Graz (OTS) – 49 Spitzenfachkräfte entsendet Österreich heuer zu den
neunten
Berufseuropameisterschaften nach Herning in Dänemark. Mehr als ein
Fünftel davon kommt aus der Steiermark: Zehn „Young Professionals“ –
also ausgelernte Fachkräfte und Absolventen von berufsbildenden
Schulen unter 25 Jahren – kämpfen um Edelmetall.
Das „Team Steiermark 2025“ sorgt noch für ein Novum: Erstmals
seit Anbeginn der internationalen Berufsmeisterschaften im Jahr 1950
gehen mehr steirische Frauen als Männer an den Start. Nie zuvor waren
so viele Teilnehmerinnen aus der Steiermark – sechs an der Zahl – im
Nationalteam der Berufe.
„Dass erstmals mehr Frauen als Männer unser Bundesland bei
EuroSkills vertreten, ist kein Zufall. Es ist ein kraftvolles Signal,
dass Talent kein Geschlecht kennt. Unsere steirischen Fachkräfte
brennen für ihren Beruf und tragen dieses Feuer nach Europa hinaus.
Jeder und jede von ihnen ist Botschafter unserer Ausbildungsqualität,
unseres Innovationsgeists und unseres steirischen
Selbstverständnisses, dass Spitzenleistungen aus Leidenschaft und
Praxis entstehen“, erklärt SkillsAustria- und WK-Steiermark-Präsident
Josef Herk .
Hunderte steirische Fans im Anflug auf Dänemark
Im dänischen Herning erwarten die steirische Toptalente mehr als
600 internationale Konkurrenten aus 32 Ländern sowie über 100.000
Fans, die ihnen an drei Wettkampftagen über die Schulter blicken.
Auch diesmal haben sich bereits mehrere Hundert Menschen aus der
Steiermark angekündigt.
„Unsere Fachkräfte werden mit Sicherheit durch ihre Unterstützer
nach vorne gepusht. Die steirischen Fans sind traditionell zahlreich
vertreten und liefern den entscheidenden Funken Leidenschaft für
unsere Teilnehmenden“, sagt Jürgen Kraft , Geschäftsführer von
SkillsAustria. Trotz mentaler Unterstützung aus der Heimat wird im
Vorfeld nichts dem Zufall überlassen: „Unsere Teilnehmer werden in
drei intensiven Teamtrainings systematisch auf die
Berufseuropameisterschaften vorbereitet. Zusätzlich ermöglichen wir
unseren Talenten die Teilnahme an internationalen Competitions, von
den Vereinigten Arabischen Emiraten bis nach Skandinavien, um
frühzeitig ein Gefühl für das Niveau und die Dynamik des Wettbewerbs
zu bekommen. Begleitet werden sie dabei von erfahrenen Experten in
jedem Beruf, die ihr Wissen weitergeben und gezielt auf den Wettkampf
ausrichten.“
Frauenpower in bisherigen Männerdomänen
Die steirischen Teammitglieder fühlen sich für den Wettbewerb
gewappnet, sagt Kfz-Technikerin Leonie Tieber aus Paldau: „Wir sind
bestmöglich vorbereitet, geben im Training Vollgas und wollen auch in
Dänemark die Konkurrenz hinter uns lassen.“ Die junge Südoststeirerin
ist eine von mehreren jungen EM-Starterinnen, die mit
althergebrachten Klischees aufräumt: „Meine Nachbarn fahren Autocrash
– da war ich oft dabei, hab’ zugeschaut und bald auch selbst
mitgeschraubt. Alles, was sich auf vier Rädern bewegt, find ich
super“, lacht die Medaillenhoffnung. Für sie steht außer Frage: „Es
wird höchste Zeit, dass Frauen in technischen Berufen die gleiche
Anerkennung bekommen wie ihre männlichen Kollegen. Wir beweisen, dass
Leidenschaft, Können und Innovationsgeist keine Fragen von Mann oder
Frau sind.“
Ähnlich sieht das Teamkollegin Katharina Höller : „Wer Interesse
und Leidenschaft für etwas hat, soll diesem Interesse nachgehen. Ganz
einfach.“ In ihrem Fall ist es die Malerei – in Herning will sie ihre
Linie durchziehen: „Ich will bei EuroSkills eine Medaille mit nach
Hause nehmen, das ist mein großes Ziel“, erklärt die 20-Jährige.
