Wien (OTS) – Bildungsminister Christoph Wiederkehr, der Präsident der
Industriellenvereinigung Georg Knill, der Vizerektor der
Pädagogischen Hochschule Wien Norbert Kraker, die Geschäftsführerin
der Wissensfabrik Österreich Veronika Säckl und Sektionschefin Doris
Wagner aus dem Bildungsministerium verliehen gestern das „MINT-
Gütesiegel 2025-2028“ an 130 engagierte „MINT-Kindergärten“ und „MINT
-Schulen“ aus ganz Österreich. Die Projektträger zeigten sich erfreut
über ein Allzeithoch an Ersteinreichungen, das die weiterhin
dynamische Entwicklung der Initiative eindrucksvoll unter Beweis
stellt.

Bundesminister Wiederkehr gratulierte den anwesenden
Bildungseinrichtungen anlässlich ihrer erstmaligen Auszeichnung mit
dem MINT-Gütesiegel. Mit einem breit angelegten MINT-Angebot fördern
die Pädagoginnen und Pädagogen nicht nur die Neugier und Kreativität
von Kindern und Jugendlichen, sondern bereiten diese auf die aktive
Gestaltung unserer Zukunft vor. Der Kindergarten und die Primarstufe
spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, gleiche
Bildungschancen zu schaffen: „Mit Ihrem breit angelegten MINT-Angebot
schaffen Sie ein Umfeld des Staunens, Forschens und Erkundens, das
die Bildungsreise unserer Jüngsten entscheidend prägt“, so der
Minister. Er hob hervor, wie wichtig der spielerische Zugang zu
technischen und naturwissenschaftlichen Themen bereits im
Kindergarten ist. „Indem Kinder von klein auf ermutigt werden, Fragen
zu stellen, Vermutungen zu äußern und neugierig nach Antworten zu
suchen, entwickeln sie nicht nur Wissen, sondern auch wichtige
Kompetenzen wie kritisches Denken und Problemlösefähigkeiten.“

Der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Knill, bedankte
sich persönlich beim Bildungsminister für die Fortführung der
gemeinsamen Initiative und betonte: „MINT rückt immer stärker in den
Fokus unserer Gesellschaft. Es gibt heute auch kaum mehr einen Beruf,
der ohne „Technik“ auskommt. Und gleichzeitig halten sich die
Personalprobleme im MINT-Bereich hartnäckig, selbst in der
dramatischen Situation, in der sich die Industrie derzeit befindet.
In den nächsten Jahren werden zusätzlich fast 60.000 neue MINT-Jobs
in Schlüsseltechnologien in Österreich entstehen. Diese Chancen auf
ein gutes Einkommen, eine spannende und sinnstiftende berufliche
Tätigkeit müssen wir den jungen Menschen zugänglich machen, am besten
ab dem Kindergarten! Wegducken bringt nichts, wenn es um Technik
geht. Es geht darum, mutig zu sein und verantwortungsvoll
mitzugestalten. Dann können wir auch mitentscheiden, wie die Welt von
morgen aussehen wird!“

Der Vizerektor der Pädagogischen Hochschule Wien, Norbert Kraker,
hob hervor: „Die zunehmende Bedeutung interdisziplinärer
Kompetenzprofile stellt das Bildungssystem vor neue
Herausforderungen. Als Pädagogische Hochschule Wien tragen wir dieser
Entwicklung Rechnung, indem wir sowohl in der Erstausbildung als auch
in der Fort- und Weiterbildung von Lehrpersonen strukturell und
didaktisch auf fächerübergreifende Bildungsansätze setzen.
Insbesondere im Bereich der MINT-Bildung entwickeln wir Konzepte, die
Fachinhalte mit gesellschaftlicher Relevanz, Diversitätssensibilität
und innovativen Lehrmethoden verbinden. Unser Anspruch ist es,
zukünftige Lehrkräfte dazu zu befähigen, Lernprozesse zu gestalten,
die Vernetzungen über Fachgrenzen hinweg sichtbar machen und die
Vielfalt der Lernenden als pädagogische Ressource begreifen.“

