Baierbrunn (OTS) – Auf eine angenehme Abkühlung wollen wir an heißen
Sommertagen nicht
verzichten. Aber ist das auch gut für die Umwelt ? Dass man beim
Baden die Natur überhaupt nicht stört, ist streng genommen unmöglich.
Mit ein paar einfachen Regeln beim Aufenthalt am und im Wasser lässt
sich die Natur aber gut schützen. Das Gesundheitsmagazin “Apotheken
Umschau” gibt Tipps für ein umweltfreundliches Badevergnügen.
Sonnenschutz gut einziehen lassen
Vermutlich tun es viele, zugeben aber nur wenige: Wenn Leute ins
Wasser pinkeln , mag man das eklig finden, für die Natur kann es
tatsächlich problematisch sein. Urin führt wie etwa auch Abwässer
oder Düngemittel dem Wasser Nährstoffe zu. Das kann für vermehrtes
Algenwachstum sorgen oder im Extremfall den See “kippen” lassen. Bei
kleineren oder sehr klaren Gewässern können auch die wenigen
Nährstoffeinträge von Menschen zum Problem werden. In größeren Seen
oder dem Meer sorgt die große Wassermasse zwar für eine Verdünnung,
trotzdem sollte man nicht hineinpinkeln. Ist der gute ökologische
Zustand erst zerstört, brauchen Gewässer teils sehr lange, um sich
wieder zu erholen. Besser: die Gewässer von vornherein vor
Nährstoffeinträgen schützen. Daher auch Wasservögel nicht mit Brot
füttern .
Auch wichtig: Sonnencreme und Insektenspray erst gut einziehen
lassen. Viele Sonnenschutzmittel enthalten chemisch-organische UV-
Filter , die im Wasser die dort lebenden Organismen schädigen können.
Ein problematischer Stoff ist Octocrylen, der die Bildung von
Schilddrüsenhormonen bei Tieren beeinträchtigen kann. In vielen
Mückenschutzmitteln steckt der Wirkstoff Icaridin. Er wirkt schädlich
auf sich entwickelnde Amphibien wie Lurchlarven. Deshalb auch
Insektensprays ebenfalls immer gut einziehen lassen, bevor man ins
Wasser geht.
Abstand halten vom Schilfgürtel
Nicht überall lässt sich die Natur richtig schützen. Beliebte
Strandbäder an Seen locken bei schönem Wetter zum Teil viele Hundert
Menschen an. Da kann man sich vorstellen, dass alles platt getrampelt
wird. Umso wichtiger ist es nach Ansicht von Gewässerökologinnen und
-ökologen , ausgewiesene Schutzzonen nicht zu betreten, die Tieren
als Rückzugsräume dienen.
Apropos Schutzzonen : Wasservögel ziehen sich ins Schilf zurück,
um zu brüten und sich vor Feinden zu schützen. Doch das Schilf ist in
vielen europäischen Seen seit den 1950er Jahren stark zurückgegangen,
unter anderem durch mechanischen Stress wie Wellenschlag und
Schadstoffe . Keine gute Idee also, einfach durch Schilfgebiete zu
stapfen, so die “Apotheken Umschau”. Wichtig: Man sollte weder zu Fuß
noch beim Schwimmen oder mit Stand-up-Paddle und Boot zu nahe an die
Schilfgürtel kommen.
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