Am 16. Juni 2025 sorgte eine Ankündigung des ÖVP-Parlamentsklubs für Aufsehen: Die geplante Abschaffung der Normverbrauchsabgabe (NoVA) für gewerblich genutzte Fahrzeuge soll insbesondere Handwerksbetriebe entlasten. Diese Maßnahme wird von den ÖVP-Abgeordneten Andreas Ottenschläger und Kurt Egger als klares Signal an die mittelständische Wirtschaft gewertet. Doch was bedeutet das wirklich für Österreichs Unternehmen und den Wirtschaftsstandort?

Was ist die Normverbrauchsabgabe (NoVA)?

Die NoVA ist eine Abgabe, die in Österreich beim Kauf von Neufahrzeugen erhoben wird. Sie basiert auf dem CO2-Ausstoß eines Fahrzeugs und soll umweltfreundliches Verhalten fördern. Allerdings trifft sie auch viele Gewerbetreibende, die auf schwere Nutzfahrzeuge angewiesen sind, besonders hart. Diese Fahrzeuge haben oft höhere CO2-Emissionen, was zu einer entsprechend hohen Steuerlast führt.

Historischer Hintergrund der NoVA

Die NoVA wurde 1992 eingeführt, um den Umweltschutz zu fördern und den Fahrzeugbestand in Österreich zu modernisieren. Über die Jahre wurde die Abgabe mehrfach reformiert, zuletzt 2020, um sie stärker an den CO2-Ausstoß zu koppeln. Diese Reformen stießen jedoch auch auf Kritik, da sie die Kosten für Unternehmen, die auf größere Fahrzeuge angewiesen sind, erheblich erhöhten.

Die geplante Reform: Ein Segen für Handwerker?

Die Abschaffung der NoVA für gewerblich genutzte Fahrzeuge könnte eine erhebliche finanzielle Entlastung für viele Unternehmen bedeuten. Vor allem Handwerksbetriebe, die auf Kastenwägen und ähnliche Fahrzeuge angewiesen sind, würden davon profitieren. “Diese Fahrzeuge sind für uns Arbeitsgeräte, keine Luxusartikel”, erklärt ein fiktiver Handwerksmeister aus Wien. “Die NoVA-Abschaffung könnte uns helfen, unsere Betriebskosten zu senken und wettbewerbsfähiger zu werden.”

Vergleich mit anderen Bundesländern

Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass auch in anderen europäischen Ländern ähnliche Maßnahmen diskutiert werden. In Deutschland wird beispielsweise über die Einführung einer Abwrackprämie für alte Nutzfahrzeuge nachgedacht, um die Flotten zu modernisieren und die Umweltbelastung zu reduzieren.

Die Rolle der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)

Kleine und mittlere Unternehmen sind das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft. Sie stellen einen Großteil der Arbeitsplätze und sind oft in traditionellen Handwerksberufen tätig. Die steuerliche Entlastung könnte es diesen Unternehmen ermöglichen, in neue Technologien zu investieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Konkrete Auswirkungen auf die Bürger

Für die Bürger könnte die Maßnahme bedeuten, dass Handwerksleistungen günstiger und schneller verfügbar werden. Wenn Unternehmen weniger Steuern zahlen müssen, können diese Einsparungen möglicherweise an die Kunden weitergegeben werden.

Politische Dimension und Kritik

Die geplante Maßnahme ist jedoch nicht unumstritten. Kritiker werfen der ÖVP vor, dass die Entlastung auf Kosten anderer wichtiger Projekte finanziert werden könnte. “Es ist wichtig, dass wir auch die sozialen und ökologischen Aspekte nicht aus den Augen verlieren”, mahnt ein fiktiver Oppositionspolitiker.

Die Verantwortung der Bundesländer

Andreas Ottenschläger betont, dass nicht nur der Bund, sondern auch die Länder und Gemeinden Verantwortung tragen. “Alle Fraktionen müssen ihren Beitrag leisten”, fordert er. Dies sei notwendig, um Steuergelder effizient einzusetzen und dort anzukommen, wo sie gebraucht werden.

Österreich versus Schweiz: Der EU-Vergleich

In der Debatte um die Steuererleichterung wird auch der Vergleich mit der Schweiz herangezogen. Die Schweiz ist kein EU-Mitglied und zahlt dennoch hohe Beiträge an die EU. Ottenschläger argumentiert, dass Österreich durch seine EU-Mitgliedschaft profitiere. “Jeder sechste Euro wird in Österreich durch den Export verdient”, erklärt er. Der Binnenmarkt und die Mitspracherechte in der EU seien entscheidende Vorteile.

Zukunftsausblick

Die geplante Abschaffung der NoVA für gewerblich genutzte Fahrzeuge könnte ein wichtiger Schritt zur Stärkung der österreichischen Wirtschaft sein. Doch die Umsetzung wird sorgfältig geplant werden müssen, um eine ausgewogene Budgetpolitik zu gewährleisten. Experten warnen davor, dass kurzfristige Entlastungen langfristige Investitionen nicht ersetzen können.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die Maßnahme konkret umgesetzt wird und welche Auswirkungen sie auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt haben wird. Sicher ist jedoch, dass die Diskussion um die NoVA Reform in den kommenden Monaten weiter an Fahrt aufnehmen wird.

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