Wien (OTS) – Internationale Zusammenarbeit mit dem World Institute
for Nuclear
Security (WINS) und dem Vienna Center for Disarmament and Non-
Proliferation (VCDNP) stärkt digitale Resilienz und leistet einen
wichtigen Beitrag für einen digitalen Humanismus auf globaler Ebene
Im Rahmen des zweiten Konferenztages des International Digital
Security Forum (IDSF) im Wiener MuseumsQuartier wurde heute ein
bedeutender Schritt zur weiteren Verstärkung der internationalen
Zusammenarbeit im Bereich der digitalen Sicherheit gesetzt: Das AIT
Austrian Institute of Technology unterzeichnete je ein Memorandum of
Understanding (MoU) mit dem Vienna Center for Disarmament and Non-
Proliferation (VCDNP) sowie mit dem World Institute for Nuclear
Security (WINS).
Beide Vereinbarungen zielen darauf ab, den Herausforderungen
einer zunehmend digitalisierten und sicherheitskritischen Welt durch
verstärkte internationale Kooperationen zu begegnen – mit besonderem
Fokus auf Aufklärung, Kapazitätsaufbau und technologischer
Entwicklung in den Bereichen Cybersicherheit, künstliche Intelligenz
(KI), Desinformationsbekämpfung sowie der verantwortungsvollen
Anwendung neuer digitaler Technologien im sicherheitsrelevanten
Umfeld.
Zwtl.: AIT und WINS: Fokus auf Cybersicherheit für Betreiber
kritischer Infrastrukturen
Das Memorandum mit WINS bildet die Grundlage für eine engere
Zusammenarbeit zur Stärkung der digitalen Resilienz für die
Energieproduktion als auch für die Energieverteilnetzinfrastrukturen.
Im Fokus steht die gemeinsame Entwicklung praxisorientierter
Trainings- und Awareness-Programme, die Betreibern kritischer
Infrastrukturen spezifische Kompetenzen im Umgang mit aktuellen und
künftigen Cyberbedrohungen vermitteln. Durch gezielte
Schulungsformate und den Einsatz moderner Technologien – insbesondere
im Bereich Künstliche Intelligenz – sollen Risiken frühzeitig erkannt
und sektorübergreifende Sicherheitsstandards nachhaltig gestärkt
werden.
„WINS schätzt die Partnerschaft mit dem AIT, die seit ihrem
Beginn im Jahr 2018 stetig gewachsen ist. Gemeinsam verfolgen wir das
Ziel, die internationale WINS-Gemeinschaft von Praktiker:innen dabei
zu unterstützen, die zunehmenden Risiken durch Cyberbedrohungen zu
mindern. Wir freuen uns auf die verstärkte Zusammenarbeit in diesem
wichtigen Bereich, damit die Reaktion auf Cyberbedrohungen wirksam
und nachhaltig ist“, so Lars van Dassen , Geschäftsführer von WINS.
Zwtl.: AIT und VCDNP: Digitale Technologien für Disarmament, Non-
Proliferation und Nuclear Security
Die Partnerschaft mit VCDNP zielt darauf ab, gemeinsame
Initiativen zu stärken, die sich im Kontext von höchst kritischen
Infrastrukturen mit sicherheits- und geopolitisch relevanten Fragen
zum Einsatz moderner digitaler Technologien und der strategischen
Stabilität im digitalen Zeitalter befassen. Im Mittelpunkt stehen
dabei die sicherheitspolitischen Implikationen von
Quantentechnologien, Künstlicher Intelligenz sowie Technologien zur
Bekämpfung von Desinformation. Geplant sind gemeinsame Studien,
Trainingsformate und öffentlichkeitswirksame Maßnahmen, um sowohl auf
institutioneller als auch auf gesellschaftlicher Ebene das
Bewusstsein für die Herausforderungen und Chancen digitaler
Technologien in sicherheitsrelevanten Kontexten zu schärfen.
„Es ist von größter Bedeutung, enge Verbindungen zwischen Technik
– und Policy-Expert:innen zu knüpfen, wenn es um neue digitale
Technologien geht. Wir freuen uns auf die Möglichkeiten, die sich
durch unsere Partnerschaft mit dem AIT ergeben, um unser fachliches
Know-how im Policy-Bereich mit ihrem technischen Know-how zu bündeln.
