Wien (OTS) – Im Fachverband der Nichteisenmetallindustrie der
Wirtschaftskammer
Österreich fand am 13. Juni ein richtungsweisender Obmannwechsel
statt. Alfred Hintringer, seit 2015 Obmann und über 20 Jahre im
Fachverbandsausschuss aktiv, übergibt sein Amt an seine bisherige
Stellvertreterin Gabriele Punz-Praxmarer.

Punz-Praxmarer: Langjährige Finanzexpertin und
Nachhaltigkeitsmanagerin

Gabriele Punz-Praxmarer studierte Rechtswissenschaften an der
Karl-Franzens-Universität Graz und begann ihre berufliche Laufbahn in
der Wirtschaftsprüfung bei KPMG. Seit 2011 ist sie Finanzvorständin (
CFO) der Montanwerke Brixlegg AG, wo sie neben Finanz- und
Personalagenden auch IT-Prozesse verantwortet und
Nachhaltigkeitsstrategien vorantreibt. In dieser Funktion steuert sie
die Upcycling-Prozesse eines der führenden Kupfer-
Recyclingunternehmen Europas.

Branchenwachstum und Europäische Vernetzung unter Hintringer

Unter der Ägide von Alfred Hintringer hat die Bedeutung und der
Einfluss der Nichteisenmetallbranche in Österreich und auf EU-Ebene
massiv zugenommen. Als stellvertretender Verhandlungsleiter der
Metaller-Kollektivvertragsverhandlungen formte er bis zur Auflösung
dieser Verhandlungsgemeinschaft die Rahmenbedingungen für faire Löhne
und Arbeitsbedingungen. Daneben baute er das Netzwerk des Verbandes
in Brüssel entscheidend aus und förderte den grenzüberschreitenden
Dialog mit europäischen Partnern. Parallel dazu prägte Hintringer als
Geschäftsführer bei Wieland Austria Ges.m.b.H., Teil der
international agierenden Wieland Group, die Entwicklung eines der
modernsten NE-Produzenten Europas.

„Ich blicke mit großer Dankbarkeit auf zwei Jahrzehnte intensiver
Verbandsarbeit zurück. Es war mir stets ein Anliegen, unsere Branche
weiterzuentwickeln, Kolleginnen und Kollegen zu stärken und
Österreichs Stimme in Europa zu festigen. Es war mir auch ein
Anliegen, die gesamte Branche zu einen und ausgewogene Lösungen zu
finden. Nun freue ich mich auf neue Herausforderungen außerhalb des
Verbandes und danke allen Wegbegleiterinnen und –begleitern für ihr
Vertrauen“, so Alfred Hintringer.

Würdigung durch Verbandsspitze

Gabriele Punz-Praxmarer erklärte: „Alfred Hintringers Vorarbeit
war Motor und Gesicht unserer Branche. Sein unermüdliches Engagement
und strategischer Weitblick haben den Verband maßgeblich geprägt.“

Geschäftsführer Roman Stiftner betonte: „Unter Alfred Hintringers
Führung hat unsere Branche auf nationaler und europäischer Ebene
Gehör gefunden. Sein Geschick in den Kollektivvertragsverhandlungen
und sein internationales Netzwerk sind unvergleichlich. Er war stets
ein verlässlicher Partner mit Handschlagsqualität.“

Nahtloser Übergang und künftige Agenda

Mit Gabriele Punz-Praxmarer an der Spitze wird ein bereits fest
im Leitungsteam verankertes Mitglied das Ruder übernehmen und den
erfolgreichen Kurs fortführen. Gemeinsam mit Roman Stiftner und dem
Team stehen folgende Schwerpunkte im Fokus:

– Hohe Lohnstückkosten und Personalkosten : Österreichs Arbeitskosten
pro Stunde liegen deutlich über dem EU-Durchschnitt und steigen
weiter.

– Energiepreise und Dekarbonisierungskosten : Die Bundesregierung hat
kürzlich für 2025 und 2026 eine indirekte Strompreiskompensation von
jeweils Ꞓ 75 Mio. – insgesamt Ꞓ 150 Mio. – angekündigt, ein wichtiges
erstes Signal, das jedoch nicht nur befristet, sondern bis 2030
fortgeschrieben werden muss, wie es EU-Beihilferichtlinien erlauben
und Nachbarländer wie Deutschland bereits umsetzen.

– Bürokratischer Aufwand : Verwaltungs- und Meldepflichten binden in
vielen Betrieben Fachkräfte und bremsen Innovationen.

– Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit und Sicherstellung
zukünftiger Investitionen in Österreich : Um den Wirtschaftsstandort
zu stärken, müssen heimische und internationale Investoren
Planungssicherheit haben und in modernste Anlagen vor Ort
investieren.

„Für die Planungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit Österreichs
ist es unerlässlich, dass die Strompreiskompensation nicht nur
vorübergehend, sondern bis 2030 verlängert wird – analog zu
Deutschland, das dieses Instrument seit 2013 voll ausschöpft. Nur so
können wir die energieintensive Produktion aufrechterhalten, dringend
notwendige Investitionen in modernste CO₂-arme Anlagen absichern.
Europa ist aktuell stark von Drittstaaten wie China abhängig – in
geopolitisch schwierigen Zeiten ein Risiko, dem wir durch eine
verlässliche Energie- und Rohstoffpolitik entschlossen entgegentreten
müssen“, so Punz-Praxmarer.

„Unsere Branche ist eine Schlüsselindustrie für Wirtschaft und
Gesellschaft: Ohne Kupfer, Aluminium und andere Nichteisenmetalle
gibt es keine erneuerbaren Energien wie Solar oder Windkraft, keine
Elektromobilität. Ohne Nichteisenmetalle ist eine CO₂-Neutralität
Europas undenkbar. Deshalb appellieren wir an die Politik, jetzt die
notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen und unverzüglich Maßnahmen
umzusetzen, die Investitionsbereitschaft in Österreich zu sichern, um
die Versorgungssicherheit und strategische Autonomie Europas
abzusichern“, betont Stiftner abschließend. (PWK223/JHR)

Ein Foto zum honorarfreien Download finden Sie hier (v.l.n.r.:
Roman Stiftner, Alfred Hintringer, Gabriele Punz-Praxmarer).
Fotocredit: WKÖ/FV Nichteisenmetallindustrie