Wien (OTS) – Die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) zeigt
sich besorgt
über den jüngsten Vorschlag der Universitätskonferenz (uniko), das
geforderte Sprachniveau für den Einstieg in deutschsprachige
Studiengänge von A2 auf B1 anzuheben. Dieser Vorstoß würde den Zugang
zu österreichischen Universitäten für internationale Studierende
massiv erschweren und einen groben bildungspolitischen Rückschritt
bedeuten.
Verkürzte Zulassungsfristen und komplexe Anforderungen, etwa
beglaubigte Übersetzungen von einer Reihe von Dokumenten, erschweren
den Studienstart ohnehin erheblich. Bewerber_innen dürfen nicht für
unvollständige Unterlagen verantwortlich gemacht werden, während
strukturelle Probleme in der Verwaltung ungelöst bleiben.
„Statt administrative Abläufe zu vereinfachen, werden
internationale Studieninteressierte mit zusätzlichen Barrieren
konfrontiert.“, kritisiert ÖH-Vorsitzende Selina Wienerroither.
“Auslandsstudien sind mit zahlreichen Hürden verbunden und die
derzeitigen weltpolitischen Umstände verschärfen die Situation
zusätzlich. Vorschläge wie jene von der uniko schneiden das Recht auf
Bildung für alle immer weiter ein.”
Darüber hinaus weist die ÖH auf den Mangel an
Deutschkursangeboten hin, der ohnehin eine große Hürde für
internationale Studierende darstellt: „Schon jetzt sind die
Kursplätze in den Vorstudienlehrgängen, die unter anderem dem
Sprachenlernen dienen, viel zu gering und oft mit hohen Kosten
verbunden. Eine Anhebung des geforderten Sprachniveaus ohne
parallelen Ausbau von Sprachkursen ist nicht nur unfair, sondern
bildungspolitisch völlig verfehlt.”, stellt Viktoria Kudrna aus dem
ÖH-Vorsitzteam klar.
Wie auch eine neue Studie des britischen Parlaments (House of
Commons, 2024) belegt, bringt internationaler Austausch zahlreiche
Vorteile für die Hochschulen und die Gesellschaft. Zusätzliche
Einstiegshürden würden diesem positiven Trend entgegenwirken und
ausländische Studierende von einem Studium in Österreich abhalten.
“Das Recht auf Bildung muss gewahrt bleiben. Ein international
vielfältiges Studienumfeld stärkt nicht nur die wissenschaftliche
Qualität, sondern ist essentiell für den interkulturellen Austausch
an der Hochschule.”, ergänzt Umut Ovat aus dem ÖH Vorsitzteam.
Die ÖH spricht sich klar gegen den uniko-Vorstoß für erhöhte
Sprachhürden aus und fordert studierendengerechte Fristen, den Ausbau
der Plätze in den Vorstudienlehrgängen und niederschwellige
Anforderungen, die das Studium in Österreich für internationale
Studierende zugänglich machen. Ein freier Zugang zu Bildung an
Österreichs Hochschulen muss für internationale Studierende
gleichwertig gewährleistet werden.
Quellen:
https://commonslibrary.parliament.uk/research-briefings/cbp-7976/
(Zugriff: 4. Juli 2025)