Ihr Unternehmen soll am Leben bleiben – keine Frage. Doch immer wieder wird strategisches Marketing außer Acht gelassen oder kaum ernst genommen. Vor allem ist strategisches Marketing für kleinere und mittlere Unternehmen von enormer Bedeutung.

Das strategische und operative Marketing

Auch wenn operatives und strategisches Marketing viele Gemeinsamkeiten haben, gibt es doch erhebliche Unterschiede, die sich vor allem in der jeweiligen Taktik bemerkbar machen. Beide Strategien sind – und hier sind sich auch alle Experten einig – besonders wichtig und müssen, um auch als Unternehmer erfolgreich zu bleiben (oder zu werden), ineinandergreifen. Beim operativen Marketing wird zuerst auf betriebliche Leistung geachtet. Beim operativen Marketing werden Budget-, Vertriebs-, IT- und auch Werbepläne entworfen und begutachtet. Das oberste Ziel? Das Unternehmen erwirtschaftet Gewinn. Das Ziel des strategischen Marketings? Voraussetzungen schaffen, um Gewinne überhaupt erwirtschaften zu können. Somit sollte sich der Unternehmer zuerst für das strategische und erst in weiterer Folge für das operative Marketing entscheiden.

Das mahnende Beispiel Nokia

Auch wenn Nokia zu seiner Hochzeit kein kleines oder mittleres Unternehmen mehr war, zeigt das Beispiel aus der Praxi, wie eine perfekte Strategie aussieht: Nokia, ein Unternehmen aus Finnland, war zu Beginn als Anbieter für Papiererzeugnisse tätig und verkaufte vorwiegend Gebrauchsgegenstände, die aus Gummi gefertigt wurden. Nokia wurde, nachdem der Betrieb mit anderen Unternehmen fusionierte, zum Technologieanbieter. Heute denken wir an unsere ersten Handys, wenn wir Nokia hören. Der Konzern hat es – innerhalb kürzester Zeit – zum Weltmarktführer für Handys geschafft. Doch Nokia ist auch das perfekte Beispiel für eine falsche Strategie. Das Unternehmen hat unfreiwillig gezeigt, wie schnell alles vorbei sein kann. Die Verantwortlichen haben das Internet ignoriert und Smartphones außer Acht gelassen. So schnell Nokia an der Spitze war, so schnell war der finnische Betrieb auch wieder weg. Es ist daher unbedingt erforderlich, an gesellschaftlichen Transformationsprozessen teilzunehmen – nur so bleibt das Unternehmen lebendig.

Warum entscheiden sich Unternehmer immer wieder für die falsche Strategie?

Wir unterschätzen demografische Entwicklungen, ignorieren technologische Fortschritte und erkennen kaum veränderte Konsumentenbedürfnisse. Genau das sind jene Probleme, die dazu führen, dass sich zahlreiche kleinere und mittlere Unternehmer, die tagtäglich um ihre Existenz kämpfen, für die falsche Strategie entscheiden. Jene Faktoren, die tatsächlich von Bedeutung sind, werden gerne ignoriert oder vernachlässigt, während all jene Punkte, die kaum einen Einfluss haben, im Mittelpunkt stehen.

Die SWOT-Analyse

Wer sich für eine Strategie entscheidet, sollte sich zuerst folgende Fragen beantworten:

  • Welches Unternehmen habe ich und wie wird es betrieben?
  • Wenn wir an den Wettbewerb denken, wo würden wir uns einordnen?
  • Können wir unsere Position festigen?
  • Können wir ein Alleinstellungsversprechen einlösen?
  • Welche Maßnahmen müssen eingeleitet werden?
  • Müssen wir bei der Personalauswahl auf spezielle Fähigkeiten der Bewerber achten?

Derartige Fragen werden gerne auch SWOT-Analyse bezeichnet. Die Frage nach den Stärken (Strenths), die Frage nach den Schwächen (Weaknesses), die Frage nach den Chancen (Opportunities) und die Frage nach den Risiken (Threads).

Online-Marketing – der Elfmeter für kleine und mittlere Betriebe

Heutzutage gibt es eine Strategie, die erfolgversprechend ist, jedoch nur bedingt genutzt wird: Online-Marketing. Drei Viertel aller Firmen setzen auf Online-Marketing; zwei Drittel sind hingegen noch immer der Meinung, dass der traditionelle Kundenkontakt besser sei. 40 Prozent aller Firmen, die derzeit am Markt aktiv sind, arbeiten noch immer mit Broschüren. Jedoch sind es nur noch gerade ein Viertel aller Firmen, die klassische Print-Anzeigen veranlassen. Ein Umstand, der auf das Online-Marketing zurückzuführen ist. Schlussendlich haben fast alle Unternehmen eine eigene Homepage; dadurch sind klassische Print-Anzeigen, die durchaus viel Geld kosten, nicht mehr notwendig. Von den Unternehmen, die heutzutage im Internet vertreten sind, gibt es natürlich ein paar vorbildhafte Klein- und Mittelbetriebe, die auf suchmaschinenoptimierte Internetauftritte setzen und auch über soziale Netzwerke aktiv sind. Natürlich gibt es den einen oder anderen Ausrutscher; in vielen Fällen sind die Internetauftritte jedoch allesamt in Ordnung.

Mit der Zeit gehen, bevor man mit der Zeit geht

Heutzutage werden jene Summe, die vor Jahren noch in klassische Print-Anzeigen investiert wurden, in den Bereich Online-Marketing übertragen. Unternehmer haben erkannt, dass die richtige Strategie damit beginnt, sich nicht vor neuen Technologien oder Trends zu verstecken, sondern mitunter auch mitzumachen und alte Strategien auslaufen zu lassen. Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen, die kaum Geld für Marketing in die Hand nehmen können, sollten daher vorwiegend auf soziale Netzwerke und das Online-Marketing setzen.