Wien (OTS) – Mitte Oktober startet die Fernwärmeabrechnung in Wien.
In Wien gibt
es sowohl indexierte Tarife, die Marktbewegungen automatisch und
laufend abbilden, als auch den Preisbescheid mit Fixpreis. Im
Vergleich zur Heizsaison 2023/24 sind die Gaspreise in der letzten
Heizperiode 2024/25 um knapp 20 Prozent gestiegen. Auch Personal- und
Baukosten haben deutlich zugelegt. Beides wirkt sich auf die
Fernwärmepreise in der kommenden Heizperiode aus.
Bei Kund*innen im Preisbescheid führt Wien Energie trotz der
genannten Entwicklungen auch in der kommenden Heizperiode Rabatte
fort, wenngleich in reduzierter Form: Es gilt ein Rabatt von 37
Prozent auf den im Bescheid festgelegten Arbeitspreis. Durch die
Reduktion der Rabatte steigen die Jahres-Gesamtkosten für einen
durchschnittlichen Wiener Haushalt (70 m2 Wohnfläche, 4,57 MWh
Raumheizung und 30 m3 Warmwasser) um rund 15 Prozent. Das entspricht
Mehrkosten von 12 Euro pro Monat. Die tatsächlichen Kosten sind
abhängig vom individuellen Verbrauch.
Zwtl.: Energieagentur: Wiener Fernwärmepreis unter günstigsten
Österreichs
Der Preisbescheid in Wien liegt seit Jahren unter den günstigsten
Fernwärme-Tarifen in Österreich. Das bestätigt auch der gestern
veröffentlichte, unabhängige Preisvergleich der Österreichischen
Energieagentur, der den Wiener Preisbescheid mit Gesamtkosten von 945
Euro (Niedrigenergiehaus) als zweitgünstigsten Tarif Österreichs
ausweist. Auch der Preisbescheid-Standard-Tarif für rund 260.000 Kund
*innen liegt mit 974 Euro direkt danach auf Platz 3. Und auch nach
der Anpassung der Rabatte ist der Wiener Preisbescheid weiterhin
unter den günstigsten Tarifen im Österreichvergleich. Das bestätigt
auch das anerkannte Beratungsunternehmen Compass Lexecon, das
ebenfalls eine Analyse der Fernwärmepreise in Österreich durchgeführt
hat. Im Vergleich der österreichischen Städte, deren Fernwärme einem
Preisbescheid unterliegt, wird Wien sogar mit den geringsten Kosten
angeführt.
Für die Rabatte nimmt Wien Energie in der kommenden Heizperiode
knapp 90 Millionen Euro in die Hand. Insgesamt hat Wien Energie seit
2022 Entlastungspakete von über 700 Millionen Euro geschnürt. Ein
Wiener Durchschnittshaushalt spart sich durch diese Rabatte seit 2022
knapp 1.500 Euro.
Zwtl.: „Raus aus Gas“ für mehr Preisstabilität
Aktuell wird die Fernwärme in Wien noch gut zur Hälfte in
Kraftwerken mit Erdgas erzeugt, darüber hinaus aus Müllverbrennung,
Abwärme und Biomasse. Erdgas wird international gehandelt. Der Preis
hängt von vielen Faktoren ab, die nicht beeinflussbar sind: Der
russische Angriffskrieg in der Ukraine oder auch der Nahostkonflikt
haben etwa zu Lieferengpässen (Ausfall Nordstream-Leitungen) geführt
und damit zu unvorhergesehen starken Preisschwankungen am
internationalen Erdgasmarkt geführt und das Preisniveau nachhaltig
angehoben. Obwohl Wien Energie seit 2025 dezidiert kein russisches
Erdgas mehr bezieht: Wenn etwas in der Welt passiert, das Einfluss
auf den Erdgashandel hat, beeinflusst das massiv die Preise. Mit dem
Umstieg auf erneuerbare Wärmequellen wie regionale Tiefengeothermie
und lokale Abwärme macht Wien Energie die Fernwärme in Wien künftig
unabhängig von fossilen Energieträgern und den damit einhergehenden
Preisschwankungen. Wien Energie setzt zahlreiche Projekte in diesem
Bereich um, wie etwa die erste Tiefengeothermie-Anlage Wiens in der
Seestadt Aspern, Großwärmepumpen-Anlagen in der Spittelau und bei der
Kläranlage oder auch Abwärme-Konzepte wie bei Manner, Therme Wien
oder UNO-City. In den nächsten fünf Jahren investiert Wien Energie
allein in den Ausbau und die Umstellung der Fernwärme auf erneuerbare
Quellen über eine Milliarde Euro.
