Wien (OTS) – Künstliche Intelligenz (KI) wird das Leben und
Wirtschaften in
Österreich so stark verändern wie kaum eine andere Technologie. Der
Handelsverband und Google Austria liefern jetzt erstmals einen
umfassenden, branchenübergreifenden Überblick über die Nutzung und
Wahrnehmung von KI in Österreich – sowohl aus Sicht der
Konsument:innen, als auch der Wirtschaft.
Die Kernergebnisse:
–
42% der Österreicher:innen haben eine positive Einstellung zu KI
– ein deutlicher Anstieg gegenüber 2024.
–
Age Gap: Die Gen Z ist Vorreiter : 66% blicken optimistisch auf
KI, jede:r Zweite gibt an, bereits gutes KI-Wissen zu haben. Gen Z
nutzt KI-Dienste bereits nahezu flächendeckend.
–
Gender Gap: Männer bewerten KI deutlich positiver als Frauen (50%
vs. 35%)
–
Besonders gefragt: KI-Shopping-Assistenten – 67% wünschen sich
Hilfe bei Preissuche und 50% Produktempfehlungen.
–
ChatGPT ist das bekannteste KI-Tool, gefolgt von Meta AI und
Google Gemini.
–
17% der KI-Nutzer:innen in der Gen Z nutzen diese häufig für
Lebensberatung – ein wachsendes Anwendungsfeld.
–
68% aller befragten heimischen Betriebe nutzen KI , vor allem für
Texterstellung (49%), Übersetzung (41%) und Suche (37%).
–
Erfolge sind bereits messbar : 1/3 aller Unternehmen verzeichnet
Effizienzgewinne durch KI, 22% Kostenersparnisse, 15%
Umsatzsteigerungen.
Zwtl.: Optimismus in Österreich: Einstellungen gegenüber KI zunehmend
positiv
Die grundsätzliche Einstellung zu KI ist bei 42% der
Konsument:innen positiv. Dieser Wert ist deutlich gestiegen: Im
letzten Handelsverband Consumer Check vom April 2024 lag er noch bei
37%. Gleichzeitig sank der Anteil der Kritiker:innen deutlich – von
52% auf aktuell 22%.
Zwtl.: Age Gap: Gen Z ist Vorreiter, KI fast flächendeckend im
Einsatz
Besonders offen gegenüber KI zeigt sich die Generation Z: Zwei
Drittel (66%) der zwischen 1997 und 2007 geborenen Österreicher:innen
sehen die Entwicklungen positiv, 57% beschreiben ihr Interesse und
ihre Begeisterung für Technologie als hoch, 51% verfügen laut eigener
Einschätzung über solides KI-Wissen. Entsprechend ist das
Nutzungsverhalten: Die Jugend setzt KI fast flächendeckend ein (95%).
Anders bei älteren Generationen ab 60 Jahren: Nur ein Drittel
blickt positiv auf KI. Entsprechend geringer sind auch das Interesse
für Technologie (30%) und das KI-Wissen (13%). Ein Drittel der
Gesamtbevölkerung bleibt ganz außen vor und nutzt KI gar nicht.
Zwtl.: Hoffnungen auf Longevity & Effizienz, Bedenken hinsichtlich
Cybercrime
Über alle Altersgruppen hinweg verbinden die Menschen mit KI vor
allem mögliche medizinische Fortschritte (56%) positiv, besonders
ausgeprägt ist diese Hoffnung bei den älteren Befragten (69%).
Weitere Hoffnungen liegen in Effizienzsteigerungen (40%) und
besserem Zugang zu Wissen (38%). Die Gen Z wünscht sich vor allem
mehr Convenience im Alltag – etwa durch Verbesserungen im täglichen
Leben (44%), bei den Arbeitsbedingungen (25%) oder in der
Alltagsorganisation (33%).
Böswillige Szenarien wie Deepfakes oder Cyberangriffe werden von
einer Mehrheit als reale Bedrohung wahrgenommen. Ein Drittel der
Gesamtbevölkerung (33%) befürchtet den Verlust von Arbeitsplätzen
bzw. wirtschaftliche Ungleichheit durch KI – bei der Gen Z ist diese
Sorge mit 42% allerdings deutlich stärker ausgeprägt.
“KI ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es besteht auch
ein klarer Zusammenhang zwischen Wissen und Einstellung: 78%
derjenigen, die ihr eigenes KI-Wissen als gut einschätzen, sehen
Künstliche Intelligenz auch insgesamt positiv. Aufklärung und
praktische Erfahrung sind zentrale Hebel, um das Vertrauen in KI-
Technologien zu stärken”, erklärt Rainer Will , Geschäftsführer des
freien, überparteilichen Handelsverbands.
Zwtl.: Deutliche Geschlechterunterschiede: Männer optimistischer als
Frauen
Spannend ist auch der Gender Gap im KI-Bereich: Männer stehen
Künstlicher Intelligenz deutlich positiver gegenüber als Frauen.
