Wien (OTS) – Am 1. Juli 2019 führte Wien den verpflichtenden
Sachkundenachweis für
künftige Hundehalter*innen ein. Sechs Jahre später hat sich das
Wiener „Hunde-Kunde“-Modell mehr als bewährt: So konnten durch die
verpflichtenden Sachkundekurse für Hunde-Neulinge bis heute nicht nur
20.000 Menschen fit für die vierbeinigen Begleiter gemacht werden,
sondern auch zahlreiche „Fehlanschaffungen“ verhindert werden. Was
als erfolgreiches “Hunde-Kunde”-Vorzeigeprojekt begann, wird bald zur
österreichweiten Vorgabe: Der verpflichtende Sachkundenachweis für
Hundehalter*innen wird ab Mitte 2026 bundesweit eingeführt.
„Unser Ziel, fundiertes Wissen über die Bedürfnisse von Hunden
und die Herausforderungen bei ihrer Haltung zu vermitteln, haben wir
in 20.000 Fällen erreicht – und damit viel Tierleid verhindert“, so
Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky. „Das positive Feedback von
Teilnehmer*innen wie auch der Kurs-Anbieter*innen zeigt, dass wir mit
der Einführung des verpflichtenden Sachkundenachweises als Stadt Wien
den tiergerechten und somit richtigen Weg gewählt haben.“ In den
letzten Jahren ist das Interesse an Hunden gestiegen – viele Menschen
denken über die Anschaffung eines Vierbeiners nach. Die
Sachkundekurse bieten hier eine seriöse und praxisnahe
Entscheidungshilfe. „Die Kurse verhindern Tierleid präventiv, weil
sie den Menschen fundierte und unabhängige Informationen geben, die
es braucht, um sich für oder gegen eine Hundehaltung zu entscheiden.”
betont Czernohorszky.
Für die Wiener Tierschutzombudsfrau Eva Persy macht genau das den
Kern der Kurse aus: „Mit der „Hunde-Kunde“ haben wir ein einmaliges
Angebot geschaffen, das nicht als lästiges Pflichtprogramm
wahrgenommen wird, sondern als das, was es ist: Eine echte Chance,
wertvolles Wissen über zeitgemäße Hundehaltung in Wien direkt von
Expert*innen aus der Praxis zu erfahren.“
So gibt es immer wieder Berichte von Teilnehmer*innen, die
überrascht von Themen wie Qualzucht-Rasse oder illegaler Welpenhandel
waren, oder die feststellen mussten, dass ihre aktuellen
Lebensverhältnisse nicht für einen Hund geeignet sind. Persy: „Der
Besuch des Sachkundekurses wird von uns daher auch als erster Schritt
– „Wissen aneignen“ – im Rahmen unserer WAU-Methode für eine
verantwortungsvolle Hundeanschaffung empfohlen.“
Der Sachkundekurs, der von autorisierten Hunde-Expert*innen
vorgetragen wird, dauert vier Stunden und vermittelt vor der Aufnahme
des Tieres Grundkenntnisse über die Anschaffung, Haltung, Pflege und
Erziehung von Hunden sowie die rechtlichen Bestimmungen. Die
Kursgebühr beträgt 40 Euro und geht vollständig an die Vortragenden.
Die Teilnehmer*innenzahl pro Kurs ist begrenzt. Die Anmeldung erfolgt
direkt bei den Anbieter*innen, deren Kursorte und Kontaktdaten auf
der Webseite http://www.hunde-kunde.at aufgelistet sind. Der Kurs ist
verpflichtend für alle Wiener*innen, die einen Hund anmelden möchten
und in den zwei Jahren zuvor keinen Hund gehalten haben.
Alle Informationen zum Wiener Sachkundenachweis finden Sie auf
https://www.hunde-kunde.at .