Wien (OTS) – In einer aktuellen OGM-Umfrage gaben 40 Prozent der
Befragten an,
sich in Freibädern unsicherer zu fühlen als noch vor fünf Jahren.
Noch drastischer fällt die Einschätzung in einer repräsentativen
Studie des Verbands der Sicherheitsunternehmen Österreichs aus: 55
Prozent der Befragten meinen, dass sich die Sicherheitslage seit 2020
verschlechtert habe.
Sicherheit ernst nehmen, Ausbildung verbessern
Diese Entwicklung sollte ernst genommen werden. Denn das
Sicherheitsversprechen der Regierung an die Bevölkerung lässt sich
nur mit konkreten Maßnahmen einlösen. Eine davon: bessere Ausbildung
für jene, die tagtäglich für Sicherheit sorgen. Denn Beschäftigte im
Sicherheitsbereich tragen eine enorme Verantwortung für ihre
Mitmenschen und die Objekte, die sie beschützen. Die derzeit üblichen
Schulungen im Bewachungsgewerbe dauern oft nur wenige Tage.
Österreich hinkt mit dieser kurzen und uneinheitlichen Ausbildung
vielen anderen europäischen Ländern hinterher.
„Es kann nicht sein, dass einem nach einem zweitägigen Seminar
der Schutz von Leib und Leben anderer aufgebürdet wird. Ganz zu
schweigen davon, dass das auch für die Mitarbeiter:innen selbst
riskant ist“, kritisiert Gernot Kopp, Vorsitzender des vida-
Fachbereichs für das Bewachungsgewerbe. Es brauche daher
standardisierte Ausbildungen für alle Beschäftigten, etwa zu Themen
wie z.B. Brandschutz, Erste Hilfe, Deeskalation und berufsspezifische
Technik. Zudem ist es wichtig, dass Bewacher:innen nur solche
Aufgaben bekommen, die klar dem Bewachungsgewerbe zuordenbar sind. In
Freibädern zum Beispiel sollten sie nicht Tätigkeiten von
Bademeistern, Kassierer:innen oder anderen Berufsgruppen verrichten
müssen.
Beruf aufwerten durch höhere Standards
Viele Beschäftigte wünschen sich selbst eine fundiertere
Ausbildung – nicht nur im Sinne der Sicherheit, sondern auch als
Entwicklungsperspektive: „In einer Branche mit hoher Fluktuation
können Qualifizierungsmaßnahmen helfen, gutes Personal zu halten. Die
Beschäftigten wollen sich entwickeln. Sie brauchen Perspektiven, um
zu bleiben – und das nötige Handwerkszeug, um ihre Aufgaben
bestmöglich zu erfüllen“, so Kopp.
Die Gewerkschaft vida fordert daher: Innenminister Karner muss
endlich handeln. Die im Regierungsprogramm festgeschriebene
Qualitätsverbesserung der Sicherheitsausbildung darf nicht weiter
aufgeschoben werden. Es braucht eine verpflichtende, österreichweit
einheitliche Grundausbildung im Sicherheitsdienst – und zwar rasch.