Am 11. Juni 2025 erlebte das Europa-Forum Wachau einen herausragenden Auftakt mit dem ecoplus Wirtschaftssalon unter dem Titel „Facing Risks – Embracing Cooperation“. In Krems versammelten sich hochkarätige Experten, um die drängendsten sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen Europas zu diskutieren. Im Zentrum stand die Frage, wie ein starkes, sicheres und wettbewerbsfähiges Europa durch verstärkte Zusammenarbeit gewährleistet werden kann.
Die Bedrohungen unserer Zeit
Die geopolitischen Spannungen in Europa sind allgegenwärtig. Vom anhaltenden Konflikt in der Ukraine bis hin zu hybrider Kriegsführung und Desinformationskampagnen: Die Bedrohungen sind vielfältig. Diese Herausforderungen erfordern ein Umdenken in der europäischen Sicherheits- und Wirtschaftspolitik. Der Wirtschaftssalon hob die Notwendigkeit hervor, diese Bedrohungen nicht nur zu erkennen, sondern ihnen mit vereinten Kräften entgegenzutreten.
Ein Blick in die Geschichte
Die Geschichte Europas ist geprägt von Zeiten der Zusammenarbeit und der Konflikte. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die Erkenntnis, dass Zusammenarbeit entscheidend für Frieden und Wohlstand ist, zur Gründung der Europäischen Union. Heute steht die EU vor neuen Herausforderungen, die erneut eine kollektive Anstrengung erfordern.
Historisch gesehen hat Europa wiederholt bewiesen, dass es in der Lage ist, durch Kooperation Krisen zu überwinden. Die Gründung der Montanunion in den 1950er Jahren war ein erster Schritt, der die wirtschaftliche Zusammenarbeit vertiefte und den Grundstein für die EU legte. Ähnlich bedeutende Schritte sind heute notwendig, um die aktuellen Bedrohungen zu bewältigen.
Die Stimme der Wirtschaft
Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG, betonte die Notwendigkeit einer Entbürokratisierung, um den Wirtschaftsstandort Europa zu stärken. „Ein starkes und geeintes Europa setzt voraus, dass den Worten auch Taten folgen – für mehr Wachstum, Investitionen, Innovation und radikalen Abbau der überbordenden Bürokratisierung. Nur so kann Europa im globalen Wettbewerb wieder Tritt fassen,“ erklärte Ofner eindringlich.
Diese Forderung nach weniger Bürokratie ist nicht neu, aber sie wird immer dringlicher. Die europäische Wirtschaft kämpft mit komplexen Regulierungen, die Innovation und Wachstum oft behindern. Eine Vereinfachung der bürokratischen Prozesse könnte Europa helfen, agiler und wettbewerbsfähiger zu werden.
Die Rolle der Regionen
Claus Zeppelzauer von ecoplus hob die Bedeutung der Regionen innerhalb der EU hervor. „Die Europäische Union ist Garant für Stabilität, Sicherheit und Wohlstand in Europa. Damit sie dieser Rolle auch in Zukunft gerecht werden kann, liegt es an uns allen, die Staatengemeinschaft zu stärken und gemeinsam weiterzuentwickeln.“
Die Regionen spielen eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung europäischer Politik. Sie sind die Brücke zwischen den Bürgern und der EU. Besonders in Zeiten von Krisen und Umbrüchen ist es wichtig, dass die Regionen stark und handlungsfähig sind.
Internationale Zusammenarbeit als Schlüssel
Wolfgang Schneider von IBM Deutschland unterstrich die Bedeutung internationaler Kooperationen. „Jetzt und in Zukunft wird es in Europa nicht ohne Kooperation und ohne Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich funktionieren können, weil keines der Länder alleine in der Lage sein wird, die aufkommende Bedrohung und die aufkommenden Krisen zu bewältigen.“
In einer globalisierten Welt kann kein Land allein die Herausforderungen der Sicherheit bewältigen. Die Vernetzung und Zusammenarbeit auf internationaler Ebene sind entscheidend, um Bedrohungen effektiv zu begegnen und Krisen zu meistern.
Einheit als stärkstes Instrument
David Blum von Accenture Austria betonte die Bedeutung der europäischen Einheit. „In einer Zeit zunehmender geopolitischer Spannungen ist die europäische Einheit unser stärkstes Instrument für Sicherheit und Stabilität.“
Die europäische Einheit ist ein entscheidender Faktor, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu begegnen. Nur durch Zusammenarbeit und Einigkeit kann Europa seine Werte und Interessen auf globaler Ebene vertreten und schützen.
Ein Fazit des ersten Tages
Präsident Michael Linhart zog eine positive Bilanz des ersten Tages beim Europa-Forum Wachau. Trotz der von der Bundesregierung ausgerufenen Staatstrauer wurden wichtige gesellschaftliche und politische Themen offen diskutiert. „Der Vormittag stand ganz im Zeichen des Themas Sicherheit, am Nachmittag lag der Fokus auf der Gesundheit. Der Abend spannte den Bogen von sicherheitspolitischen Bedrohungen und wirtschaftlichen Krisen bis hin zu ökonomischen und gesellschaftlichen Dimensionen,“ resümierte er.
Ein Ausblick in die Zukunft
Die Diskussionen auf dem Europa-Forum Wachau zeigen, dass Europa vor großen Herausforderungen steht, aber auch vor großen Chancen. Durch eine verstärkte Zusammenarbeit und die Stärkung der Regionen kann Europa nicht nur die aktuellen Krisen bewältigen, sondern auch als Vorreiter in Bereichen wie Innovation und Nachhaltigkeit auftreten.
In den kommenden Jahren wird es entscheidend sein, dass die EU und ihre Mitgliedsstaaten die richtigen Weichen stellen. Eine klare Ausrichtung auf gemeinsame Ziele und Werte wird Europa helfen, in einer sich schnell verändernden Welt eine führende Rolle zu übernehmen.
- Entbürokratisierung als Wachstumsmotor
- Stärkung der internationalen Kooperation
- Regionen als Schlüsselakteure
- Einheit und Zusammenarbeit als Antwort auf globale Herausforderungen
Der Wirtschaftssalon beim Europa-Forum Wachau hat eindrucksvoll gezeigt, dass Europa bereit ist, die Herausforderungen unserer Zeit anzunehmen und durch verstärkte Kooperation eine sichere und stabile Zukunft zu gestalten.