Wien (OTS) – 2,085 Millionen Menschen mit ausländischem Geburtsort
lebten zu
Beginn des Jahres in Österreich – das entspricht mit 22,7% der
Gesamtbevölkerung mehr als jede fünfte Person im Land. Im Zehn-Jahres
-Vergleich mit dem Beginn des Jahres 2015 ist der Anteil der im
Ausland geborenen Bevölkerung um 5,4 Prozentpunkte gestiegen. Die
meisten Personen aus dieser Gruppe wurden in Deutschland (270.500),
Bosnien-Herzegowina (179.800) und der Türkei (166.800) geboren. Aus
dem Ausland wanderten im Jahr 2024 rund 178.600 Personen nach
Österreich ein (2023: 195.000) und rund 128.500 Personen wanderten in
das Ausland ab (2023: 128.300). Mit knapp 19.400 Zuzügen stellten
deutsche Staatsangehörige die größte Gruppe dar, gefolgt von Personen
aus der Ukraine (16.800), Rumänien (16.100) und Ungarn (13.100).

Über 40 Prozent der Wiener Bevölkerung im Ausland geboren

Der Anteil der Bevölkerung mit ausländischem Geburtsort an der
Gesamtbevölkerung des Bundeslandes war mit 40,9 Prozent in Wien am
höchsten – fast 829.800 Personen mit ausländischem Geburtsort lebten
zu Beginn des Jahres 2025 in Wien. Im Vergleich zum Beginn des Jahres
2015 ist der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung in Wien um
7,8 Prozentpunkte gestiegen. Gemessen an der Gesamtbevölkerung lebten
nach Wien die meisten Menschen mit ausländischem Geburtsort in
Vorarlberg (23,6%) und Salzburg (22%). Der niedrigste Anteil wurde im
Burgenland mit 13,7 Prozent verzeichnet. Den stärksten Zuwachs an
Personen mit ausländischem Geburtsort verzeichneten im Zehn-Jahres-
Vergleich die Bundesländer Steiermark (+49,7%), Oberösterreich (+43,7
%), Burgenland (+42,5%) und Kärnten (+41,8%). Den geringsten Anstieg
gab es in Salzburg (+36,8%) und Vorarlberg (+36,1%).

Arbeitslosigkeit von Ausländer/innen in Wien, Kärnten und der
Steiermark am höchsten

Die Arbeitslosenquote in Österreich betrug im Jahr 2024 7,0
Prozent, was einem leichten Anstieg von 0,6 Prozentpunkten gegenüber
dem Vorjahr entspricht (2023: 6,4%). Nach wie vor sind
Ausländer/innen häufiger arbeitslos als Inländer/innen. Während sich
die Arbeitslosenquote der Österreicher/innen von 5,3 Prozent im Jahr
2023 auf 5,7 Prozent im Jahr 2024 erhöhte, stieg auch die Quote unter
ausländischen Staatsangehörigen österreichweit von 9,6 Prozent im
Jahr 2023 auf 10,6 Prozent im Jahr 2024. Besonders deutlich zeigt
sich dieser Unterschied in Wien und Kärnten. In Wien lag die
Arbeitslosenquote für Österreicher/innen bei 8,4 Prozent und für
Ausländer/innen bei 16,8 Prozent, womit beide Werte den
österreichweiten Durchschnitt übertrafen. Auch in Kärnten zeigte sich
eine über dem Bundesschnitt liegende Arbeitslosenquote für
Österreicher/innen mit 6,8 Prozent und für Ausländer/innen mit 9,5
Prozent. In der Steiermark betrug die Arbeitslosenquote für
Ausländer/innen ebenso 9,5 Prozent und lag damit deutlich über jener
der Österreicher/innen (5,2 %). Das Burgenland verzeichnete hingegen
die niedrigste Arbeitslosenquote unter ausländischen
Staatsbürger/innen mit 5,3 Prozent, gefolgt von Tirol mit 5,9
Prozent.

Mehr als ein Viertel der Schüler/innen spricht eine andere
Umgangssprache als Deutsch

Im Schuljahr 2023/24 hatten 26,4 Prozent der österreichischen
Schüler/innen eine andere Erstsprache als Deutsch, was einem Anstieg
von 5,1 Prozentpunkten im Vergleich zu 2013/14 entspricht. Die
Verteilung dieser Schüler/innen variiert jedoch stark zwischen den
Schultypen. An Sonderschulen und Polytechnischen Schulen lag der
Anteil der Schüler/innen mit nichtdeutscher Erstsprache besonders
hoch – mit 44,1 Prozent bzw. 40,0 Prozent. Auch an Neuen
Mittelschulen war der Anteil mit 34,6 Prozent überdurchschnittlich.
Im Gegensatz dazu hatten nur 20,1 Prozent der Schüler/innen einer AHS
und 17,4 Prozent einer BHS eine andere Erstsprache als Deutsch. Der
geringste Anteil wurde an Berufsschulen verzeichnet, wo 11,3 Prozent
der Schüler/innen eine andere Sprache als Deutsch als Erstsprache
angaben. In Wien war der Anteil der Schüler/innen mit nichtdeutscher
Erstsprache mit 50 Prozent am höchsten, während er in Kärnten mit
rund 17 Prozent am niedrigsten war.

Rückgang der Kinderzahl bei in Österreich geborenen Frauen,
höhere Kinderzahl bei Frauen aus Drittstaaten

Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau lag im Jahr 2024 in
Österreich bei 1,31 und damit deutlich unter dem Wert von 2014 (1,46)
. Während Frauen mit österreichischem Geburtsort im Schnitt 1,22
Kinder bekamen, war die durchschnittliche Kinderzahl bei im Ausland
geborenen Frauen mit 1,57 höher (2014: 1,85). Besonders hohe
Geburtenraten wurden bei Frauen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak
verzeichnet, die im Schnitt 3,30 Kinder zur Welt brachten. Frauen aus
den Nachfolgestaaten Jugoslawiens hatten mit 1,94 Kindern ebenfalls
eine überdurchschnittliche Kinderzahl, während Frauen aus der Türkei
im Schnitt 1,80 Kinder bekamen. Deutlich unter dem Durchschnitt lag
hingegen die Kinderzahl bei Frauen aus EU-Staaten, die nach 2004
beigetreten sind, mit 1,29 Kindern sowie bei Frauen aus „alten“ EU-
Mitgliedstaaten mit 1,10 Kindern.

ÖIF-Publikationen zum Herunterladen

Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) stellt laufend
Zahlen, Daten und Fakten zu den Themenbereichen Migration und Asyl
zur Verfügung. Jährlich wird die Informationsbroschüre „Bundesländer“
herausgegeben, diese bereitet aktuelle Zahlen und Informationen zu
Herkunft und Migrationsbewegungen von Flüchtlingen und Migrant/innen
sowie zu den Bereichen Arbeitsmarkt, Bildung und Sprache in allen
neun Bundesländern Österreichs kompakt und übersichtlich auf. Die
Broschüre steht auf der ÖIF-Website zum Download zur Verfügung.