Wien (OTS) – „Was in Graz passiert ist, ist das Schlimmste, was einem
passieren
kann: Einen geliebten Menschen, das eigene Kind in der Früh zu
verabschieden – nicht ahnen könnend, dass das ein Abschied für immer
ist. Wie grausam ist das? Wie groß sind die Leere, die Verzweiflung?
Wie weh muss das tun?“, fragte FPÖ-Bundesparteiobmann Klubobmann
NAbg. Herbert Kickl in seiner heutigen Rede im Nationalrat anlässlich
der Regierungserklärung zum Amoklauf an einem Grazer Gymnasium in der
Vorwoche. Ganz Österreich sei seit dieser Horrortat mit Gedanken,
Wünschen und Gebeten bei den Opfern, den Hinterbliebenen und den
Verletzten. „Es gab Trauerkundgebungen, Veranstaltungen wurden
verschoben oder abgesagt. Auch das ist eine Form des Beileids und des
Mitgefühls. Es muss uns allen aber klar sein: Wir, die nicht selber
von dieser Tragödie betroffen waren, können nur da sein, begleiten,
trösten, an der Hand nehmen, beten und unterstützen. Wir können den
Opfern das Leid nicht abnehmen, nur ein wenig lindern. Das ist
unendlich wichtig, kostbar und wertvoll. Das war unsere Aufgabe in
den letzten Tagen und Stunden. Ich bedanke mich bei allen, die mit
ihren Herzen und Worten und Gebeten diese Kette der Anteilnahme
gebildet haben und dieses emotionale Auffangnetz geknüpft haben.“
Kickl sprach im Namen des Freiheitlichen Parlamentsklubs allen
Helfern von Graz seinen offiziellen Dank aus.
Was in diesem Grazer Gymnasium geschehen ist, damit habe niemand
gerechnet. Niemand hatte gedacht, dass das im eigenen Land, in der
eigenen Stadt, in der eigenen Schule oder im eigenen Freundeskreis
passiert. Kickl: „Aber es gibt dieses Risiko. Wir blenden es nur aus,
aber die Gefahr ist allgegenwärtig. Das gilt auch für andere Länder,
wo auch keiner damit rechnet, dass das in seinem Umfeld passiert.
Dieses Verdrängte ist jetzt im Vordergrund. Es fordert uns heraus,
auf Basis von gesicherten Infos und Analysen die Frage zu
beantworten, was wir tun können und müssen, um solche Dinge zu
verhindern. Und je öfter man sich die Frage nach dem Warum stellt,
desto mehr Zusammenhänge werden sich zeigen, desto ganzheitlicher
wird unser Bild und unsere Herausforderung werden. Es geht um die
Sicherheit der Kinder im Allgemeinen, ihre Ängste, Nöte und Sorgen,
um ihre Träume und Wünsche in einer Welt, die immer mehr aus den
Fugen gerät.“
Die Politik stehe vor der Frage, wie das Recht auf Sicherheit mit
dem Recht auf Freiheit in Einklang gebracht werden kann. Das rechte
Maß zu finden, sei keine leichte Aufgabe, gab der FPÖ-Klubobmann zu
bedenken. „Alles hat seine Zeit, alles hat seine Stunde. Es ist noch
nicht die Zeit, Maßnahmen jetzt umzusetzen. Denken wir Dinge
sorgfältig durch und zu Ende. Nehmen wir uns die Zeit für alle
Hinsichten und Rücksichten. Wenn das geschehen ist, dann handeln wir
entschlossen und ganzheitlich. Unsere Kinder haben das Recht, sich in
Sicherheit, Geborgenheit unter dem Schutz des Staates in Freiheit
entwickeln zu können. Jede politische Handlung muss dieser Vorgabe
folgen. Das ist unser Anspruch. Ich hoffe, alle in diesem Haus teilen
diese Sicht. Nicht nur Kinder werden sich an die Umgebung anpassen
müssen – Stichwort Erziehung –, auch die Umgebung muss sich an die
Kinder anpassen. Wir wünschen uns für unsere Kinder Frieden,
Sicherheit, Geborgenheit, Freiheit, Ehrlichkeit.“
Nicht nur in Graz, auch vor nicht allzu langer Zeit in Villach
und davor leider viel zu oft seien Kindern Opfer von Gewalt und
Terror geworden. „Dass es diese Opfer und Trauernde gibt, führt uns
auch vor Augen, dass es der Staat bisher nicht geschafft hat, diese
Verpflichtung für die Sicherheit unserer Kinder einzulösen – trotz
anderslautender Versprechungen. Auch hier braucht es Debatten und
eine schonungslose Analyse, warum das nicht gelungen ist. Der Staat
muss dieses umfassende Schutzversprechen einlösen. Alles zu seiner
Zeit. Ich hoffe und bete dafür, dass auch für die Familien der Opfer
nach einer Zeit der Trauer wieder eine Zeit der Freude kommen kann
und kommen wird“, so FPÖ-Bundesparteiobmann Klubobmann NAbg. Herbert
Kickl abschließend.