Brüssel (OTS) – Die Europäische Kommission hat heute (Mittwoch, 4.
Juni) die EU-
Strategie für eine resiliente Wasserversorgung vorgestellt. Ziel ist
es, die Wasserversorgung in der EU widerstandsfähiger zu machen,
Wasserressourcen besser zu bewirtschaften und Wasserknappheit
anzugehen.
Die Grünen/EFA begrüßen, dass die EU-Kommission überhaupt eine
Wasser-Strategie vorlegt und kritisieren, dass der Initiative klare
gesetzliche Vorgaben und Verbindlichkeiten fehlen. Bereits aktuell
sind 41 Prozent der Menschen in der EU von Wasserknappheit betroffen
und die Qualität von Grund- und Oberflächenwasser nimmt ab. Die
wirtschaftlichen Einbußen durch Dürren liegen nach Berechnungen der
EU-Kommission jährlich bei bis zu neun Milliarden Euro, hinzu kommen
katastrophale Schäden durch Überflutungen.
Lena Schilling kritisiert: „Eine schöne Präsentation retten uns
nicht vor der nächsten Dürre. Während unsere Böden austrocknen,
Felder verdorren und Seen leise, aber unwiederbringlich verschwinden,
bleibt die EU-Kommission lieber beim Prinzip Wunschdenken als beim
Prinzip Verantwortung. Dieser sogenannte Wasser-Aktionsplan ist nett
formuliert, aber es mangelt an echten Verbindlichkeiten und klaren
Umsetzungsstrategien. Wir brauchen mehr als schöne Worte: mehr
natürliche Wasserspeicher wie Moore und Feuchtgebiete, ein
konsequentes Management giftiger Chemikalien sowie drastische
Reduktionen von Pestiziden und Düngemitteln.“
Die Grünen/EFA fordern, die Wasserrahmenrichtlinie endlich ohne
Wenn und Aber durchzusetzen und zusätzlich ein verbindliches EU-
Klimaanpassungsgesetz und einen wirksamen Renaturierungsfonds.
„Was wir außerdem brauchen, ist echter politischer Wille der
Mitgliedstaaten– Auch Österreich darf sich hier nicht wegducken.
Wasserminister Norbert Totschnig muss sich für eine ambitionierte
europäische Wasserstrategie einsetzen – und Österreich Dürre- fit
machen. Die Situation ist jetzt schon prekär und wird in den nächsten
Jahren nur noch schlimmer werden. Wasser ist keine Nebensache – es
ist die Lebensgrundlage, die uns alle betrifft. Wenn wir jetzt nicht
handeln, riskieren wir unser Trinkwasser, unsere Ernährungssicherheit
und die wirtschaftliche Stabilität in ganz Europa.“