Veronika Säckl, Geschäftsführerin der Wissensfabrik Österreich,
betonte die ungebrochene Anziehungskraft der Initiative, denn auch
nach neun Ausschreibungsrunden ist das Interesse am MINT-Gütesiegel
unvermindert groß. „Dass wir heuer 130 neue Bildungseinrichtungen
auszeichnen konnten, zeigt, dass das MINT-Gütesiegel nach wie vor
eine starke Sogwirkung entfaltet“, so Säckl. Das Gütesiegel steht
dabei nicht nur für eine einmalige Auszeichnung, sondern ist Ausdruck
eines langfristigen Engagements – die ausgezeichneten
Bildungseinrichtungen entwickeln sich nach einem individuell
erstellten MINT-Entwicklungsplan weiter und können sich nach 3 Jahren
erneut um das Gütesiegel bewerben. Über die Jahre ist so ein
lebendiges MINT-Qualitätsnetzwerk entstanden, das auf der MINT-
Landkarte Österreich sichtbar wird. „Besonders erfreulich ist der
steigende Anteil an Kindergärten, auch wenn hier noch viel Potenzial
besteht“, so Säckl.

Zahlreiche hochrangige Gäste aus Bildung, Wissenschaft und
Wirtschaft wohnten der feierlichen Übergabe der MINT-Wandplaketten
und Urkunden an die ausgezeichneten Bildungseinrichtungen bei. Die
prominente ORF-Moderatorin Christa Kummer-Hofbauer schilderte
eindrucksvoll, welche Bedeutung MINT bisher in ihrem persönlichen und
beruflichen Werdegang gespielt hat und begeisterte dabei das Publikum
ebenso wie Somya Rathee, die als junges MINT-Testimonial ein
Interview mit Bildungsminister Wiederkehr und Präsident Knill zum
Thema „Zukunftschance MINT?“ führte. Der bekannte Kabarettist Günther
Paal alias „Gunkl“, seit Kurzem auch MINT-Boschafter der „MINT-Region
Favoriten“, unterhielt das Publikum mit einem „Best Of“, während
Julia Winkler und Andreas Bergthaler auf interaktive Weise die Social
Media-Initiative „FÄKT“ der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften vorstellten.

Werner Mayr, Leiter des Pädagogischen Dienstes, und Claudio
Landerer, MINT-Verantwortlicher der Bildungsdirektion Tirol stellten
gemeinsam mit Michael Mairhofer, dem Geschäftsführer der IV-Tirol,
die MINT-Aktivitäten und Zukunftsvisionen des Bundeslandes Tirol vor.
Abschließend präsentierte der Generaldirektor Peter Aufreiter das
„Road Lab“ als mobiles MINT-Labor des Technischen Museums Wien.
Bernhard Weingartner führte als langjähriger Moderator der Initiative
gewohnt beschwingt durch den Nachmittag.

Über das MINT-Gütesiegel

Das MINT-Gütesiegel ist eine gemeinsame Initiative des
Bildungsministeriums, der Industriellenvereinigung, der Wissensfabrik
Österreich und der Pädagogischen Hochschule Wien. Es stellt eine
bundesweit gültige Auszeichnung für innovatives Lernen in Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) mit vielfältigen
Zugängen für Mädchen und Burschen dar. Die Verleihung des MINT-
Gütesiegels ist Teil der umfassenden nationalen Bemühungen, MINT-
Bildung in allen Bildungsstufen voranzutreiben und die Weichen für
Chancengerechtigkeit und Innovation zu stellen. Ausgezeichnete
Bildungseinrichtungen erhalten das MINT-Gütesiegel als digitales Logo
für ihren Webauftritt sowie als Wandplakette für ihr Gebäude. Die
ausgezeichneten Schulen und Kindergärten sind öffentlichkeitswirksam
auf der „MINT-Landkarte Österreich“ unter www.mintschule.at verortet.
Das Gütesiegel wird für die Dauer von drei Jahren vergeben, eine
Wiedereinreichung ist nach einer Phase der Qualitätsentwicklung
möglich. Erstmalig ausgezeichnete Bildungseinrichtungen werden bei
der MINT-Gala im Haus der Industrie in Wien geehrt. Die Auszeichnung
von rezertifizierten Bildungseirichtungen erfolgt auf regionaler
Ebene, in Kooperation von Bildungsdirektionen und IV-Landesgruppen.
Die zehnte Ausschreibung für das MINT-Gütesiegel wird im November
2025 starten.

Hier finden Sie die Fotos der MINT-Gala.