Wien (OTS) – „Die Diskussion um geeignete Finanzierungskonzepte von
Kunst und
Kultur auf der einen Seite und die Frage der sozial angemessenen
Absicherung von Kunst- und Kulturschaffenden in Österreich bestimmt
speziell in Zeiten der Budgetknappheit die österreichische
Kulturpolitik“, stellte gestern der freiheitliche Kultursprecher
NAbg. Wendelin Mölzer in seinem Debattenbeitrag fest.
Laut Mölzer, steht dabei aus der Erfahrung der vergangenen
Jahrzehnte außer Zweifel: „Ohne entscheidenden Kurswechsel bleibt
Österreichs Kunst- und Kulturbetrieb intransparent und maßgebliche
Proponenten von öffentlichen Subventionen und von politischen
Entscheidungsträgern abhängig. Einen Ausweg aus diesem Umstand kann
nur eine grundlegende Reform der österreichischen Kunst- und
Kulturförderung bieten. Das derzeitige Subventionsmonopol der
öffentlichen Hand führt zu offenen und versteckten Abhängigkeiten der
österreichischen Kunst- und Kulturschaffenden. Diesen Umstand gilt es
zu ändern, ganz im Sinne der Freiheit der Kunst.“
Während in Österreich der Begriff des „Staatskünstlers“ nach wie
vor seine Berechtigung im Sinne einer weiten Verbreitung habe,
erkenne man anderswo bereits den Vorteil und die positiven Ergebnisse
einer zunehmend privaten Kunstförderung, die einen großen Beitrag zur
Absicherung von Kunst- und Kulturschaffenden leisten könnten, ohne
dabei politische Einflussnahme und finanzielle Abhängigkeiten vom
Staat zu schaffen. Diese Maßnahme in Kombination mit dem teilweisen
Rückbau der staatlichen Kunst- und Kulturförderung hin zu mehr
privatem Engagement, würden eine budgetneutrale Weiterentwicklung des
Kunst- und Kulturstandortes Österreich ermöglichen.
In diesem Sinne brachte Mölzer nachfolgenden Antrag ein. Der
Nationalrat wolle beschließen: „Die Bundesregierung, insbesondere der
Bundesminister für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport, werden
aufgefordert, entsprechende Maßnahmen zu setzen, die eine Förderung
des privaten Sponsorings zeitgenössischer Kunst und Kultur durch eine
erweiterte steuerliche Absetzbarkeit privater Kunst- und
Kulturausgaben bewirken und zugleich eine Reform der österreichischen
Kunst- und Kulturförderung, hin zu weniger Staatsengagement und mehr
privaten Fördermöglichkeiten zu forcieren.“