Wien (OTS) – „Jeder, der sich seriös mit dem österreichischen
Pensionssystem
beschäftigt, weiß, dass die Pensionen gesichert sind und dass man an
mehreren Schrauben drehen muss, wenn man möchte, dass sich das
faktische Pensionsantrittsalter erhöht: Mittlerweile geht jede vierte
Person nicht aus Erwerbstätigkeit in Pension, sondern nach einem
Krankenstand oder aus der Arbeitslosigkeit“, sagt ÖGB-Präsident
Wolfgang Katzian.
Wer das dänische Pensionsmodell als Vorbild erwähnt, der
vergleicht Äpfel mit Birnen, weil das dänische System anders ist: In
Dänemark wird das System zu rund 50 Prozent mit Betriebspensionen
finanziert. Abgesehen davon gibt es mehr staatliche Bemühungen für
die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer:innen: Neben der wesentlich
höheren finanziellen Unterstützung müssen sogenannte Reha-Teams,
Vertreter:innen des Gesundheitswesens, der Arbeitsbehörde und des
Unternehmens mit Betroffenen konkrete, verbindliche Maßnahmen zur
Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt ausarbeiten.
„Unternehmen werden in Dänemark also in die Pflicht genommen“,
erinnert Katzian daran, dass nur rund 30 Prozent der Betriebe in
Österreich Menschen über 60 Jahre beschäftigen. „Unternehmer, die
ständig fordern, dass in Österreich länger gearbeitet werden muss,
sollen bitte bekanntgeben, wie viele ältere Arbeitnehmer:innen sie
selbst in ihren Betrieben beschäftigen. Polemik alleine nützt gar
nichts“