Bonn (OTS) – Deutschland zählt zu den Ländern mit dem strengsten
Trinkwasserschutz
weltweit – und das aus gutem Grund. Doch vor allem in den
Sommermonaten, wenn die Außentemperaturen steigen und viele Menschen
verreisen, kann das Auswirkungen auf die Trinkwasserqualität haben.
Auch wenn Trinkwasser in der Regel bedenkenlos genossen werden kann,
gibt es einfache Maßnahmen, die helfen, die Wasserqualität während
eines Urlaubs auf einem hohen Niveau zu halten.
Steht das Wasser länger in der Leitung: Risiken bei Abwesenheit
In Deutschland gilt die wichtige Norm, dass kaltes Trinkwasser
eine Temperatur von höchstens 25 °C haben darf. In Fachkreisen wird
sogar empfohlen, dass kaltes Trinkwasser eine Temperatur von maximal
20 °C nicht überschreiten sollte. Die Wassertemperatur in
Rohrleitungen kann im Sommer bei hohen Außentemperaturen jedoch
leicht auf über 25 °C steigen. Steht das Wasser für längere Zeit
still, zum Beispiel während eines Urlaubs, kann das die
Trinkwasserqualität beeinträchtigen.
Stagnierendes Wasser bildet unter bestimmten Umständen einen
Nährboden für Mikroorganismen, beispielsweise für Legionellen. Das
sind Bakterien, die bei einer Infektion Lungenentzündungen oder
ähnliche Erkrankungen hervorrufen können. Legionellen vermehren sich
bevorzugt in warmem, stehendem Wasser zwischen 25 °C und 50 °C.
Fließendes Wasser und Temperaturen unter 25 °C und über 50 °C
verhindern, dass sich diese Bakterien übermäßig vermehren. Wichtig
ist: Trinkwasser in Deutschland ist sicher, solange die hygienischen
Anforderungen an die Installation und Wartung der Anlagen eingehalten
werden. Dennoch helfen einfache Maßnahmen, eine hohe
Trinkwasserqualität während des Sommerurlaubs aufrechtzuerhalten.
Praktische Tipps für eine einwandfreie Wasserqualität
1. Auch bei längerer Abwesenheit: Regelmäßig Wasser entnehmen! Wenn
Sie über längere Zeit nicht zuhause sind, haben Sie sicher Freunde
oder Nachbarn, die sich um Ihre Pflanzen und Post kümmern. Bitten Sie
diese, regelmäßig alle Wasserhähne, Badewannen- und Duscharmaturen in
Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus zu betätigen. Idealerweise sollte etwa
alle drei Tage Wasser entnommen werden.
2. Nach der Rückkehr aus dem Urlaub: Alle Wasserhähne aufdrehen!
Öffnen Sie nach Ihrer Rückkehr alle Wasserhähne, Badewannen- und
Duscharmaturen und lassen Sie das kalte Wasser so lange laufen, bis
die Wassertemperatur wieder die gewünschte Frische erreicht hat. Es
gibt dafür einen einfachen Test: Halten Sie die Finger in den
Wasserstrahl, bis sich die Temperatur des kalten Trinkwassers nicht
mehr ändert.
3. Niemand kümmert sich: Haupthahn schließen! Kann sich während Ihrer
Abwesenheit niemand um Ihre Wohnung oder Ihr Haus kümmern, sollten
Sie das Hauptabsperrventil für Wasser schließen und nach dem Urlaub
das Wasser durch Spülen vollständig austauschen. Das
Hauptabsperrventil, auch Haupthahn genannt, ist eine Armatur, die die
gesamte Wasserzufuhr zu einer Wohnung oder einem Gebäude unterbrechen
kann.
Die hygienischen Anforderungen an die Planung, den Bau und den
Betrieb von Trinkwasserinstallationen sind in Deutschland besonders
hoch. Um sicherzustellen, dass diese Standards eingehalten werden,
engagiert sich der BTGA – Bundesindustrieverband Technische
Gebäudeausrüstung e.V. gemeinsam mit der figawa und dem ZVSHK für
eine optimale Trinkwasserhygiene. Im Rahmen der Initiative “Fit für
Trinkwasser” bieten die drei Verbände wertvolle Tipps und Fachwissen
zu allen Fragen rund um das Thema Trinkwasserhygiene – sowohl für
Fachleute als auch für Verbraucher.