Wien (OTS) – Nach dem schrecklichen Attentat an einer Grazer Schule
hat
Bundeskanzler Christian Stocker heute Maßnahmen der Bundesregierung
angekündigt. In einer ersten Reaktion begrüßt Werner Kogler,
Bundessprecher und Klubobmann der Grünen, einzelne in Aussicht
gestellte Schritte und unterstreicht die Notwendigkeit von
Unterstützungsangeboten: „Es ist wichtig, dass den Betroffenen in
dieser schweren Zeit rasch und unkompliziert geholfen wird. Als
Gesellschaft müssen wir den Schülerinnen und Schülern, dem
Schulpersonal und all jenen, die um einen geliebten Menschen trauern,
sagen: Wir sind für euch da.“

In der Frage des Waffenbesitzes plädiert Kogler allerdings für
ein grundsätzliches Umdenken: „Diese schreckliche Tat hat uns leider
einmal mehr brutal gezeigt: Wir brauchen ein prinzipielles Umdenken
beim Waffenbesitz und den Waffengesetzen. Im Vordergrund muss der
Schutz vor Waffen stehen und nicht länger der allgegenwärtige
Anspruch auf deren Besitz“, verleiht Kogler einer langjährigen
Forderung der Grünen Nachdruck. „Die Frage ist doch: Wozu braucht
eine Privatperson überhaupt eine oder gar mehrere Waffen? Derzeit
kann in Österreich fast jede volljährige Person eine Waffe mit
minimalen Auflagen anschaffen und besitzen – mit wenigen Ausmaßen.
Wir Grüne wollen das Prinzip umdrehen: Privatpersonen sollen in der
Regel keine Waffen mehr kaufen – mit wenigen sinnvollen Ausnahmen wie
etwa für Jäger:innen, Sportschütz:innen und nachweislich bedrohte
Personen.“

Als wesentlichen Schritt zur Gewaltprävention nennt Werner Kogler
den in Aussicht gestellten Ausbau der psychologischen Betreuung an
den Schulen: „Wir müssen jungen Menschen einen schnellen und
kostenlosen Zugang zu psychologischer Hilfe garantieren. Ein Grüner
Gesundheitsminister hat dieses Angebot erstmals massiv ausgebaut. Die
Bundesregierung ist gefordert, dieses Programm weiterhin ausreichend
zu finanzieren und dafür zu sorgen, dass die versprochenen
Psychologinnen und Psychologen tatsächlich rasch ihre Arbeit an den
Schulen aufnehmen können.“

Sorgenvoll blickt Kogler in die Steiermark, wo die blau-schwarze
Landesregierung wichtige Unterstützungsangebote wie die
Männerberatung finanziell im Regen stehen lässt. „Das ist ein harter
Rückschlag für die Gewaltprävention und gerade jetzt ein fatales
Zeichen.“