“Während exakt die Hälfte der Männer eine sehr oder eher positive
Einstellung zu KI hat, sind es bei den Frauen nur 35%. Auch mit Blick
auf die Zukunft überwiegt bei Männern der Optimismus: 54% erwarten,
dass KI ihr Leben in den nächsten fünf Jahren positiv beeinflussen
wird – bei den Frauen glaubt das nur gut ein Drittel (37%)”, so
Martina Oberrauch , Studienleiterin und Senior Research Consultant
bei Reppublika Research & Analytics.
Zwtl.: Zwei Drittel wünschen sich KI-Shopping-Assistenten
Der persönliche KI-Assistent beim Shoppen? Das finden fast alle
gut: 67% wünschen sich Unterstützung bei der Suche nach dem
günstigsten Angebot. 50% interessieren sich für Produktempfehlungen
und Anbieter-Vergleiche. Zurückhaltender sind die Österreicher:innen
hingegen bei automatisierten Einkaufslisten oder geschmacklichen
Entscheidungen – hier möchte nur ein Drittel Verantwortung an KI
abgeben.
Bei der Gen Z hingegen sind KI-Shoppinglösungen besonders
gefragt: “Geld sparen dank KI! Die Hälfte aller jungen
Konsument:innen würden ihren Einkauf gern weitgehend an einen KI-
Assistenten delegieren, um Zeit zu sparen und personalisierte
Empfehlungen zu erhalten. Angesichts der rasanten Entwicklung hin zu
KI-gesteuertem Einkaufen und Bezahlen – Stichwort Agentic Commerce –
sind das bemerkenswerte Zahlen. KI-Shopping birgt enormes Potenzial”,
bestätigt Rainer Will .
Zwtl.: KI-Tool-Ranking: ChatGPT, Meta AI & Google Gemini am
bekanntesten
Der bekannteste KI-Dienst ist ChatGPT – knapp drei Viertel der
Bevölkerung ist der Dienst zumindest ein Begriff. Ein Fünftel der
Österreicher:innen – und 60% der Gen Z – nutzt ChatGPT mehrmals pro
Woche, rund jede:r Zehnte sogar täglich.
Mit einer Bekanntheit von 52% rangiert Meta AI (Llama 4) auf
Platz 2 unter den KI-Tools. Durch die Integration in den Messenger-
Dienst WhatsApp wurde das Angebot direkt zum Nutzer gebracht – 13%
der Bevölkerung verwenden es mehrmals wöchentlich.
Google Gemini folgt mit 34% Bekanntheit auf Platz 3, danach
Microsoft Copilot (24%), der Übersetzungsdienst DeepL (19%) und der
chinesische Chatbot DeepSeek (18%). Etwas abgeschlagen sind die
Bildgenerierungstools DALL·E und Leonardo mit je 6%.
“Ich freue mich, dass KI Chat Bots vor allem bei Jüngeren
intensiv genutzt werden. Mit den neuesten Entwicklungen wie AI
Overviews und AI Mode macht die Google Suche generative KI für noch
mehr Menschen zugänglich. Generative KI und Google Gemini sind jetzt
schon auf einem sehr guten Weg, für die breite Masse der User großen
Nutzen zu bringen” , sagt Maimuna Mosser , Country Director von
Google Austria.
Zwtl.: KI als Lebensbegleiter? Jeder Sechste aus der Gen Z nutzt KI
häufig für Lebensberatung
Der häufigste Einsatzzweck von KI unter allen österreichischen
Nutzer:innen ist die Erstellung, Übersetzung oder Überarbeitung von
Texten (51% der Nutzer:innen geben dies als einen ihrer drei
häufigsten KI-Einsatzbereiche an). 44% geben an, dass konkrete Fragen
an die KI zu ihren hauptsächlichen Einsatzzwecken zählen – etwa
Fragen zu Kultur, Finanzen, Recht, Energie, Naturwissenschaften oder
Politik.
Jede:r Dritte (29%) lässt sich von KI auch häufig inspirieren –
z. B. bei Freizeitgestaltung, Ausflügen, Urlaubsplanung oder
Rezeptideen. Rund ein Fünftel nutzt KI stark zur Problemlösung, für
unterhaltsame Inhalte oder Lifestyle-Fragen.
Ein wachsendes Anwendungsfeld bei der Gen Z: 17% zählen auch KI-
basierte psychologische Beratung zu ihren häufigsten Nutzungsgründen
von KI – etwa bei Beziehungsfragen, Kindererziehung oder im Rahmen
von Selbst-Coaching.
Zwtl.: Zukunftserwartungen der Österreicher:innen gemischt
Knapp die Hälfte der Bevölkerung (47 %) erwartet, dass KI das
eigene Leben in den nächsten fünf Jahren stark beeinflussen wird. 45
% rechnen mit einer positiven Entwicklung, 30 % sind unsicher, 25 %
sehen die Zukunft mit KI eher negativ.
