Inmitten globaler Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten veröffentlichte die Acredia Versicherung AG am 3. Juli 2025 ihren mit Spannung erwarteten Halbjahres-Wirtschaftsausblick. Der Bericht bietet einen tiefen Einblick in die weltweiten ökonomischen Trends und Risiken der zweiten Jahreshälfte und zeigt gleichzeitig unerwartete Chancen für strategisch geführte Unternehmen auf. Doch was bedeutet das für Österreich und seine Nachbarländer? Und wie können Unternehmen von diesen Erkenntnissen profitieren?
Globale Konjunktur: Herausforderungen und Chancen
Die globale Wirtschaft steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Laut dem Bericht von Acredia und Allianz Research bleibt das Wachstum unter dem Niveau vor der Krise. Geopolitische Spannungen beeinflussen den Handel und die Investitionen erheblich, was zu einer Zunahme von Unternehmensinsolvenzen führt. Diese Entwicklungen sind besonders in Märkten wie Österreich, Kroatien und Slowenien spürbar, wo klare Handlungsfelder für mehr Resilienz und langfristigen Erfolg identifiziert wurden.
Wachstumsprognosen und wirtschaftliche Dynamik
Für 2025 prognostiziert Acredia ein globales Wachstum von nur 2,5 %, ein relativ niedriger Wert außerhalb einer Rezession. Industrienationen kämpfen mit stagnierender Nachfrage, hohen Finanzierungskosten und politischer Unsicherheit. Besonders die Eurozone bleibt mit einem Wachstum von 1,2 % unter den Erwartungen, während Deutschland stagniert. Dennoch gibt es Lichtblicke: Spanien und Portugal zeigen robuste wirtschaftliche Dynamik und in den USA zeichnet sich eine vorläufige Entspannung im Verhältnis zu China ab, was die US-Wachstumsprognose auf 1,6 % anhebt.
Kapitalmärkte: Stabilität und Chancen
Die Kapitalmärkte zeigen sich im ersten Halbjahr 2025 stabil und aufwärtsgerichtet. Europäische Aktien verzeichneten seit Jahresbeginn einen Anstieg von 18 %. Diese Entwicklung wird durch die Aussicht auf sinkende Zinsen, solide Unternehmensgewinne und ein wachsendes Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung getragen. Michael Kolb, Vorstand von Acredia, betont: „Die Märkte zeigen aktuell bemerkenswerte Resilienz – und das ist eine echte Chance. Wer jetzt seine Finanzstrukturen stärkt und Working Capital gezielt steuert, legt den Grundstein für nachhaltiges Wachstum und mehr Zukunftssicherheit.“
Insolvenzen im Anstieg: Risikomanagement als Schlüssel
Ein alarmierender Trend ist der erwartete weltweite Anstieg der Unternehmensinsolvenzen um 7 % im Vergleich zum Vorjahr – der stärkste Zuwachs seit über einem Jahrzehnt. Besonders in den von Acredia betreuten Märkten in Kroatien, Slowenien und anderen Teilen Südosteuropas zeigt sich ein deutlicher Anstieg der Zahlungsausfälle. Doch es gibt Hoffnung: „Unsere Daten bestätigen: Wer seine Kunden, Märkte und Geschäftsmodelle im Blick behält, kann Risiken frühzeitig erkennen und gezielt reagieren. Gerade jetzt zahlt sich aktives Risikomanagement aus – es verschafft Unternehmen Stabilität und Handlungsspielraum,“ so Kolb.
Zinsen, Inflation und Handel: Anpassung als Erfolgsfaktor
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben global uneinheitlich, eröffnen jedoch auch neue Spielräume. Während die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins voraussichtlich auf 1,5 % senkt, hält die US-Notenbank (Fed) an 4,5 % fest. In der Eurozone wird erwartet, dass die Inflation bis Jahresende unter die 2 %-Marke sinkt – ein positives Signal für die Preisstabilität. Unternehmen, die ihre Finanzierung strategisch planen, können daraus gezielt Vorteile ziehen.
Im globalen Handel bleibt die Lage komplex. Trotz leichter Entspannung zwischen den USA und China sorgen strukturelle Unsicherheiten und hohe US-Zölle für Anpassungsdruck – vor allem für europäische Exporteure. Die Antwort darauf liegt in der Stärkung der Lieferketten durch regionale Diversifizierung und mehr operative Flexibilität. Wer sich jetzt neu aufstellt, stärkt seine Wettbewerbsposition nachhaltig.
Was bedeutet das für den normalen Bürger?
Die wirtschaftliche Lage hat direkte Auswirkungen auf die Bevölkerung. Ein Anstieg der Insolvenzen kann Arbeitsplätze gefährden und die allgemeine wirtschaftliche Sicherheit beeinträchtigen. Gleichzeitig bieten sich Chancen für jene, die in der Lage sind, in neue Märkte zu expandieren oder ihre Geschäftsmodelle anzupassen. Für Verbraucher bedeutet dies möglicherweise schwankende Preise und ein unsicheres Arbeitsumfeld.
Zukunftsausblick: Was erwartet uns?
Die wirtschaftliche Zukunft bleibt ungewiss, doch die Prognosen von Acredia bieten einen Leitfaden für Unternehmen, die in dieser unsicheren Zeit navigieren müssen. Durch die Fokussierung auf Risikomanagement, Finanzplanung und strategische Anpassungen können Unternehmen nicht nur überleben, sondern auch inmitten der Unsicherheiten wachsen.
Die vollständigen Details des Economic Outlook 2025/26 finden sich im [offiziellen Bericht](https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250703_OTS0072/acredia-globaler-wirtschaftsausblick-2025-langsamere-dynamik-und-widerstandsfaehigkeit-inmitten-globaler-spannungen).