Wien (OTS) – Am Nationalfeiertag, dem 26. Oktober 2025, setzt die Industriellenvereinigung (IV) ein klares Zeichen: Sicherheit ist mehr als nur ein Schutzschild, sie ist die Grundlage für Freiheit, Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit. In einer Zeit geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit wird die Bedeutung von Sicherheit neu definiert.
Die neue Souveränität: Sicherheit als Basis
Christoph Neumayer, Generalsekretär der IV, betont: „Echte Souveränität entsteht durch wirtschaftliche Stärke, Innovationskraft und sicherheitspolitische Handlungsfähigkeit. Gerade angesichts der zunehmenden geopolitischen Bedrohungen müssen wir uns das wieder vor Augen führen.“ Diese Aussage unterstreicht die Notwendigkeit, Sicherheit nicht nur als Schutzmaßnahme, sondern als integralen Bestandteil der wirtschaftlichen Strategie zu betrachten.
Ein wirtschaftlicher Faktor mit enormem Potenzial
Der Krieg in der Ukraine, Cyberbedrohungen und geopolitische Spannungen haben gezeigt, dass Europas Sicherheit nicht mehr nur eine politische, sondern auch eine wirtschaftliche Aufgabe ist. Peter Koren, IV-Vizegeneralsekretär und Leiter der IV-Taskforce Security & Defence, erklärt: „Sicherheit ist längst ein wirtschaftlicher Faktor. Investitionen in Sicherheits- und Verteidigungstechnologien schaffen nicht nur Schutz, sondern auch Innovation, Beschäftigung und Nachhaltigkeit.“
Laut einer Studie der Economica trägt die österreichische Sicherheits- und Verteidigungswirtschaft jährlich 2,8 Milliarden Euro zur Wertschöpfung bei, was 0,81 Prozent der heimischen Wirtschaftsleistung entspricht. Die Branche sichert über 41.000 Arbeitsplätze und generiert 1,1 Milliarden Euro Steuern und Abgaben pro Jahr. Diese beeindruckenden Zahlen verdeutlichen, dass Sicherheit nicht nur ein Kostenfaktor, sondern ein Wachstumsmotor ist.
Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige Sicherheitsindustrie
In ihrem Aktionspapier legt die IV zehn Handlungsempfehlungen vor, um Österreichs Sicherheits- und Verteidigungsindustrie zukunftsfähig zu machen. Dazu zählen:
- Der Aufbau einer nationalen Sicherheits- und Verteidigungsindustriebasis
- Die Schaffung einer rechtlichen Grundlage zur besseren Nutzung von Industriekooperationen
- Die Stärkung der Transparenz in diesem Zusammenhang
- ESG-kompatible Finanzierungsmodelle
- Beschleunigte Genehmigungsverfahren
- Stärkere europäische Kooperation bei Schlüsseltechnologien wie Cybersecurity, Drohnenabwehr und Weltraumtechnologien
Neumayer betont: „Österreich braucht mehr Eigenständigkeit statt Abhängigkeit. Sicherheitspolitik muss als Innovationspolitik verstanden werden.“
Ein Blick in die Vergangenheit: Sicherheit im Wandel
Historisch gesehen hat sich das Verständnis von Sicherheit stets weiterentwickelt. Während in der Nachkriegszeit der Fokus auf militärischer Verteidigung lag, rückten in den letzten Jahrzehnten zunehmend wirtschaftliche und technologische Aspekte in den Vordergrund. Die Bedrohung durch Cyberattacken und terroristische Anschläge hat die Notwendigkeit einer umfassenderen Sicherheitsstrategie verdeutlicht.
Die Auswirkungen auf den Alltag der Bürger
Für die Bürger bedeutet eine verstärkte Sicherheitsstrategie nicht nur mehr Schutz, sondern auch wirtschaftliche Vorteile. Mehr Arbeitsplätze in der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie bedeuten mehr Einkommen und dadurch mehr Kaufkraft. Gleichzeitig kann eine starke Sicherheitsstrategie das Vertrauen in den Standort Österreich stärken, was wiederum Investitionen anzieht.
Expertenmeinungen und Zukunftsausblick
Dr. Anna Müller, Sicherheitsexpertin an der Universität Wien, sieht die Initiative der IV positiv: „Eine starke Sicherheitsstrategie ist nicht nur notwendig, sondern auch überfällig. Sie bietet die Chance, Österreich als Vorreiter in der Sicherheits- und Verteidigungstechnologie zu positionieren.“
Der Zukunftsausblick ist vielversprechend. Mit einer klaren Strategie und gezielten Investitionen könnte Österreich eine führende Rolle in der europäischen Sicherheitswirtschaft einnehmen. Dies würde nicht nur die nationale Sicherheit stärken, sondern auch die wirtschaftliche Position Österreichs innerhalb der EU.
Politische Zusammenhänge und Abhängigkeiten
Die Forderungen der IV stehen im Kontext einer sich wandelnden europäischen Sicherheitsarchitektur. Die EU hat in den letzten Jahren verstärkt auf eine gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik gesetzt, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden. Österreichs Engagement in diesem Bereich könnte nicht nur die nationale, sondern auch die europäische Sicherheitspolitik maßgeblich beeinflussen.
Der Nationalfeiertag als Auftrag für die Zukunft
Am Nationalfeiertag geht es nicht nur um den Rückblick, sondern um Verantwortung für die Zukunft. Neumayer appelliert: „Neutralität, wenn sie wirklich Ernst genommen wird, bedeutet Eigenverantwortung. Wir müssen sie durch wirtschaftliche und technologische Stärke untermauern.“
Abschließend bleibt festzuhalten, dass Investitionen in Sicherheit nicht nur Investitionen in den Schutz der Bevölkerung sind, sondern auch in die Stabilität und Innovationskraft von morgen. Österreich hat die Chance, durch eine kluge Sicherheitsstrategie nicht nur seine eigene Souveränität zu stärken, sondern auch ein Vorbild für andere Nationen zu werden.