Unser gemeinsames Ziel ist es, internationale Kapazitäten aufzubauen
und das Verständnis für die Auswirkungen digitaler Technologien auf
die nukleare Sicherung, Nichtverbreitung und Abrüstung zu fördern“,
so Elena Sokova , Geschäftsführerin des VCDNP.
Zwtl.: IDSF-Programmbühne als Dialogplattform für internationale
Akteure
Passend zur Unterzeichnung der beiden Vereinbarungen eröffnete
Elena K. Sokova (Executive Director, VCDNP) heute Nachmittag das
Themenfeld mit einer Keynote zur Rolle neuer Technologien in der
nuklearen Sicherheit. Im Anschluss diskutierten hochrangige
Vertreter:innen beider Organisationen – Elena K. Sokova sowie Lars
van Dassen (Executive Director, WINS) – im Rahmen der von Donald
Dudenhoeffer (Cyber Security Experte, AIT) moderierten IDSF-Session
„Digital Transformation and the Security Impact on Nuclear Ecosystems
and Non-Proliferation“ die gesellschaftlichen, regulatorischen und
technischen Herausforderungen im Spannungsfeld von Innovation und
nuklearer Sicherheit gemeinsam mit Paul Smith (Professor and der
School of Computing and Communications, Lancaster University, UK),
Ulrik Ahnfeldt-Mollerup (Head of Section am UN Office of Counter-
Terrorism, UNOCT) und Rodney Busquim (Head of the Information
Management Section, Division of Nuclear Security, Department of
Nuclear, Safety and Security, International Atomic Energy Agency –
IAEA).
Zusätzlich führte das VCDNP einen speziellen Workshop zum Thema
„Artificial Intelligence and Cyber Security of High-Risk Critical
Infrastructure“ durch, in dem unter der Moderation von Sarah Case
Lackner (Senior Fellow, VCDNP) Expert:innen aus Wirtschaft,
internationalen Organisationen und Behörden – darunter Szilvia Tóth (
Cyber Security Officer, OSCE Secretariat, Transnational Threats
Department, Austria), Daniele Sangion (CSO UniCredit Bank Austria)
und Stefan Brandl (Direktor für Informationssicherheit bei der
Österreichischen Staatsdruckerei) – sowohl Risiken, als auch Chancen
von KI im Umgang mit kritischer Infrastruktur erörtert wurden.
Mit der Unterzeichnung der beiden Vereinbarungen unterstreicht
das AIT dessen besondere Expertise im Bereich der
verantwortungsvollen Entwicklung digitaler Technologien made in
Austria und einmal mehr seine Rolle als internationaler Knotenpunkt
für Forschung und Kooperation im Bereich der digitalen Sicherheit –
und als Brückenbauer zwischen Technologie, Sicherheitspolitik und
globaler Zusammenarbeit.
Helmut Leopold , Head of Center for Digital Safety & Security,
AIT: „Nur durch einen intensiven Dialog zwischen
Technologieentwickler:innen, Policy Making, Behörden und
Technologieanwender:innen in einem globalen Kontext kann eine
nachhaltige Gestaltung von Technologie im Sinne eines laufenden
‚Technology-Shaping-Prozesses‘ erreicht werden. Dabei muss die
Technik dem Menschen dienen, damit wir nicht zu Opfern mangelhaft
gestalteter Technik werden. Die neu etablierten Kooperationen im
globalen Kontext sind ein wichtiger Beitrag für eine positive
digitale Transformation unserer Gesellschaft.“
Andreas Kugi , Scientific Director des AIT: „Digitale Sicherheit
ist zentral für den nachhaltigen Erfolg der Digitalisierung. Durch
die nun geschlossenen strategischen Kooperationen mit WINS und VCDNP
stärken wir nicht nur Österreichs Rolle als internationalen
Knotenpunkt für Cybersicherheitsforschung, sondern tragen auch
wesentlich dazu bei, globale Standards und Bewusstsein für eine
sichere und verantwortungsvolle Nutzung digitaler Technologien
weiterzuentwickeln. Am AIT verbinden wir technische Spitzenforschung
mit strategischer Vernetzung und setzen somit Impulse für einen
global verantwortlichen digitalen Wandel.“
Über das AIT & Cyber Security
Das AIT Austrian Institute of Technology gilt heute als europäischer
Spezialist für modernste Cybersicherheitslösungen. Ausgehend von
dessen langjähriger Forschungsexpertise, die unter anderem ein
breites Know-How und Techologie-Portfolio im Bereich Cyber Security
umfasst, entwickelte das AIT eine hochmoderne Simulations- und
Trainingsumgebung – die AIT Cyber Range – als Grundlage für die
Durchführung innovativer Trainings- und Übungskonzepte für Betreiber
kritischer Infrastukturen und Behörden, sowie Unternehmen aus
Wirtschaft und Industrie.
