Wien (OTS) – Den morgigen Welt-Ei-Tag nimmt der VEREIN GEGEN
TIERFABRIKEN zum
Anlass, um auf das Leid von rund 4 Millionen Legehennen, die in
Österreich in sogenannter Bodenhaltung leben, aufmerksam zu machen.
Mittels Bildmaterial aus österreichischen Legefabriken übt der VGT
Kritik an dieser Haltungsform. „Manche Bodenhaltungssysteme können im
Handumdrehen zu einer illegalen Käfighaltung umfunktioniert werden,
indem man einige Gitter verschließt. Der VGT hat solche Fälle (
Illegale AMA Legehennen-Haltung aufgeckt , Illegale Käfighaltung
aufgedeckt! ) in der Vergangenheit bereits mehrmals zur Anzeige
gebracht“, erklärt VGT-Campaignerin Denise Kubala, MSc, anhand der
Fotos .
Typischerweise sind Bodenhaltungen riesige Hallen. Der Boden ist
zwar eingestreut, aber die Stallbodenfläche wird durch mehrere Etagen
aus Gitterböden, die in die Halle eingestellt werden, nach oben hin
vergrößert. Dazu existieren zahlreiche verschiedene Systeme. Aus
Tierschutzsicht essentiell ist die Unterscheidung zwischen
verschließbaren und offenen Systemen. Bei Ersteren können die Etagen
selbst sowie der Zugang zum eingestreuten Boden durch Gitter
abgesperrt werden, sodass Käfige entstehen. Frei bleibt dann
lediglich ein schmaler Gang, um die Etagen zu wechseln.
„Das große Problem bei den verschließbaren Systemen ist, dass bei
Kontrollen nicht überprüft werden kann, ob die Gitter wirklich
dauerhaft geöffnet sind. Dementsprechend weiß niemand, wie viele
Hennen in Österreich möglicherweise noch in illegalen Käfighaltungen
leben“, so Kubala weiter.
Aktuell stellt die Bodenhaltung die aus Tierschutzsicht
schlechteste Haltungsform für Legehennen in Österreich dar. Aufnahmen
aus dem steirischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, die der VGT erst
kürzlich von anonymen Tierschützer:innen erhalten hat, beweisen, dass
die Bodenhaltung auch in ihrer legalen Form alles andere als
artgerecht ist. In einer Halle drängen sich tausende Hennen, oft ohne
Tageslicht oder vernünftige Beschäftigungsmöglichkeiten. Auslauf auf
eine Wiese gibt es für diese Tiere nicht. Durch die vorherrschende
Enge, Bewegungsmangel und unhygienische Bedingungen ist das
Verletzungs- und Infektionsrisiko hoch.
Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN hat deshalb eine Petition gegen die
Hühnerquälerei bei der Eierproduktion ins Leben gerufen, die bereits
von mehr als 23.000 Menschen unterstützt wird. Im ersten Schritt
werden darin erhebliche Verbesserungen wie der Verzicht auf
verschließbare Systeme und der verpflichtende Anbau eines sogenannten
Außenscharraums für die Hennen in Bodenhaltung gefordert. Das ist
eine Art Wintergarten, also ein witterungsgeschützter,
planbefestigter Außenbereich, wo Zugang zu frischer Luft und
Tageslicht ermöglicht wird. Zudem soll es einen Importstopp für Eier
aus Käfighaltung geben.
Pressefotos (Copyright: VGT.at)