Die österreichische Baumit GmbH sorgt für Furore in der Baubranche: Am Standort Wopfing wurde 2024 eine bahnbrechende Umstellung vollzogen – das Unternehmen setzt nun vollständig auf Grünstrom. Doch was bedeutet das genau für die Umwelt, die Branche und vor allem für die Bürger? Wir klären auf!
Grünstrom: Der Schlüssel zur sauberen Energie
Grünstrom, auch bekannt als Ökostrom, wird aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Wasser und Sonne gewonnen. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen, die bei der Verbrennung CO2 und andere Schadstoffe freisetzen, ist Grünstrom umweltfreundlich und nachhaltig. In Österreich wird Grünstrom häufig durch Wasserkraft erzeugt, was zur Reduktion von Treibhausgasemissionen beiträgt.
Baumits Umstellung: Ein Schritt in die grüne Zukunft
Die Entscheidung der Baumit GmbH, ihren gesamten Strombedarf mit ‚EAA AQUA‘, dem zertifizierten Ökostrom der Energieallianz Austria GmbH, zu decken, ist ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte. Dadurch konnten rund 25.000 Tonnen CO2 eingespart werden – eine Zahl, die beeindruckt und zeigt, wie wichtig der Umstieg auf erneuerbare Energien ist.
Was sind Scope-2-Emissionen?
Scope-2-Emissionen beziehen sich auf indirekte Emissionen, die durch den Energiebezug eines Unternehmens entstehen. Im Fall von Baumit bedeutet dies, dass die Emissionen, die durch den Stromverbrauch verursacht werden, nun stark reduziert sind. Diese Maßnahme ist entscheidend, um die Umweltbilanz zu verbessern und im Einklang mit internationalen Klimazielen zu stehen.
Warum ist die Zementproduktion so energieintensiv?
Die Herstellung von Zement und Kalk ist bekannt für ihren hohen Energieverbrauch. Dies liegt an den hohen Temperaturen, die für die Produktion erforderlich sind, sowie an den strengen Umweltauflagen, die eingehalten werden müssen. Anlagen wie die Abluft-Nachverbrennung (RTO) und moderne Filtersysteme sind notwendig, um die Emissionen zu kontrollieren, erfordern jedoch erhebliche Mengen an Energie.
Österreich als Vorreiter in der CO2-Reduktion
Ein niedriger Klinkeranteil im Zement hat Österreich an die Spitze der internationalen Bemühungen zur CO2-Reduktion gebracht. Laut dem internationalen Zement- und Betonverband GCCA betrugen die direkten CO2-Emissionen in Österreich 530 kg CO2 pro Tonne Zement im Jahr 2022 – ein beeindruckender Wert im Vergleich zu den 583 kg in der EU27 und 711 kg in den USA.
Expertenmeinungen zur Grünstrom-Offensive
„Die Umstellung auf 100% Grünstrom ist ein wichtiger Bestandteil unserer langfristigen Strategie zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltkennzahlen bei Baumit“, erklärt Gerhard Philipp, Leiter Umwelt- und Verfahrenstechnik bei Baumit. Diese Aussage unterstreicht die Bedeutung nachhaltiger Energiequellen für die Zukunft der Industrie.
Der Einfluss auf normale Bürger
Die Umstellung auf Grünstrom hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf die Bevölkerung. Durch die Reduktion von Emissionen wird die Luftqualität verbessert, was zu einer höheren Lebensqualität für die Bürger führt. Zudem trägt die Nutzung erneuerbarer Energien dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Energiepreise langfristig zu stabilisieren.
Vergleich mit anderen Bundesländern
Während Baumit in Niederösterreich mit gutem Beispiel vorangeht, sind ähnliche Initiativen auch in anderen Bundesländern zu beobachten. Steiermark und Tirol haben ebenfalls Programme zur Förderung von Grünstrom in der Industrie gestartet. Diese Bemühungen zeigen, dass der Trend zu nachhaltiger Energieerzeugung in ganz Österreich an Fahrt aufnimmt.
Zukunftsausblick: Ein grüner Pfad für die Baubranche
Der Schritt von Baumit könnte als Katalysator für weitere Unternehmen dienen, die auf Grünstrom umstellen möchten. Die Vorteile für die Umwelt und die langfristigen Kosteneinsparungen sind überzeugende Argumente für einen Wandel in der Energiepolitik der Unternehmen.
Politische Unterstützung für Grünstrom
Die österreichische Regierung hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt, die mit Initiativen wie der von Baumit in Einklang stehen. Förderprogramme und steuerliche Anreize für Unternehmen, die auf erneuerbare Energien umstellen, sind Teil der Strategie, um die nationale Energiewende voranzutreiben.
Für weitere Informationen über Baumits Engagement für Nachhaltigkeit besuchen Sie die Baumit-Website.