St. Pölten (OTS) – Kontroll-Landesrat Sven Hergovich übt Kritik an
den Aussagen von IV-
Präsident Georg Knill, der sich für ein Pensionsantrittsalter von 70
Jahren ausgesprochen hat. Für Hergovich ist klar: „Was Knill da
fordert, ist keine Lösung. Wer sein Leben lang hart arbeitet, hat
sich einen würdevollen Ruhestand verdient!“
„Wer in der Pflege, am Bau oder in der Industrie arbeitet,
braucht keine Pensionsdebatte aus dem Elfenbeinturm – sondern
Respekt, faire Löhne und sichere Jobs. Herr Knill kann ja gerne mit
70 noch Meetings abhalten – aber in vielen anderen Berufen ist das
schlicht und einfach nicht möglich”, so Hergovich weiter.
Der SPÖ-Politiker stellt sich damit klar an die Seite von ÖGB und
Arbeiterkammer:
„Die Menschen gehen ja nicht aus Jux zu früh in Pension – sie gehen,
weil sie nicht mehr können. Weil der Körper streikt. Weil sie
wegrationalisiert wurden. Wer heute 62 ist und arbeitslos wird, hat
kaum noch eine Chance, jemals wieder in Beschäftigung zu kommen.“
Pensionssystem ist stabil – das Problem ist nicht die Dauer,
sondern die Ungleichheit
Hergovich weist darauf hin, dass das österreichische
Pensionssystem solide aufgestellt ist:
„86 Prozent der ASVG-Pensionen sind selbstfinanziert. Wer wirklich
etwas tun will, muss dort ansetzen, wo Menschen mit über 55
systematisch aus Unternehmen gedrängt werden. Wer nachhaltig für die
Beschäftigung etwas tun will, muss die Wettbewerbsnachteile der
Industrie beseitigen. Mit stabilen Energiepreisen und einer
Bundesregierung, die die Inflation nicht mehr wie in der
Vergangenheit durchlaufen lässt“, so Hergovich. Und abschließend:
„Wenn Knill glaubt, dass er mit solchen Vorschlägen Druck machen
kann, dann hat er die Rechnung ohne die arbeitenden Menschen in
diesem Land gemacht. Wir sagen Nein zur Pension mit 70 – und Ja zu
einem Leben in Würde, auch im Alter!“