Wien (OTS) – Im Rahmen ihres Bildungsprogramms „Beste Bildung:
Hochschulen
bedarfsorientiert weiterentwickeln“ lud die Industriellenvereinigung
(IV) am 3. Juli 2025 zur Veranstaltung „Universitätsstudium
erfolgreich absolviert – bereit für den Arbeitsmarkt?“ in das Haus
der Industrie ein.

„Natürlich ist es wichtig, dass Universitäten zur
Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen beitragen und akademisches
Denken fördern. Gleichzeitig zeigen Studien wie die Studierenden-
Sozialerhebung 2023 und EUROGRADUATE 2022, dass es noch erheblichen
Verbesserungsbedarf gibt – sowohl bei der arbeitsmarktrelevanten
Vorbereitung im Studium als auch beim Erwartungsmanagement zwischen
Hochschulen, Studierenden und Unternehmen“, so Gudrun Feucht,
Bereichsleiterin für Bildung und Gesellschaft der
Industriellenvereinigung (IV). Laut Studienergebnissen fühlten sich
nur 47 Prozent der Studierenden gut über ihre Arbeitsmarktchancen
nach dem Studium informiert. 22 Prozent der Bachelor-Absolventinnen
und Absolventen sagten, dass ihr Job nichts mit dem Studium zu tun
hat, und fast die Hälfte der Master- und Diplom-Absolventinnen und
Absolventen fühlte sich überqualifiziert. „Deshalb braucht es künftig
eine stärkere bildungspolitische Steuerung, um das Thema
Beschäftigungsfähigkeit an den Universitäten – die Employability –
gezielt zu stärken“, betonte Feucht.

Ziel der Veranstaltung war, zentrale Herausforderungen und
Lösungsansätze für einen erfolgreichen Übergang von der Universität
in den Arbeitsmarkt zu diskutieren – insbesondere vor dem Hintergrund
des demografischen Wandels, des Fachkräftemangels und der sich
wandelnden Anforderungen in einer dynamischen Arbeitswelt.

Mehr praxisnahe Formate und Fokus auf Future Skills wie
Problemlösung, digitale Kompetenz und unternehmerisches Denken legen
sowie frühzeitige Berufs- und Studienorientierung

Christina Glocknitzer, Vizepräsidentin der IV Burgenland und Ko-
Vorsitzende der Jungen Industrie Niederösterreich/Burgenland, hielt
fest: „Unternehmen suchen dringend nach qualifizierten Fachkräften –
allein demografisch bedingt werden in den nächsten zehn Jahren rund
540.000 Arbeitskräfte fehlen. Besonders im MINT-Bereich herrscht
akuter Bedarf. Universitäten müssen praxisnähere Formate und Future
Skills wie Problemlösung, digitale Kompetenz und unternehmerisches
Denken stärker fördern. Gleichzeitig brauchen junge Menschen
frühzeitig Orientierung – viele wählen ihr Studium ohne fundierte
Entscheidungsgrundlage. Eine, wie im Regierungsprogramm vorgesehene,
bessere Berufs- und Studienorientierung kann in Zukunft helfen,
passende Studien- und Berufswege zu finden.“

Praxisnahe Studien und Ausbau von Mentoringprogrammen
wünschenswert

In Impulsreferaten wurden aktuelle Daten und Perspektiven aus
Forschung, Arbeitsmarkt und Hochschulpraxis beleuchtet. Dabei wurde
deutlich: Der gelingende Berufseinstieg von Absolventinnen und
Absolventen ist ein zentraler Indikator für ein zukunftsfittes
Universitätssystem.

In der abschließenden Podiumsdiskussion zeigten Christina
Glocknitzer (Seal Maker GmbH), Ursula Bazant (ÖBB), Stefan Koch (
Rektor Universität Linz) und Maria Keplinger (BMFWF) – konkrete
Maßnahmen zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit von
Hochschulgraduierten auf. Angeregt wurden die Vermittlung von
Zukunftskompetenzen (insbesondere kritisches Denken,
Problemlösungsfähigkeit, Management Skills und Unternehmertum,
Entrepreneurship und Problembasiertes Lernen) als fixer Bestandteil
der Curricula über alle Studienrichtungen; dazu verstärkte
verpflichtende Berufs- und Industriepraktika inklusive Reflexion der
Studierenden, oder auch der Ausbau der Aktivitäten der universitären
Career & Alumni Services (Networking und Mentoringprogramme).

Das IV-Bildungsprogramm „Beste Bildung: Hochschulen
bedarfsorientiert weiterentwickeln“ finden Sie hier .