Wien (OTS) – „Seit Jahren warnen alpine Vereine, dass ihnen die
Hütten wegbröckeln
– als Folge der Klimakrise, explodierender Baukosten und wachsender
Herausforderungen im Hochgebirge. Trotzdem bleibt die Bundesregierung
bei der Finanzierung auf dem Stand von 2013 stehen“, kritisiert
Barbara Neßler, Tourismussprecherin der Grünen. Im heutigen
Budgetausschuss erklärte Tourismusstaatssekretärin Elisabeth Zehetner
auf Nachfrage der Grünen, dass die Bundesförderung in Höhe von 2,72
Millionen Euro nicht erhöht wird. „Vor der Wahl und im
Regierungsprogramm groß ankündigen, wie wichtig Schutzhütten und Wege
sind – und dann im Budget einfach zur Tagesordnung übergehen? Das ist
Realitätsverweigerung“, sagt Neßler.
Der Förderbedarf liegt laut alpinen Vereinen mittlerweile bei
rund 95 Millionen Euro – die jährlichen Sanierungskosten haben sich
im Hochgebirge zum Teil verdoppelt. „Während der Permafrost taut,
Extremwetterereignisse zunehmen und Sanierungen immer aufwändiger
werden, lässt die Bundesregierung die alpinen Vereine im Regen
stehen. Für klimaschädliche Subventionen sind jährlich Milliarden da,
aber für den Schutz der alpinen Infrastruktur wird trotz aller
Versprechen der Status quo beibehalten. Diese Prioritätensetzung ist
weder nachvollziehbar noch zukunftstauglich.“
Neßler betont, dass es dabei nicht nur um touristische
Infrastruktur geht: „Unsere Hütten und Wege sind das Rückgrat des
alpinen Tourismus. Ohne das Engagement der tausenden Ehrenamtlichen
gäbe es weder ein 50.000 Kilometer langes Wegenetz noch die rund 270
Schutzhütten, die jährlich für Millionen Menschen Ausgangspunkt für
Bergerlebnisse sind. Dass all das auf wackeligen finanziellen Beinen
steht, während die Regierung tatenlos zusieht, ist eine
Geringschätzung der wertvollen Arbeit derer, die sich tagtäglich in
Österreichs Bergen engagieren.“