massive Probleme, so
Harald Thau, der die Petition „Angesaugt.at“ initiiert hat. Es geht
dabei um die Entnahme von Löschwasser auch aus natürlichen Gewässern
für Übungen: „Während es im Ernstfall natürlich erlaubt ist, dass
Wasser aus einem Fluss, einem Teich oder einem See zu entnehmen,
sieht das bei einer Übung leider aktuell ganz anders aus. Laut
geltendem Wasserrechtsgesetz 1959 muss für jede einzelne
Entnahmestelle im Vorfeld eine eigene, befristete Genehmigung
eingeholt werden – und das sogar dann, wenn dieselbe Entnahmestelle
bereits vor einer Woche für einen anderen Löschangriff verwendet
wurde. Das ist nicht nur absurd, das ist gefährlich. Die Feuerwehren
werden mit unnötiger Bürokratie, langen Wartezeiten, einer massiven
Einschränkung in der Qualität der Ausbildung und oft auch durch
Kosten belastet. Das muss sich dringend ändern!”

Die Bundesregierung sieht das offenbar nicht so, denn ein
Freiheitlicher Antrag wurde zuletzt im Ausschuss vertagt und somit
auf die lange Bank geschoben, bedauerte der FPÖ-Ehrenamtssprecher:
„Das alleine belegt aus meiner Sicht den Zugang der Regierung zum
Freiwilligenwesen, der aus meiner Sicht respektlos ist.”

Neben der Änderung der rechtlichen Rahmenbedingung bei der
Wasserentnahme stehen noch weitere Forderungen auf der To-do-Liste
der FPÖ: „Es muss sichergestellt werden, dass jede neue Feuerwehrfrau
und jeder neuer Feuerwehrmann moderne persönliche Schutzausrüstung
bekommt und nicht in alten und oftmals zu großen Jacken oder Hosen
herumlaufen muss. Zusätzlich fordern wir, dass die Mehrwertsteuer
beim Ankauf zusätzlicher Schutzausrüstung rückerstattet wird. Wir
brauchen auch eine bessere arbeitsrechtliche Absicherung von
Feuerwehrleuten sowie eine Entschädigung für jene Betriebe, die ihren
Mitarbeitern für Einsätze frei geben. Hier schweben uns gesetzlich
geregelte, bezahlte Urlaubstage für Ausbildungen und
Freistellungsmodelle vor. Auch soll es eine Förderung für
Führerscheinerweiterungen geben. Die allermeisten Feuerwehrautos sind
Lkw.“

Generell brauche es mehr gesellschaftliche Anerkennung für das
Freiwilligenwesen, denn: „Feuerwehrdienst ist mehr als ein Ehrenamt.
Es ist eine Berufung – aber eine, die oft auch große Belastungen mit
sich bringt. Körperlich. Psychisch. Familiär. Deshalb fordern wir
nicht nur rechtliche, sondern auch soziale Absicherung – und
sichtbare gesellschaftliche Anerkennung“, so FPÖ-Ehrenamtssprecher
NAbg. Harald Thau, der sich auch den Ausbau der Feuerwehrjugend
wünscht – durch „gezielte Bewusstseinsbildung bei Eltern, Schulen und
Gemeinden. Die Feuerwehr ist nicht nur Blaulicht – sie ist
Sozialisation, Teamwork, Technikverständnis und gelebte
Verantwortung.“

Alle weiteren Infos sind auf www.angesaugt.at zu finden. Dort
kann die Petition auch unterstützt werden. „Jede Unterschrift ist ein
Zeichen für mehr Sicherheit, mehr Respekt und bessere Bedingungen für
unsere Freiwilligen Feuerwehren“, brachte es Harald Thau auf den
Punkt. In den Sommermonaten werden die FPÖ auch österreichweit auf
Tour gehen und Aktionstage in ganz Österreich zu diesem Thema
veranstalten, um auf die Wichtigkeit des Freiwilligenwesens
hinzuweisen.