Wien (OTS) – Mit einem neuen OP-Angebot im Landesklinikum
Klosterneuburg sollen
Kinder ab dem vierten Lebensjahr ab Herbst 2025 schneller zu HNO-
Eingriffen kommen – ambulant, wohnortnah und unter höchsten
Qualitätsstandards.

Aktuell warten rund 1.500 Kinder in Niederösterreich auf einen
planbaren HNO-Eingriff, meist aufgrund von Problemen mit den
Rachenmandeln oder chronischen Mittelohrentzündungen. Die
durchschnittliche Wartezeit beträgt bis zu 18 Monate und stellt eine
spürbare Belastung für die Kinder dar, die dadurch Schwierigkeiten
beim Hören und in der Schule haben, ebenso wie für ihre Familien.
Auch die Kliniken stoßen zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen. Das
Problem besteht jedoch nicht nur in Niederösterreich, sondern
österreichweit – auch bedingt durch den Fachärztemangel im Bereich
HNO. Das Projekt „HNÖ Hilft“ soll jetzt die Wartezeiten bei HNO-
Eingriffen verkürzen.

Ermöglicht wird das Projekt durch frei gewordene Kapazitäten am
Standort Klosterneuburg: Die Geburtshilfe wird im Rahmen des
Gesundheitsplans 2040+ im Universitätsklinikum Tulln gebündelt. Damit
kann die medizinische Qualität gesichert und gleichzeitig Raum für
eine neue, bedarfsorientierte öffentliche medizinische Versorgung
geschaffen werden.

„Unser Ziel ist es, dass Kinder in Niederösterreich rasch und
verlässlich jene Eingriffe erhalten, die sie brauchen“, betont
Landesrat Ludwig Schleritzko. „Das Projekt „HNÖ hilft“ zeigt, wie
moderne Medizin funktionieren kann – und wie wir doppelt davon
profitieren. Wir bündeln die geburtshilflichen Leistungen in Tulln
und nutzen die frei gewordenen Ressourcen in Klosterneuburg, um die
langen OP-Wartezeiten für unsere jüngsten Patientinnen und Patienten
im HNO-Bereich zu verringern. Das ist nicht nur effizient, sondern
auch ein echtes Vorzeigeprojekt für eine moderne
Gesundheitsversorgung – eine Win-Win-Lösung, wie sie im Buche steht.“

Für Freude sorgt das neue Angebot auch bei Ärztinnen- und Ärztekammer
Präsident Harald Schlögel: „Bei „HNÖ hilft“ geht es um tagesklinische
HNO-Operationen bei Kindern. Wenn eine Hörbeeinträchtigung aufgrund
einer Erkrankung vorliegt, dann ist die Wartezeit auf eine Operation
entscheidend. „HNÖ hilft“ kann und wird hier dazu beitragen,
Wartelisten abzubauen. Bei „HNÖ-hilft“ wird es in erster Linie um
zwei Operationen gehen: Einerseits um die Adenotomie, das ist die
Entfernung der Rachendachmandel, auch „kindliche Polypen” genannt.
Andererseits um die Parazentese und Paukendrainage, das ist ein
kleiner Schnitt im Trommelfell mit gegebenenfalls einer Einlage eines
Paukenröhrchens.“

Der Start des neuen OP-Angebots ist für Herbst 2025 vorgesehen. „Das
Modell ist auf Expansion ausgelegt. Es ist vorstellbar, dass in
Zukunft auch Projekte aus anderen Fachbereichen umgesetzt werden“, so
Schleritzko. Die zusätzlichen ambulanten OP-Termine in Klosterneuburg
werden über eine Zuweisung durch die bestehenden HNO-Standorte in
Niederösterreich vergeben. Durchgeführt werden die Eingriffe von
spezialisierten HNO-Operateurinnen und -Operateuren – unterstützt
durch interdisziplinäre OP-Teams der NÖ LGA.

„Wir planen ab Herbst gezielt fixe Tage, an denen die Operationen im
Klinikum Klosterneuburg stattfinden. Damit entlasten wir die
bestehenden HNO-Standorte und erwarten uns eine spürbare Verkürzung
der Wartezeiten“, so Elisabeth Bräutigam, Vorständin der NÖ
Landesgesundheitsagentur. „Zugleich nutzen wir vorhandene Ressourcen
effizient – und können den Kindern rascher helfen, gerade in einem
sensiblen Fachgebiet wie der HNO.“

„Am Projekt teilnehmen können alle HNO-Ärztinnen und Ärzte,
unabhängig davon, ob sie selbstständig oder angestellt sind. Wichtig
ist mir zu betonen, dass niemand eine private Zusatzversicherung
benötigt, um im Zuge von „HNÖ hilft“ operiert zu werden. Die
Operationen für die Kinder finden ohne Zusatzkosten im Rahmen des
öffentlichen Gesundheitswesens statt“, so Schlögel abschließend.

Bildmaterial zur Aussendung finden Sie auf unserer Website .