Die brandneue Studie von CRIF GmbH enthüllt Erstaunliches: Österreichs Unternehmen fühlen sich krisenfest, doch ist das nur eine Illusion? In einer Welt voller geopolitischer Unsicherheiten und technologischer Umwälzungen könnte genau diese Selbstüberschätzung zum Verhängnis werden.
Unternehmen überschätzen ihre Krisenfestigkeit
Die Umfrage von CRIF, durchgeführt in Kooperation mit EY Österreich und Business Circle, zeigt, dass 87,3 Prozent der befragten Unternehmen ihre Resilienz gegen Krisen als stark oder sehr stark einschätzen. Doch ein genauerer Blick offenbart ernsthafte Schwachstellen: 38,2 Prozent der Firmen messen ihre Resilienz nicht einmal. Experten warnen, dass diese Lücke zwischen Selbstwahrnehmung und Realität gefährlich ist. Anca Eisner-Schwarz von CRIF Österreich betont: “Gerade in Krisenzeiten ist es entscheidend, Resilienz nicht nur zu behaupten, sondern messbar zu machen.”
Fachbegriffe erklärt: Was ist Resilienz?
Resilienz beschreibt die Fähigkeit eines Unternehmens, sich von Krisen zu erholen und sich an neue Gegebenheiten anzupassen. In der heutigen Geschäftswelt, die durch schnelle Veränderungen geprägt ist, ist Resilienz ein wesentlicher Bestandteil jeder erfolgreichen Unternehmensstrategie.
Regulatorische Herausforderungen: Der AI-Act
Ein weiterer kritischer Punkt ist die Vorbereitung auf den AI-Act, eine neue EU-Verordnung, die den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) reguliert. Trotz der Wichtigkeit dieser Vorschrift haben 63,6 Prozent der betroffenen Unternehmen kaum oder keine Maßnahmen getroffen, um den Anforderungen gerecht zu werden. Markus Hölzl von EY Österreich warnt: “Der Anpassungsbedarf wird unterschätzt. Unternehmen müssen schnell handeln, um regulatorische Anforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern auch als Innovationschance zu nutzen.”
Der AI-Act im Detail
Der AI-Act ist eine Gesetzgebung der Europäischen Union, die darauf abzielt, den sicheren und ethischen Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu gewährleisten. Dies umfasst unter anderem Regelungen zur Transparenz, zur Vermeidung von Diskriminierung und zur Gewährleistung der Sicherheit von AI-Systemen.
Technologische Defizite: Ein Hemmschuh für Wachstum
Ein zentrales Hindernis für proaktives Risikomanagement ist der Mangel an Daten. Laut der Studie haben nur 14,5 Prozent der Unternehmen vollständigen Zugriff auf Echtzeitdaten. Viele Unternehmen nutzen Echtzeitinformationen kaum oder gar nicht, was ihre Fähigkeit, schnell und effektiv auf Krisen zu reagieren, erheblich einschränkt.
Die Bedeutung von Echtzeitdaten
Echtzeitdaten sind Informationen, die sofort nach ihrer Erfassung verarbeitet und verfügbar gemacht werden. Sie ermöglichen es Unternehmen, schnell auf Veränderungen zu reagieren, was in dynamischen Märkten entscheidend ist.
Vergleich mit anderen Ländern
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zeigt sich, dass Österreich in Sachen Datenverfügbarkeit und technologischer Integration noch Nachholbedarf hat. In Ländern wie Deutschland oder den skandinavischen Staaten sind Unternehmen oft besser aufgestellt, wenn es um die Nutzung moderner Technologien im Risikomanagement geht.
Die Auswirkungen auf den Alltag
Die Ergebnisse der Studie haben auch konkrete Auswirkungen auf den Alltag der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter. Ohne effektives Risikomanagement können Unternehmen in Krisenzeiten schneller in Schwierigkeiten geraten, was letztlich auch Arbeitsplätze gefährden kann.
Expertenmeinungen und Zukunftsausblick
Gerhard Pichler vom Business Circle hebt hervor: “Unternehmen müssen lernen, vernetzte und globale Zusammenhänge im Blick zu behalten, um langfristig erfolgreich zu bleiben.” Der Blick in die Zukunft zeigt, dass Unternehmen verstärkt in Datenanalyse-Tools und Automatisierungslösungen investieren wollen. Dennoch bleibt die Herausforderung, diese Technologien effektiv zu integrieren und zu nutzen.
- 43,6 Prozent der Unternehmen planen, verstärkt Datenanalyse-Tools einzusetzen.
- 32,7 Prozent wollen Automatisierungslösungen nutzen, um Prozesse effizienter zu gestalten.
Diese Investitionen sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber die tatsächliche Umsetzung und Integration in bestehende Systeme muss noch deutlich verbessert werden.
Fazit: Ein Weckruf für die Wirtschaft
Die “Risikomanagement-Studie 2025” von CRIF ist ein Weckruf für die österreichische Wirtschaft. Unternehmen müssen ihre Krisenfestigkeit nicht nur überschätzen, sondern auch messen und kontinuierlich verbessern. Nur durch den Einsatz moderner Technologien und die Anpassung an regulatorische Anforderungen können sie langfristig erfolgreich und wettbewerbsfähig bleiben.
Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.