In einer beispiellosen Welle des Fortschritts und der Innovation hat sich die kleine Gemeinde Theresienfeld als unbestrittener Champion in der Welt der erneuerbaren Energien etabliert. Am 10. Juni 2025, in einer feierlichen Zeremonie in Inzersdorf, kürte die Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich (eNu) Theresienfeld zum Landesmeister im Zuwachs von Photovoltaik-Leistung pro Einwohner. Diese Auszeichnung markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Energiewende und wirft ein helles Licht auf die Zukunft der nachhaltigen Energie in Österreich.

Ein Blick auf die Zahlen: Theresienfelds beeindruckender Aufstieg

Theresienfeld, eine bescheidene Gemeinde, hat es geschafft, mit insgesamt 294 installierten Photovoltaik-Anlagen eine Leistung von 4.363 kWp pro Einwohner zu erreichen. Diese beeindruckenden Zahlen sind das Ergebnis eines koordinierten Einsatzes von Bürgern und Gemeindevertretern, die sich dem Ziel der Energieunabhängigkeit verschrieben haben. Aber was bedeutet das eigentlich?

Photovoltaik und kWp erklärt

Photovoltaikanlagen, oft als PV-Anlagen abgekürzt, sind Systeme, die Sonnenlicht direkt in elektrische Energie umwandeln. Der Begriff “kWp” steht für Kilowatt-Peak und bezeichnet die maximale Leistung, die eine Solaranlage unter optimalen Bedingungen erzeugen kann. Diese Maßeinheit ist entscheidend, um die Effizienz und den Beitrag einer PV-Anlage zur Energieerzeugung zu bewerten.

Der historische Kontext: Niederösterreich als Pionier der Ökostrom-Bewegung

Die Entwicklungen in Theresienfeld sind Teil eines größeren Trends: Niederösterreich hat sich als führende Kraft in der Erzeugung von Ökostrom in Österreich etabliert. Laut Stephan Pernkopf, dem Landeshauptmann-Stellvertreter, wurden allein im letzten Jahr 28.000 neue PV-Anlagen in Niederösterreich installiert. Insgesamt gibt es nun etwa 143.000 solcher Anlagen, die sauberen Strom für neun von zehn Haushalten im Bundesland liefern. Diese beeindruckenden Zahlen zeigen, dass Niederösterreich mehr als ein Viertel des gesamten Solarstroms in Österreich produziert.

Vergleich mit anderen Bundesländern

Im Vergleich zu anderen Bundesländern sticht Niederösterreich durch seinen innovativen Ansatz hervor. Während Bundesländer wie Salzburg und Tirol ebenfalls in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren, ist das Engagement und die Geschwindigkeit des Fortschritts in Niederösterreich unübertroffen. Dies liegt zum Teil an der strategischen Planung und den Anreizen, die von der Landesregierung angeboten werden.

Die Auswirkungen auf die Bürger

Für die Einwohner von Theresienfeld und ganz Niederösterreich bedeutet dieser Fortschritt mehr als nur eine Reduzierung der Stromkosten. Es ist ein Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit und Nachhaltigkeit, der auch die Lebensqualität verbessert. Die Installation von PV-Anlagen trägt dazu bei, die lokale Wirtschaft anzukurbeln, Arbeitsplätze zu schaffen und die Umwelt zu schützen, indem der CO2-Ausstoß reduziert wird.

Expertenmeinungen zur Energiewende

Herbert Greisberger, Geschäftsführer der eNu, betont: „Wer gemeinsam mit der Bevölkerung Projekte umsetzt, ist erfolgreich. Jede neue PV-Anlage ist ein Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit. Die Bezirksmeister sind Vorbilder, wenn es darum geht, wie Klimaschutz vor Ort gelebt wird.“ Diese Aussage unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen, Bürgern und Unternehmen.

Ein Blick in die Zukunft: Was kommt als Nächstes?

Die Erfolge von Theresienfeld und anderen Gemeinden in Niederösterreich könnten als Vorbild für den Rest Österreichs und darüber hinaus dienen. Mit der fortschreitenden Technologie und den sinkenden Kosten für Photovoltaikanlagen ist es wahrscheinlich, dass immer mehr Gemeinden diesem Beispiel folgen werden. Die Landesregierung plant, die Anzahl der PV-Anlagen in den kommenden Jahren weiter zu erhöhen, um das Ziel der vollständigen Energieunabhängigkeit zu erreichen.

Die Rolle der Politik

Politische Unterstützung ist entscheidend, um diese Ziele zu erreichen. Die Landesregierung hat bereits mehrere Initiativen gestartet, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern, einschließlich finanzieller Anreize und technischer Unterstützung für Gemeinden und Privatpersonen. Diese Maßnahmen sind ein wesentlicher Bestandteil des Klima- und Energiefahrplans des Landes Niederösterreich.

Die Bedeutung von Innovation und Zusammenarbeit

Die Erfolge in Theresienfeld und anderen Gemeinden wären ohne die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren nicht möglich gewesen. Von der Dorf- und Stadterneuerung bis hin zu innovativen Unternehmen wie der electrify GmbH in Wolkersdorf, die mit ihrem Ladepark der Zukunft neue Maßstäbe für nachhaltige Mobilitätsinfrastruktur setzen, zeigt sich, dass Innovation und Zusammenarbeit der Schlüssel zum Erfolg sind.

Ein Vorzeigebeispiel: Wurzer’s Agri-PV-Anlage

Ein herausragendes Beispiel für innovative Lösungen ist die Agri-PV-Anlage von Wurzer in Bodensdorf. Diese Anlage kombiniert Landwirtschaft mit Energieerzeugung, indem sie über 3.000 Beerensträucher auf 17.000 m² durch ein Solarkraftwerk schützt. Diese Anlage produziert 1,7 Millionen kWh pro Jahr, genug, um den Strombedarf von rund 570 Haushalten zu decken.

Die Zukunft der Energie in Niederösterreich sieht also rosig aus, und Theresienfeld steht an der Spitze dieser Bewegung. Mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit, Innovation und Zusammenarbeit könnte diese kleine Gemeinde den Weg für eine grünere, nachhaltigere Zukunft ebnen.