Für weibliche Spitzenleistungen aus der Steiermark wollen auch
Floristin Sophie Bretterklieber aus Lannach und die Fischbacherin
Maria Gesslbauer (Restaurant-Service) sorgen. Zur Teilnahme
inspiriert wurde Gesslbauer durch ihre Chefin und einstige
Bronzemedaillengewinnerin Monika Pöllabauer vom Dorfhotel Fasching.
„Sie weiß genau, wie es dort abläuft. Und sie weiß, was es braucht,
um sich mental vorzubereiten“, holt sich die oststeirische
Gastronomie-Fachkraft das Rezept für den Erfolg bei ihrem
Arbeitgeber. Für Bretterklieber ist die Ausgangslage ähnlich:
Immerhin konnte ihr Chef zuletzt Nicola Hochegger zu Gold verhelfen.
„Wir haben tolle Experten, die uns dabei helfen, unseren Traum von
einer Medaille zu verwirklichen“, sagt Bretterklieber.
Ziel: Dem Legoland die Show stehlen
Dem nur 50 Kilometer vom EM-Austragungsort entfernten Legoland –
einer der beliebtesten skandinavischen Touristenattraktionen – will
Hochbauer Stefan Lanzl die Show stehlen: „Die Arbeit mit Mauer- sowie
Pflastersteinen ist einfach genial. Also: Wenn schon mit Bausteinen
spielen, dann mit denen aus Ziegel“, ist der Leutschacher zum
Scherzen aufgelegt. Guter Dinge ist auch Thomas Leitner : Der Bau-
und Möbeltischler aus Obdach will nach seinem verletzungsbedingten
Aus bei der WM in Lyon 2024 nun voll anschreiben. Nach überstandener
Sehnenentzündung in der linken Hand ist er bereit für den
Medaillenangriff: „Ich will meine bestmögliche Leistung abrufen – und
diesmal auch gesund nachhause kommen.“
Am Medaillenplan zimmert auch Johannes Rieger von Holzfachbetrieb
Gerhard Feldgrill: Nach der erfolgreichen Teilnahme an
Forstmeisterschaften will der Semriacher nun auf Europas größter
Fachkräftebühne jubeln. „Schon allein, wenn ich an die
Eröffnungsfeier in diesem riesigen Messecenter, dem größten
Skandinaviens, denke, kribbelt’s gewaltig. Ganz zu schweigen davon,
wenn ich an den Bewerb selbst denke“, ist der Zimmerer schon voller
Vorfreude. Ähnliches gilt für Eva Manninger (Absolventin der HTBLVA
Graz Ortweinschule) aus Ragnitz in der Südsteiermark: „Es war
tatsächlich schon immer mein Wunsch, an einem Berufswettbewerb
teilzunehmen, und ich bin froh, diese Möglichkeit ergriffen zu
haben.“
Zwei Starter außerhalb Dänemarks
Simone Tieber aus St. Margarethen erfüllt sich diesen Traum
ebenfalls – auch sie trotzt den Stereotypen: „Schon im Kindergarten
habe ich gesagt: Ich werde Fleischerin, wie mein Papa.“ Ihr
Berufswettbewerb wird freilich nicht wie die regulären EuroSkills in
Herning, Dänemark, ausgetragen, sondern im Rahmen eines
eigenständigen europäischen Kräftemessens – von 12. bis 15. November
– in der Schweiz. Außerhalb Dänemarks geht auch Glasbautechniker
Marcel Resch aus St. Andrä im Sausal auf die Jagd nach Gold – von 20.
bis 23. November kämpft der Steirer (im Rahmen der
Staatsmeisterschaft in Salzburg) bei der sogenannten „European Skills
Challenge“ um EM-Medaillen: „Ich freu mich auf den Wettbewerb und
will die Steiermark jubeln lassen.“
BAWAG als starker Partner
Zusätzliche Unterstützung erhalten die Teilnehmer:innen durch
SkillsAustria-Premium-Partner BAWAG. Nach dem Motto „Gemeinsam für
Österreichs Talente“ engagiert sich die BAWAG Group als Partner im
Kampf gegen den Fachkräftemangel und setzt gezielt auf die Stärkung
des Teamgedankens. Im Anschluss an die Teamvorstellung lud die BAWAG
zum gemeinsamen Mittagessen, um die Möglichkeit zum Austausch
innerhalb des Teams zu geben.
