Wien (OTS) – Der heutige Besuch des ukrainischen Präsidenten
Wolodymyr Selenskyj
und weiteren Regierungsmitgliedern in Wien ist ein starkes Signal für
die Festigung der bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und der
Ukraine und auch ein sichtbares Zeichen wirtschaftlicher Solidarität.
Angesichts dessen begrüßen die Industriellenvereinigung (IV) und die
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) die von der Bundesregierung
unterzeichnete Absichtserklärung zur Vertiefung der wirtschaftlichen
Kooperation. Für IV-Präsident Georg Knill, IV-Niederösterreich-
Präsident Kari Ochsner und WKÖ-Generalsekretär Jochen Danninger steht
dabei nicht die Symbolik im Vordergrund, sondern die konkrete
Umsetzung gemeinsamer Projekte im Wiederaufbau, der Energieversorgung
und der technologischen Entwicklung, mit Know-how aus der
österreichischen Industrie und Wirtschaft.

IV-Präsident Georg Knill unterstreicht, dass Österreichs Beitrag
zum Wiederaufbau der Ukraine nicht nur ein Gebot wirtschaftlicher
Weitsicht sei, sondern auch ein europäischer Schulterschluss zur
Stärkung demokratischer Werte. „Wirtschaft ist Brückenbau und wir
bauen diese Brücken nicht auf dem Papier, sondern mit Projekten,
Investitionen und Know-how. Österreichs Industrie kann und will dabei
eine tragende Rolle spielen.“ Die IV sieht den heutigen Besuch als
wichtigen Impuls, um die begonnenen Kooperationen zu vertiefen und
neue Dynamik in die Zusammenarbeit zu bringen, zum Nutzen beider
Volkswirtschaften. „Die Ukraine und Österreich verbinden enge
wirtschaftliche Beziehungen mit einem Handelsvolumen von rund 1,5
Milliarden Euro. Bereits vor dem Krieg war Österreich der
sechstwichtigste Investor vor Ort. Die österreichische Industrie
steht bereit, beim wirtschaftlichen Wiederaufbau tatkräftig
mitzuwirken, mit Expertise in Schlüsselbereichen wie Maschinen- und
Anlagenbau, Infrastruktur, Energie und Technologie. Unser klares Ziel
ist es, die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen weiter zu vertiefen
und so einen aktiven Beitrag zum Wiederaufbau und zur Stabilisierung
der Ukraine zu leisten.“

IV-NÖ-Präsident Kari Ochsner betont: „Es war ein sehr guter
Austausch mit Präsident Selenskyj. Die IV-NÖ steht schon seit
längerem in engem Kontakt mit der Ukraine – unter anderem haben wir
im Frühling gemeinsam mit dem Land Niederösterreich eine
Delegationsreise in die Ukraine organisiert. Dieser Besuch hat mich
doppelt bewegt: Das Leid, das durch den russischen Angriffskrieg
entstanden ist, ist erschütternd. Gleichzeitig spürt man einen
ungebrochenen Optimismus und den klaren Willen, Teil des westlichen
Europas zu sein.“ Die Ukraine zählt zu Europas größten
Zukunftsmärkten. Der Wiederaufbau des Landes nach dem Krieg mit einem
Volumen von mehr als 500 Milliarden Euro ist ein gigantisches
Vorhaben. „Beim Wiederaufbau wird alles gefragt sein – von Energie-
und Gebäudetechnologien über Schienen- und Straßeninfrastruktur bis
hin zur Expertise in den Erneuerbaren. Hier kann die österreichische
Industrie mit ihrem Know-how, ihrer Innovationskraft und ihrer
internationalen Erfahrung einen wichtigen Beitrag leisten. Wir wissen
aus unseren Gesprächen, die wir in Kiew geführt haben, dass es in der
Ukraine ein sehr konkretes Interesse an Kooperationen mit
österreichischen Unternehmen gibt und erste Partnerschaften
vereinbart wurden“, hält Ochsner fest.

WKÖ-Generalsekretär Jochen Danninger betont: „Österreichische
Unternehmen sind bereit, Verantwortung zu übernehmen und aktiv am
Wiederaufbau mitzuwirken. Besonders in den Bereichen erneuerbare
Energie, Infrastruktur, Schienenverkehr und Gesundheit bieten sich
Möglichkeiten für innovative Lösungen und langfristige
Partnerschaften. Die Ukraine braucht verlässliche Technologiepartner
– und genau da liegt die Stärke unserer Betriebe.“ Das
AußenwirtschaftsCenter der WKÖ in Kiew ist seit Beginn des russischen
Angriffskrieges ohne Unterbrechung vor Ort aktiv – als verlässlicher
Partner für österreichische Unternehmen und als Brücke zwischen zwei
wirtschaftlich verbundenen Ländern. „Rund 1.000 österreichische
Unternehmen sind in der Ukraine tätig, 200 vor Ort. Unsere
Expertinnen und Experten informieren und unterstützen heimische
Betriebe vor Ort, aber auch weitere Unternehmen in Österreich, die in
der Ukraine aktiv werden möchten“, so Danninger.