Am 3. Juni 2025 fand in Leoben ein Ereignis statt, das Europa auf der technologischen Landkarte neu definiert: Die AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG eröffnete das erste IC-Substrat-Werk und Kompetenzzentrum des Kontinents. Inmitten von hochrangigen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Medien wurde das neue Zentrum feierlich eingeweiht. Dieses Ereignis markiert einen Meilenstein in der europäischen Mikroelektronik und verspricht weitreichende Auswirkungen auf die Technologiebranche und die wirtschaftliche Landschaft Europas.

Ein mutiger Schritt in die Zukunft

„Wir brauchen eine mutige und innovative Mikroelektronik-Strategie für Europa, damit Europa wieder wettbewerbsfähig wird“, erklärte Michael Mertin, CEO von AT&S, während der Eröffnungsfeier. Diese Worte unterstreichen die Bedeutung des neuen Kompetenzzentrums, das als Teil einer umfassenden Strategie gesehen wird, Europa im digitalen Zeitalter neu zu positionieren.

Die Mikroelektronik, eine der zentralen Schlüsseltechnologien unserer Zeit, bildet die Grundlage für zahlreiche Innovationen, von Künstlicher Intelligenz bis hin zu nachhaltiger Energieversorgung. Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer betonte: „Ohne Mikroelektronik ist Künstliche Intelligenz nicht denkbar.“ Diese Technologie ist ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Hochleistungsmikrochips, die in einer Vielzahl von Anwendungen zum Einsatz kommen, darunter Smartphones, KI-Rechenzentren und grüne Kraftwerke.

Investition in die Zukunft

AT&S hat mehr als 500 Millionen Euro in die Errichtung des neuen Werks investiert. Diese Investition ist nicht nur ein finanzieller, sondern auch ein strategischer Schritt. Mit der Eröffnung von HTB3 verfügt Europa erstmals über eigene Kapazitäten zur Erforschung und Produktion von IC-Substraten. Diese Entwicklung ist ein entscheidender Schritt für die EU-Strategie, eine eigenständige Mikroelektronikindustrie aufzubauen.

Das Werk in Leoben ergänzt die bestehenden Standorte von AT&S in Malaysia und China und vervollständigt das globale Forschungs- und Produktionsdreieck des Unternehmens. Damit positioniert sich AT&S als globaler Hightech-Champion und stärkt seine Rolle als Schlüsselfigur im internationalen Technologie-Ökosystem.

Ein Blick in die Vergangenheit

Die Mikroelektronik hat eine lange Geschichte, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts zurückreicht. Die ersten integrierten Schaltkreise wurden in den 1960er Jahren entwickelt und revolutionierten die Elektronikindustrie. Seitdem hat sich die Technologie rasant weiterentwickelt, und IC-Substrate spielen heute eine entscheidende Rolle in der Herstellung moderner Mikrochips.

Österreich hat sich in den letzten Jahrzehnten als wichtiger Standort für Hightech-Industrien etabliert. Mit der Eröffnung des neuen Kompetenzzentrums in Leoben setzt AT&S diese Tradition fort und stärkt die Position des Landes als führender Akteur in der europäischen Mikroelektronik.

Konkrete Auswirkungen auf die Region

Die Eröffnung des neuen Werks in Leoben hat unmittelbare Auswirkungen auf die Region und darüber hinaus. Rund 420 neue Arbeitsplätze wurden bereits geschaffen, was die wirtschaftliche Entwicklung der Steiermark erheblich fördert. Wirtschafts- und Forschungslandesrat Willibald Ehrenhöfer betonte: „Dieses neue Kompetenzzentrum stärkt nicht nur den Wirtschaftsstandort Leoben, sondern etabliert die Steiermark als einen wesentlichen Player im europäischen Technologie-Ökosystem.“

Die Schaffung von Hightech-Arbeitsplätzen ist ein wesentlicher Faktor für die regionale Entwicklung. Diese Arbeitsplätze bieten nicht nur attraktive Karrierechancen für Fachkräfte, sondern tragen auch zur wirtschaftlichen Stabilität und zum Wohlstand der Region bei.

Die Rolle Europas in der globalen Mikroelektronik

Mit der Eröffnung des neuen Werks in Leoben unternimmt Europa einen wichtigen Schritt, um seine Position in der globalen Mikroelektronik zu stärken. Die EU hat erkannt, dass elementare Technologien für die Zukunft beherrscht werden müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der European Chips Act ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung, aber wie Michael Mertin betont, „kein Ersatz für eine umfassende Mikroelektronikstrategie“.

Europa steht vor der Herausforderung, seine Abhängigkeit von asiatischen und amerikanischen Herstellern zu reduzieren. Die Entwicklung eigener Kapazitäten zur Produktion von IC-Substraten ist ein entscheidender Schritt in diese Richtung. Das neue Werk in Leoben ist ein starkes Symbol für Europas Bestrebungen, eine führende Rolle in der Mikroelektronik zu übernehmen.

Ein Ausblick in die Zukunft

Die Eröffnung des neuen Kompetenzzentrums in Leoben markiert den Beginn einer neuen Ära für die europäische Mikroelektronik. Mit der Unterstützung durch das IPCEI-Programm und die Investitionen der EU in wichtige Projekte des gemeinsamen europäischen Interesses ist die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft gelegt.

Ingolf Schröder, EVP der AT&S-Business-Unit Microelectronics, erklärte: „Wir sind stolz darauf, dass wir mit unseren drei Standorten in Österreich, China und Malaysia nun eine vollständig diversifizierte Lieferkette anbieten können.“ Diese Diversifizierung ist entscheidend, um den heutigen Kundenbedürfnissen gerecht zu werden und die Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Markt zu sichern.

Die Zukunft der Mikroelektronik in Europa sieht vielversprechend aus. Mit dem neuen Werk in Leoben und der Unterstützung der EU ist Europa gut positioniert, um eine führende Rolle in der globalen Technologiebranche zu übernehmen. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen werden weitreichend sein und die europäische Wirtschaft nachhaltig prägen.

Fazit

Die Eröffnung des neuen IC-Substrat-Werks in Leoben ist ein bedeutender Schritt für die europäische Mikroelektronik. Mit einer Investition von über 500 Millionen Euro und der Schaffung von 420 neuen Arbeitsplätzen stärkt AT&S die Position Europas auf der globalen Technologielandkarte. Die Entwicklung eigener Kapazitäten zur Produktion von IC-Substraten ist ein entscheidender Schritt, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu sichern und die Abhängigkeit von anderen Regionen zu verringern.

Die Zukunft der Mikroelektronik in Europa sieht vielversprechend aus. Mit der Unterstützung durch die EU und die Investitionen in wichtige Projekte des gemeinsamen europäischen Interesses ist die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft gelegt. Europas Bestrebungen, eine führende Rolle in der Mikroelektronik zu übernehmen, werden die europäische Wirtschaft nachhaltig prägen und den Wohlstand der Region sichern.