Österreich bei EuroSkills
Mit 13 Gold-, 11 Silber- und 6 Bronzemedaillen liegt die
Steiermark im Bundesländervergleich auf Rang zwei, was die bisherige
Ausbeute von Medaillen bei der seit 2008 stattfindenden
Berufseuropameisterschaft angeht. An der Spitze steht im Österreich-
Vergleich Oberösterreich (mit 16 Gold-, 12 Silber- und 8
Bronzemedaillen). Direkt hinter der Steiermark liegt Vorarlberg (11
Gold-, 3 Silber- und 4 Bronzemedaillen).
Fotos (© Foto Fischer)
Steirisches SkillsTeam: WK-Steiermark-Präsident Josef Herk und
SkillsAustria-Geschäftsführer Jürgen Kraft (Mitte) mit den
steirischen Medaillen-Anwärter:innen (nicht im Bild: Hochbauer Stefan
Lanzl).
Weitere Bilder finden Sie auf dem SkillsAustria-Flickr-Kanal (
hier klicken ).
Im Bild und im Porträt: Alle zehn Teilnehmenden aus der
Steiermark
Die Steiermark stellt mit zehn Fachkräften ein Fünftel des
österreichischen EuroSkills-Teams. Acht von ihnen treten von 9. bis
13. September 2025 im dänischen Herning an, zwei weitere kämpfen bei
eigenständigen europäischen Berufswettbewerben im November um
Edelmetall.
–
Leonie Tieber aus Paldau (Kfz-Technik, ÖAMTC in Graz) will als
Technikerin in einem männerdominierten Beruf punkten ( Bild zum
Download , Link zum Textporträt ).
–
Katharina Höller aus Graz (Malerei und Dekoration, Malerbetrieb
Höller in Friedberg) geht mit dem Ziel ins Rennen, sich eine Medaille
zu holen ( Bild zum Download , Link zum Textporträt ).
–
Eva Manninger aus Ragnitz (Grafik-Design, Absolventin der HTBLVA
Ortweinschule, Graz) wird vom Tiroler Vizeweltmeister Martin Straif
auf ihren großen Auftritt vorbereitet ( Bild zum Download , Link zum
Textporträt ).
–
Maria Gesslbauer aus Fischbach (Restaurant-Service, Dorfhotel
Fasching in Fischbach) holt sich Motivation und Know-how bei Chefin
und Bronzemedaillengewinnerin Monika Pöllabauer ( Bild zum Download ,
Link zum Textporträt ).
–
Sophie Bretterklieber aus Lannach (Floristik, Floristik
Obendrauf, Graz) wurde von einem der erfolgreichsten EuroSkills-
Experten Österreichs vorbereitet ( Bild zum Download, Link zum
Textporträt ).
–
Stefan Lanzl aus Leutschach (Hochbau, Bauunternehmung Lanzl in
Leutschach) will Dänemarks Lego-Hauptstadt mit echten Ziegelsteinen
beeindrucken ( Bild zum Download , Link zum Textporträt ).
–
Thomas Leitner aus Obdach (Bau- und Möbeltischlerei, MT Design
Tischlerei in Zeltweg) greift nach einer verletzungsbedingten WM-
Pause wieder voll an ( Bild zum Download , Link zum Textporträt ).
–
Johannes Rieger aus Semriach (Zimmerei, Ing. Gerhard Feldgrill in
Passail) bringt Erfahrung von Forstmeisterschaften mit auf die
EuroSkills-Bühne ( Bild zum Download , Link zum Textporträt ).
–
Simone Tieber aus St. Margarethen an der Raab (
Fleischverarbeitung; Sorger in Frauental) tritt von 12. bis 15.
November beim europäischen Berufswettbewerb in Chur (Schweiz) an (
Bild zum Download , Link zum Textporträt ).
–
Marcel Resch aus St. Andrä im Sausal (Glasbautechnik, Hütinger
Glas, Kaindorf an der Sulm) kämpft von 20. bis 23. November bei der
„European Skills Challenge“ in Salzburg um Edelmetall ( Bild zum
Download , Link zum Textporträt ).
Team Austria online und via Social Media folgen:
Instagram: SkillsAustria (@skillsaustria)
Facebook: SkillsAustria | Facebook
Videos: SkillsAustria – YouTube
Webseite: www.skillsaustria.at
(PWK242/HSP)