Der Weg raus aus Gas bringt damit auch Preisstabilität für die
Kund*innen. Bis 2040 will Wien Energie die Abhängigkeit von Erdgas in
der Wärmeversorgung Schritt für Schritt überwinden. Dafür investiert
das Unternehmen in den nächsten Jahren Milliarden. Die Investitionen
in regionale Energieerzeugung haben auch einen starken
Wertschöpfungseffekt: Mit den Investitionen der letzten Jahre hat
Wien Energie lt. WIFO-Analyse knapp 10.000 Arbeitsplätze gesichert.
Zwtl.: Service-Angebote für alle Kund*innen
In den kommenden Wochen erhalten die Wien Energie-Fernwärme-Kund*
innen ihre Jahresabrechnungen. Bei den neuen Teilbeträgen wird die
Anpassung der Rabatte berücksichtigt. Wien Energie-Kund*innen können
ihre Teilbeträge jederzeit online unter meine.wienenergie.at oder
beim Kund*innenservice anpassen. Das ist insbesondere bei erwarteten
Verbrauchsänderungen sinnvoll. Darüber hinaus bietet Wien Energie bei
Zahlungsschwierigkeiten die Möglichkeit für kostenlose
Ratenvereinbarungen, Stundungen und auch individuelle
Zahlungsvereinbarungen an. Bei Menschen in besonders schwierigen
Lebenssituationen unterstützt die Wien Energie-Ombudsstelle mit
persönlicher Beratung durch Sozialarbeiter*innen. Über zahlreiche
soziale Einrichtungen wie die Volkshilfe, Caritas oder das Rote Kreuz
bekommen Kund*innen außerdem Unterstützung in Form von
Energiegutscheinen, die sie auf die Rechnung oder für laufende
Zahlungen anwenden können. Wien Energie hat dafür im Zuge der
Energiekrise insgesamt 22 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Zwtl.: Neuer Tarif „KLIMA Fit“ für stabile Preise und Unabhängigkeit
von Gasmarkt
Mit Beginn der Heizsaison führt Wien Energie zudem einen neuen
Fernwärme-Tarif ein. Der Tarif mit dem Namen „KLIMA Fit“ sorgt für
bessere Planbarkeit für Kund*innen und mehr Transparenz bei der
Kostenzusammensetzung. Die Preisanpassung erfolgt einmal jährlich auf
Basis des neuen, unabhängigen Fernwärme-Index Wien der
Österreichischen Energieagentur. Der wachsende Erneuerbaren-Ausbau
reduziert dabei automatisch den Einfluss des internationalen Erdgas-
Marktes auf die Preise der Kund*innen. Im Tarif „KLIMA Fit“ sind die
Preise jeweils für eine Heizsaison fix und im Voraus bekannt. Der
Tarif ist der neue Standardtarif für Neuanschlüsse. Die Entscheidung
darüber, ob in Bestandsgebäuden der Tarif gewechselt wird, obliegt
den Eigentümer*innen oder Bauträgern. Wien Energie kontaktiert aktiv
Kund*innen in indexierten Fernwärme-Verträgen mit Informationen zum
neuen Tarif und bietet die Möglichkeit zum Umstieg an.