St. Pölten (OTS) – Der letzte Tagesordnungspunkt in der aktuellen
Plenarwoche des EU-
Parlaments ist den Schutz der Bienen gewidmet. Die EU-Kommission
präsentiert heute die geplanten Neuerungen für den sogenannten “Deal
für Bestäuber”, der den Rückgang von Bienen und Co bis zum Jahr 2030
umkehren soll. Konkret will die EU-Kommission für einen besseren
Erhalt der Lebensräume sorgen und dabei auch ein Netz an ökologischen
Korridoren für die Bestäuber sorgen. Da laut EU-Kommission der
übermäßige Einsatz von Pestiziden eine der Hauptursachen für den
Verlust von Bestäubern ist, könnten auch zusätzliche Testmethoden zur
Anwendung kommen, um die Toxizität für die Bienen zu überprüfen. “Das
ist ein später Schritt in die richtige Richtung. Bienen und Co
brauchen den besten Schutz den wir ihnen bieten können und das heißt,
dass wir endlich auf eine nachhaltige Landwirtschaft ohne Pestizide
setzen müssen”, betont der niederösterreichische SPÖ-EU-Abgeordnete
Günther Sidl, der sich im EU-Parlament seit Jahren für eine
Forschungsstrategie für wirksame, ökologische Pestizid-Alternativen
einsetzt.

“Wir wissen schon lange, dass Pestizide nur kurzfristig Probleme
lösen und immer neue Probleme schaffen. Das zeigt sich am Zustand
unserer Böden und Gewässer und auch am Rückgang wichtiger Nutztiere
wie der Biene. So kann es nicht weitergehen”, so Sidl, der der EU-
Kommission in dieser Frage ein durchwachsenes Zeugnis ausstellt: “Die
EU-Kommission ist bis jetzt einen Zickzack-Kurs gefahren. Auf der
einen Seite hat sie in der letzten Legislaturperiode ein
ambitioniertes Reduktionsziel für Pestizide vorgeschlagen, auf der
anderen Seite hat sie die Zulassung von Glyphosat verlängert. Da
braucht es mehr Konsequenz und einen klaren Fokus auf einen raschen
Pestizid-Ausstieg, bei dem wir den Bäuerinnen und Bauern neue
Instrumente in die Hand geben, um umweltschonend und ertragssicher
arbeiten zu können. Das geht nur, wenn wir jetzt endlich die
richtigen Weichen in der gemeinsamen Forschung stellen.”