Zwtl.: UNTERNEHMENSBEFRAGUNG
Zwtl.: Künstliche Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft: 68%
der Unternehmen nutzen KI
KI ist auch in den österreichischen Betrieben angekommen: Zwei
Drittel aller befragten Unternehmen nutzen bereits KI. 49% nutzen
Tools zur Texterstellung, 41% für Übersetzungen, 37% als intelligente
Suchmaschine. Besonders verbreitet sind ChatGPT (53%), Microsoft
Copilot (36%), DeepL (27%) und Google Gemini (19%). Die meisten
heimischen Betriebe setzen auf bestehende Tools – ein Viertel
entwickelt eigene Lösungen.
“Die Integration von KI-Werkzeugen basierend auf Google Gemini
wie AI Overviews und AI Mode ist ein Wendepunkt für viele
Unternehmen. Generative KI ermöglicht nicht nur eine schnellere und
effizientere Aufgabenerledigung, sondern auch die Schaffung völlig
neuer Inhalte (Text, Code, Bilder, Sound). Das führt direkt zu den
wichtigsten Verbesserungspotenzialen, die österreichische Unternehmen
anstreben: Effizienzsteigerung und Kostenreduktion “, erklärt Maimuna
Mosser .
Zwtl.: Erfolge durch KI: Ein Drittel der österreichischen Betriebe
verzeichnet bereits mehr Effizienz
Das Engagement zahlt sich aus: “Ein Drittel der heimischen
Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen berichtet, dass der
Einsatz von KI bereits zu spürbaren Effizienzsteigerungen geführt
hat. 22% verzeichnen Kostenreduktionen, 19% eine höhere
Kundenzufriedenheit und immerhin 15% bereits eine messbare
Umsatzsteigerung” , ergänzt Rainer Will .
Entsprechend hoch ist die Investitionsbereitschaft: Über die
Hälfte aller befragten Unternehmen plant in den nächsten zwei Jahren
Investitionen in KI – 38% wollen ihre bestehenden Investitionen
moderat bis deutlich ausbauen, 12% erstmals investieren, insbesondere
im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).
Als personaltechnische Folge sehen die meisten nur
Aufgabenverschiebungen innerhalb des Unternehmens (29%), 17% erwarten
sich Personalreduktionen, und immerhin 4% rechnen mit
Personalerhöhungen, etwa durch KI-getriebene Entwicklung neuer
Produkte oder Services.
Zwtl.: Know-how & Strategie fehlt
Nur 32% der befragten Unternehmen schätzen ihr internes KI-Know-
how als (sehr) gut ein. “Starke 68% der österreichischen Unternehmen
haben zumindest erste Schritte zur KI-Implementierung gesetzt, ein
Fünftel befindet sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium” ,
so Will . “Der Wille ist da, aber oft fehlt es den Unternehmen noch
an Ressourcen. Daher müssen wir den KI-Zugang vor allem für kleine
und mittlere Unternehmen aktiv gestalten, mit flächendeckenden
Schulungen, Leitfäden und Best Practices.”
Zwei Drittel (67%) erwarten sich Produktivitätszuwächse, jedes
vierte Unternehmen sogar hohe bis sehr hohe Effekte. Rund jedes
fünfte Großunternehmen hat KI bereits strategisch verankert– jedoch
sehen fast ebenso viele Unternehmen insgesamt in KI keinerlei
strategische Relevanz für ihr Unternehmen.
“32% der österreichischen Unternehmen setzen derzeit keine KI
ein, 22% planen dies auch künftig nicht. Diese Zahlen sind
besorgniserregend und unterstreichen den Handlungsbedarf. Nur wer das
neue Werkzeug nutzt, wird langfristig bestehen” , so Handelssprecher
Rainer Will.
“KI ist nicht mehr Zukunft, sondern Gegenwart – und wer sie
sinnvoll einsetzt, verschafft sich echte Wettbewerbsvorteile” ,
betont Maimuna Mosser , Country Director Google Austria. “Unsere
gemeinsame Studie zeigt eine klare Aufbruchsstimmung. Jetzt gilt es,
die Lücke beim Wissen und bei der Umsetzung zu schließen – gemeinsam
mit Partnern aus Wirtschaft, Politik und Bildung . ”
Zwtl.: EU AI Act: Handelsverband bietet heimischen Unternehmen KI-
Grundlagenschulungen an
Der Handelsverband bietet KI-Grundlagenschulungen an, damit
Unternehmen ihrer im EU AI Act verankerten Schulungsverpflichtung
unkompliziert und effizient nachkommen. Weitere praxisnahe
Weiterbildungsformate und Umsetzungshilfen werden entwickelt, um
Österreichs Händler fit für das KI-Zeitalter zu machen.
“Die hohe Nutzungsrate von KI-Diensten – insbesondere bei jungen
Zielgruppen – zeigt, dass KI inzwischen fest im Alltag verankert ist.
Doch die Diskrepanz zwischen Potenzial und unternehmensinternem Know-
how macht deutlich, wo Unternehmen jetzt investieren müssen” , so
Handelssprecher Rainer Will abschließend.
Den vollständigen Studienbericht finden Sie HIER .