Wien (OTS) – Frühlingserwachen in der Provence – die ersten
Sonnenstrahlen lassen
nicht nur Pflanzen im Südosten von Frankreich sprießen, sondern
wecken auch die Lebensgeister von kleinsten Krabbeltieren. Käfer,
Fliegen und Spinnen sind vielleicht nicht immer jedermanns Sache. Nur
allzu schnell landen wir bei menschlichen Vorurteilen, wenn uns Wesen
so fremd sind. Doch was, wenn wir tief eintauchen könnten in ihre
Welt? „Universum“ entdeckt sie in der neuen Dokumentation „Große
Flieger, kleine Spinner – Die wunderbare Welt der Krabbeltiere“ von
Jean-Christophe Chatton, Taleesa Herman und Jennifer Aranda Walker (
ORF-Bearbeitung: Leyla Movahedi). Durch spektakuläre Aufnahmen werden
die winzigen Lebewesen am Dienstag, dem 17. Juni 2025, um 20.15 Uhr
in ORF 2 und auf ORF ON bildschirmfüllend zu Hauptdarstellern mit
Persönlichkeit. Mit ihren erstaunlichen Fähigkeiten und unbekannten
Seiten sind sie immer für Überraschungen gut.

Die Gemeine Stubenfliege macht es menschlichen Augen unmöglich,
mit ihrem Tempo Schritt zu halten. Zehn Stundenkilometer erreicht
sie, umgerechnet auf ihre Körpergröße macht sie das zu einem der
schnellsten Lebewesen auf unserem Planeten. Bis zu 330-mal in der
Sekunde kann sie mit den Flügeln schlagen. Wer ihrem
charakteristischen Summen dennoch ein Ende setzten will, muss noch
eine Superkraft berücksichtigen: Ihre Reaktionszeit ist im Vergleich
zu uns Menschen etwa zehnmal kürzer. Kein Wunder, dass sie so selten
erwischt wird. Um ihren Flugkünsten auf den Grund zu gehen, kommen
High-Speed-Kameras zum Einsatz. So werden Flugbewegungen
entschlüsselt und die „lästige Fliege“ zur atemberaubenden
Flugakrobatin!

Dass Spinnen – zumeist mit acht Augen ausgestattet – nicht nur
den vollen Überblick haben, sondern auch manchmal fliegen, mag
überraschen: Ballooning oder Luftschiffen nennt sich diese
Fortbewegungsart, mit der Baby-Wespenspinnen mehrere Kilometer
verweht werden. Sie legen ihre Fäden in die Hände des Winds, um so
neuen Lebensraum zu erschließen. Haben sie das Erwachsenenalter
erreicht, präsentieren sie sich in einem exzentrischen gelb-schwarzen
Streifenlook. So wird die Zeichnung von Wespen imitiert, was
Fressfeinde abschreckt. Außerdem ist die Spinne dadurch perfekt
getarnt und scheint mit ihrer Umgebung zu verschmelzen. Nur eine
Widersacherin liest zwischen den Zeilen, besser gesagt den Streifen:
Die Gottesanbeterin kann mit ihren kräftigen Fangbeinen blitzschnell
zuschlagen und der Wespenspinne durchaus gefährlich werden.

Selbst der ikonische Marienkäfer hat eine unbekannte, unheimliche
Seite: Seine borstige, gefräßige Larve kann bis zu 150 Blattläuse am
Tag vertilgen. Eine wahre Heldentat für die Pflanzen im Gemüsegarten!
Schlüpft nach der Verpuppung der erwachsene Käfer, dauert es, bis die
bleiche Farbe dem bekannten knalligen Rotton weicht. Die gepunkteten
Deckflügel fungieren als Panzer und schützen die darunterliegenden,
zarten Hinterflügel. Sobald diese entfaltet, getrocknet und
ausgehärtet sind, werden die Flugeigenschaften getestet – auch wenn
sich so mancher Marienkäfer als Bruchpilot entpuppt.

Die Lavendelfelder der sommerlichen Provence sind die malerische
Kulisse für die Abenteuer der sechs- und achtbeinigen Leinwandgrößen,
die durch beeindruckende Makroaufnahmen detailreich in Szene gesetzt
werden. Wer der „Universum“-Einladung folgt, innezuhalten und mutig
hinzuschauen, wird die großen Flieger und kleinen Spinner mit neuen (
wenn auch nicht mit acht) Augen sehen. Vorhang auf für die Stars der
wunderbaren Welt der Krabbeltiere!