Seit 2022 ist das AIT als weltweit erstes IAEA Collaborating
Centre im Bereich der Cybersicherheit für die Entwicklung von
Fähigkeiten zur Erhöhung der nukleare Sicherheit in den
Mitgliedsstaaten der IAEA global tätig. Weitere Informationen:
https://cyberrange.at/
Mehr über das AIT unter: www.ait.ac.at
Über VCDNP
Das Vienna Center for Disarmament and Non-Proliferation (VCDNP)
fördert internationalen Frieden und Sicherheit durch Forschung,
Dialogförderung und Kapazitätsaufbau in den Bereichen nukleare
Nichtverbreitung, Abrüstung und nukleare Sicherung. Unsere Forschungs
– und Analyseergebnisse liefern Entscheidungsträger:innen umsetzbare
regulatorische Empfehlungen. Wir veranstalten öffentliche Events und
fördern einen konstruktiven, ergebnisorientierten Dialog zwischen
nationalen Regierungen, multilateralen Institutionen und der
Zivilgesellschaft. Das VCDNP ist eine internationale NGO, die auf
Initiative der österreichischen Regierung gegründet wurde und
Mitglied des EU Non-Proliferation and Disarmament Konsortiums ist,
das ein europaweites Netzwerk von Thinktanks und Forschungsinstituten
koordiniert und von der Europäischen Union unterstützt wird.
Über WINS
Die WINS ist eine internationale NGO, die sich für den Aufbau einer
globalen Gemeinschaft von Fachleuten für nukleare Sicherheit
einsetzt. Diese setzen sich gemeinsam für die Stärkung der Sicherheit
von nuklearen und anderen radioaktiven Materialien ein. Der Verein
wurde im September 2008 während der Generalkonferenz der
International Atomic Energy Agency (IAEA) gegründet und zählt
mittlerweile über 9.000 Mitglieder in 166 Ländern. Das Hauptziel von
WINS besteht darin, die Professionalität und Kompetenz aller im
Bereich der nuklearen Sicherheit tätigen Personen zu verbessern, um
zu verhindern, dass nukleares oder anderes radioaktives Material von
staatlichen oder nichtstaatlichen Akteuren für terroristische oder
andere kriminelle Zwecke verwendet wird. WINS fördert den
Wissensaustausch und bewährte Verfahren durch Workshops und Webinare,
Dutzende von Leitfäden, zehn zertifizierte Schulungsprogramme in vier
Sprachen sowie Benchmarking- und Bewertungsdienste.
Über das #IDSF25
Die digitale Transformation stellt Staaten und Organisationen vor die
Herausforderung, ihre Souveränität zu wahren und gleichzeitig die
globale Solidarität bei der Bekämpfung von Cyber-Bedrohungen zu
fördern. Digitale Souveränität betont die Kontrolle über nationale
Daten und Infrastrukturen, während digitale Solidarität auf
internationaler Zusammenarbeit aufbaut, um gemeinsame
Sicherheitsstandards zu entwickeln und Wissen auszutauschen. Von 4.
bis 6. Juni 2025 legt das 4. International Digital Security Forum (
IDSF) im MuseumsQuartier Wien den Schwerpunkt auf die Erörterung
dieses entscheidenden Gleichgewichts aus verschiedenen
technologischen und thematischen Perspektiven. Zu den Themen gehören
Cybersicherheit in einer globalisierten Welt, KI-gesteuerte
Sicherheit kritischer Infrastrukturen, PeaceTech-Initiativen und die
Rolle der Technologiediplomatie im Zeitalter der künstlichen
Intelligenz. Weitere Informationen: www.idsf.io