Wien (OTS) – Die heute, Montag, veröffentlichten Pläne der
Bundesregierung, die
Gesundheitshotline 1450 österreichweit zu vereinheitlichen und als
erste Anlaufstelle im Gesundheitssystem zu etablieren, finden bei
Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK)
und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte (BKAÄ), Anklang: „Das
ist genau der richtige Weg, um eine längst überfällige, verbindliche
Steuerung der Patientenströme einzuführen und die Spitalsambulanzen
zu entlasten. Damit wird eine langjährige Forderung der Bundeskurie
angestellte Ärzte der ÖÄK in Angriff genommen.“

Wie bereits die im Mai 2024 von der BKAÄ veranstaltete Enquete
mit dem Titel „1450 – das Heilmittel für die Spitäler?“ gezeigt hat,
bekennen sich mittlerweile alle wichtigen Player im Gesundheitssystem
zu 1450 als erstem Dreh- und Angelpunkt. Mayer unterstreicht: „Ohne
verbindliche Patientenlenkung wird unser Gesundheitssystem nicht mehr
lange, und auch nicht so gut wie bisher, funktionieren können. Da
waren sich bei unserer Enquete alle Experten einig.“

Wenn jetzt auch noch daran gearbeitet würde, dass 1450 in allen
Bundesländern vereinheitlicht wird, „dann würde es auch den
Patientinnen und Patienten sowie den unterschiedlichen Betreibern von
1450 leichter gemacht – je schneller das umgesetzt wird, desto
schneller werden können wir das Gesundheitssystem, und insbesondere
die Spitalsambulanzen, entlasten“, so Mayer. In Wien – wo 1450 am
besten ausgebaut ist – konnte man dank des funktionierenden 1450-
Systems mit standardisiertem Fragenkatalog, geschultem Personal und
telemedizinischer Beratung beispielsweise dafür sorgen, dass 85
Prozent der Patientinnen und Patienten, die ansonsten eventuell
unnötigerweise eine Spitalsambulanz aufgesucht oder die Rettung
gerufen hätten, in andere Versorgungsstrukturen umgeleitet werden
konnten, wo sie bestens versorgt wurden.

Ärzteschaft einbinden, ELGA anbinden
„Ohne uns Ärzte als Systempartner ist eine Umsetzung dieser Pläne
aber nicht machbar“, betonte Mayer. „Wir stehen jederzeit konstruktiv
für eine Zusammenarbeit zur Verfügung, damit dieses Unterfangen so
schnell wie möglich gelingt und auch im Sinne der Ärzteschaft gut
funktioniert. Dazu gehört aber auch, dass die elektronische
Gesundheitsakte ELGA vollumfänglich eingebunden wird und man sofort
die in 1450 erhobenen Daten einspielt, damit sie für die
Weiterbehandlung verfügbar sind – das spart Zeit und bürokratischen
Aufwand. Nur dann bringt das ‚System 1450‘ auch nachhaltig die
gewünschte Entlastung.“