Wien (OTS) – SOS Mitmensch richtet den eindringlichen Appell an die
Stadt Wien,
den angekündigten Ausschluss von subsidiär Schutzberechtigten von der
Mindestsicherung nicht umzusetzen. Der Entzug der Mindestsicherung
hätte zur Folge, dass 9.000 Frauen, Männern und Kindern buchstäblich
der Boden unter den Füßen weggezogen würde, so die
Menschenrechtsorganisation.

„Menschen in existenzielle Nöte zu katapultieren ist das
menschenfeindlichste und teuerste Sparen. Wem nutzt es, wenn Mieten
nicht mehr bezahlt und Kinder nicht mehr ausreichend versorgt werden
können? Die menschlichen, sozialen und finanziellen Folgekosten sind
weit höher als die anvisierten kurzfristigen Spareffekte“, so SOS
Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak. Eine Stadt wie Wien, die sich
selbst als soziale Stadt und als Menschenrechtsstadt definiere, dürfe
nicht so sparen, dass Menschen ins soziale Elend gestürzt werden,
appelliert Pollak.

„Bei allem Respekt für den Spardruck, es ist absurd zu glauben,
dass es ein Gewinn wäre, wenn Familien delogiert werden müssen und in
Elendsquartieren oder im schlimmsten Fall auf der Straße landen. Man
muss nur eine Sekunde innehalten und daran denken, was das mit den
betroffenen Kindern macht, um zu erkennen, dass das der falsche Weg
ist“, ruft Pollak die Stadtregierung zur Rücknahme der angekündigten
Maßnahme auf.

Scharfe Kritik übt SOS Mitmensch auch an der mangelnden
Solidarität der anderen Bundesländer, die bereits zuvor subsidiär
Schutzberechtigte von der Sozialhilfe ausgeschlossen haben. „Das nach
unten Treten auf die, die am wenigsten haben, hilft niemandem und
löst kein einziges Problem. Ganz im Gegenteil, für die, die es direkt
trifft, ist es ein Wahnsinn, und auch auf den Rest des Landes schlägt
diese soziale und menschliche Kälte negativ zurück“, so Pollak
abschließend.